Die Folk-Band „Mountain Lake Vista“ präsentiert ihr drittes Album. Foto: MLV

Releasekonzert

Schon nach den ersten Tönen wippt das Bein, der Kopf nickt im Rhythmus und spätestens beim Chorus erwischt man sich dabei, wie der ganze Körper sich zum Sound mitbewegt. So geschehen beim Hören der Folk-Band „Mountain Lake Vista“, die morgen ihr mittlerweile drittes Album präsentiert.

Es ist Musik die einen davonträgt, gedankenverloren zur Rhythmik mitwippen lässt und einhüllt in ihre warme Decke aus Melancholie und mehrstimmigen Gesang. „Mountain Lake Vista“, das ist kraftvoller, mitreißender und auch ruhiger Folk-Rock. Mal zum Tanzen antreibend und mal zum davonträumen still. Aber vor allem immer handgemacht und authentisch.

Folk-Band im Wandel

Schon seit 2015 gibt es die Band „Mountain Lake Vista“, damals von drei befreundeten Hobbymusikern im Oberland gegründet. Noch immer mit dabei sind der Holzkirchner Vinzenz Semmler und Tobias Gmach. Das erste, selbst betitelte Album erschien bereits 2016. Nach ein paar Jahren stieß der Multi-Instrumentalist Sebastian Schaal dazu, untermalte den Akustikgitarren-Sound mit Mandoline, Banjo und E-Gitarre. Mit Unterstützung zweier Frauen, eine an der Geige und eine am Akkordeon, entstand das Album „Wayfarer“ im Studio von Dominik Schmidt in Bad Tölz.

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„Dominik meinte gleich, unser Sound bräuchte noch einen Bass“, erzählt Tobias Gmach. Schon im darauffolgenden Sommer stieß Dominik Schmidt mit seinem E-Bass zur Band dazu. Und auch die Frau mit dem Akkordeon blieb, Giustina Gabelli. „Das hat von Anfang an wunderbar gepasst und hat unserem Sound den nötigen Wums gegeben“, sagt Tobias Gmach. Mittlerweile sei Giustina mit ihrem Akkordeon das tragende Leadinstrument, während die Akustik- und E-Gitarren den Rhythmus beisteuern.

Als die Pandemie kam

Als Quintett treten „Mountain Lake Vista” seither gemeinsam auf und überzeugen ihr Publikum mit ihrem ganz eigenen Folk-Sound, kraftvollem Gesang und guter Laune. Doch wie so vielen anderen Musikern, machte die Corona-Pandemie auch den Vistas einen Strich durch die Rechnung. Schon die Veröffentlichung des zweiten Albums musste per You Tube-Livestream online erfolgen und auch das dritte Album entstand unter Pandemiebedingungen.

Im Remote-Modus entstand das neue Album unter Pandemiebedingungen. Foto: MLV

Doch die Band machte aus der Not eine Tugend und hatte aufgrund der Ausgangsbeschränkungen nicht nur genügend Zeit zu komponieren und Liedtexte zu schreiben, sondern auch zu experimentieren. „Das gesamte Album ist im Remote-Modus entstanden“, erzählt Tobias Gmach. Bedeutet, die Musiker nahmen einzeln zuhause ihre Soundspuren auf, schickten diese wiederum an die Band und so entstanden Stück für Stück die neuen Lieder. „Mit Dominik haben wir da natürlich auch einen Profi mit dabei, der auch mal per Fernwartung auf unsere PCs zugegriffen hat.“

„Mountain Lake Vista“ mit Special sound

Mit der nötigen Ruhe und Zeit trauten sich „Mountain Lake Vista“ bei ihrem neuen Album „Some Kind Of Freedom“ nun auch mehr zu experimentieren, fügten etwa noch ein Schlagzeug oder Chorale in die Songs mit ein. „Wir haben uns richtig ausgetobt und es wurden immer mehr Soundspuren, da mussten wir uns dann richtig einbremsen“, erzählt Tobias Gmach lachend. Dadurch finden sich aber auch besondere Songs, wie etwa ein italienisches Lied von Giustina Gabelli, darauf wieder.

„Some Kind Of Freedom“ heißt das neue Album der Vistas. Foto: MLV

„Live klingen sie dann natürlich etwas reduzierter“, sagt Tobias Gmach, ohne dabei den typisch knackigen Vista-Sound zu verlieren. Auch wenn es allen Bandmitgliedern während der Pandemie gut gegangen sei, hätte dieses Album trotzdem einen melancholischeren Touch als seine Vorgänger. „Die Enge, das Zurückgezogen sein, die Antriebslosigkeit – man spürt das schon in den Songs.“

„Some Kind Of Freedom“

Mit ihrem dritten Folk-Album ist „Mountain Lake Vista“ ein guter Mix aus rockigen und tanzbaren Songs sowie ruhigen und nachdenklichen Balladen gelungen. Am Freitag, 3. November, im FoolsTheater Holzkirchen präsentieren sie erstmals „Some Kind Of Freedom“ dem Publikum. Das erwartet ein umfangreiches Programm mit allen neuen Liedern, umrahmt von alten Klassikern der Vistas.

Die Konzerte der Vistas sind immer ein Erlebnis. Foto: MLV

„Wir freuen uns sehr auf dieses Konzert, das bisher umfangreichste das wir je gespielt haben“, verrät Tobias Gmach. Natürlich fehlt auch die gewohnte Portion Dramatik und die ein oder andere witzige Geschichte zum Entstehungsprozess dieses ganz besonderen Albums nicht. Ein Abend der zum mitwippen, davonträumen und lachen einlädt.