Mit Radio Plapperzahn zu den Perlen der Tiermusik
Radio Plapperzahn mit Stefan Murr und Heinz-Josef Braun. Foto: Isabella Krobisch
Kindertheater in Miesbach
Mit ihrer rattenscharfen Radio-Musik-Show „Radio Plapperzahn – Perlen der Tiermusik“ bringen Heinz-Josef Braun und Stefan Murr Kinder und Erwachsene gleichermaßen zum Mitmachen, Mitsingen und zum lautstarken Bitten um Zugaben.
Von Anfang an kommunizieren die beiden bekannten Schauspieler mit dem Publikum im Saal des Kulturzentrums Waitzinger Keller in Miesbach am Sonntagnachmittag: „Wart Ihr beim Schlittenfahren oder Skifahren?“ Aber dann geht es gleich los mit der Show. Ausgerechnet Ratten? „Wir spielen jedes Viech“, verkünden die beiden.
Die Ratten Rainer und Rene. Foto: MZ
Gewohnt ist man von Stefan Murr und Heinz-Josef Braun, dass sie wieselflink in verschiedene Rollen schlüpfen. Ihre bayerischen Versionen Grimmscher Märchen etwa oder die Insektenkrimis um Käfer Mary beweisen das.
Heinz-Josef Braun komponierte die Songs und singt und begleitet an der Gitarre. Foto: Isabella KrobischJetzt aber haben sie ein Stück geschrieben und komponiert, das im Wesentlichen auf Musik und Liedern basiert. Offensichtlich bin ich die Einzige im Saal, die die CD nicht kennt, denn vom ersten Lied an „Ois wird guad“ singen alle begeistert mit. Ich hatte mich schon über die zahlreichen Erwachsenen im Publikum gewundert, die ohne Kinder oder Enkel kamen. Sollte das nicht eine Kindervorstellung sein?
Gute Stimmung für alle Altersgruppen
Nein, nicht nur, denn die beiden Profis da vorn verbreiten sofort eine gute Stimmung für alle Altersgruppen im Saal und alles macht begeistert mit. Rainer und Rene heißen die beiden Ratten-Moderatoren, die ein Feuerwerk an Moderationstext abschmettern, so dass man kaum noch folgen kann.
Dazu haben sie eine Reihe von Gästen ins Rundfunkstudio eingeladen. Josef Schweinzl, der Chef der Oberländer Saustallmusi, den Stefan Murr mit Hut verkörpert und der seine neue Single „Sauguad“ vorstellt. Krokodil „Rocco Kroko“ alias Heinz-Josef Braun mit rauchiger Bluesstimme singt ein Lied über die Luftmatratze „Bitte liebe Luftmatratze, quietsch noch einmal“ und Stefan Murr lässt den Luftballon dazu quietschen.
Fünfsternekoch François. Foto: MZ
Dann kommt der Fünfsternekoch François und Stefan Murr hat geschwind die Kochmütze parat und das Publikum darf jetzt nicht nur mitsingen, sondern auch mittun: Platteln für Anfänger heißt die Aufforderung, rhythmisch den Bauch zu beklatschen.
„Mausi von Tralala und Hopsassa“, von Stefan Murr schön zickig mit Diadem im Haar präsentiert, preist im Interview mit den Moderatoren ihr Album „Kas, Speck und Trallala“ als „mein ganz persönlichstes Album“ an. Stefan Murr schraubt sich in die hohen Lagen der Mausi empor und verhaspelt sich beim superschnellen Cancan nicht ein einziges Mal.
Stefan Murr als Mausi. Foto: Isabella KrobischZwischendurch, wie bei einer üblichen Radioshow, betten Rainer und Rene verschiedene Formate ein. In den Nachrichten ist von einem Elefanten die Rede, der den Tegernsee leersäuft. Hörerwünsche werden erfüllt, auch wenn Anton Ente seine gesamte Verwandtschaft und Vereinsmitglieder grüßen will.
Schöne Sprüche hat das Duo beim Wetter parat, etwa: „Steht im Winter noch das Korn, ist es wohl vergessen worn.“
Der Gockel von der Au mit Sonnenbrille. Foto: MZ
Musikalisch decken Stefan Murr und Heinz-Josef Braun nahezu alle Genres ab, von Volksmusik über Pop, Punkrock, Country und sogar Oper. Beim Punkrock reimt sich Wiesel ganz prächtig auf „Ich biesel“ und der Gockel von der Au, Heinz-Josef Braun mit Sonnenbrille, singt opernmäßig, während Stefan Murr kokett den Fächer schwingt. „Hu ha“ singt das Publikum begeistert beim Countrysong der Cheesys, es scheint alle Gags gut zu kennen.
Rattenscharfer Welthit
Beim Tierquiz nehmen die Moderatoren die nervige Genderei auf die Schippe, aber dann ist „die lustigste Rattenshow in Bayern“ schon zu Ende. Noch nicht ganz, denn das Publikum fordert Zugaben. „Wenns unbedingt wollts“, lässt sich Stefan Murr bitten und sie singen den rattenschaften Welthit mit Körpereinsatz als Hiphop. Letztlich „zum Runterkommen“ gibt’s nochmal „Ruhig Bluad, ois wird guad“ und danach noch handsignierte CDs zum Sonderpreis „weil Sonntag ist“, nicht 12.95 Euro wie angeboten, sondern 13 Euro fürs einfachere Rausgeben.