Wiener Philharmoniker

Die universelle Sprache der Musik

Die Teilnehmenden des Musik-Meisterkurses der Wiener Philharmoniker. Foto: MZ

Konzert in Fratres

20 Studentinnen und Studenten aus zehn Ländern der ganzen Welt versammelten sich zum gemeinsamen Musizieren bei den Internationalen Musikfestspielen in Slavonice und stellten ihr Können bei Kammermusikkonzerten vor.

Unabhängig von unserer Herkunft verbinde uns die Musik, eröffnete Milan Šetena den ersten Konzertabend in der Kulturbrücke Fratres, dem Kulturpartner von KulturVision e.V. Seit 2020 leitet der Violinist, Mitglied der Wiener Philharmoniker den vor zwanzig Jahren von Professor Alfred Staar gegründeten Musik-Meisterkurs, veranstaltet vom Tschechisch-Österreichischen Musik- und Bildungsverein Slavonice.

Immer im August sind junge Musizierende am Beginn ihrer Karriere eingeladen, für zehn Tage in die malerische Renaissance-Stadt Slavonice an der österreichischen Grenze zu kommen, um unter der Leitung von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker am jährlichen Meisterkurs teilzunehmen. Die Einladung richtet sich an Geiger, Bratschisten und Cellisten.

Wiener Philharmoniker Milan Šetena von den Wiener Philharmonikern. Foto: MZ

Ziel des Musik-Meisterkurses ist es, vielversprechende Talente zu entdecken und sie erfolgreich auf die Laufbahn eines professionellen Musizierenden vorzubereiten. Das Besondere an diesem Kurs ist, dass die Teilnahme abgesehen von einer geringen Anmeldegebühr für die Teilnehmenden kostenlos ist. Bei dem Meisterkurs lernen die Musizierenden nicht nur, sie tauschen sich aus und lernen sich kennen.

In den vergangenen Jahren sei das Interesse an dem Meisterkurs eindeutig gestiegen, sagt Milan Šetena. „Wir hatten in diesem Jahr 60 Anmeldungen aus zwanzig Ländern.“ Die Ausschreibung zur Teilnahme werde über die Webseite und über Facebook verbreitet, am meisten aber streuen die Musizierenden selbst die Information.

Im Mai des jeweiligen Jahres laufe die Anmeldefrist ab, Interessenten bewerben sich mit Lebenslauf und Ton- oder Videoaufnahmen. „Ein Pflichtstück sollte ein klassisches, etwa von Mozart oder Haydn sein, dazu kommt noch ein anderes Werk, vielleicht aus der Romantik, beispielsweise ein Violinkonzert“, erklärt Milan Šetena.

Im Schulhoff-Quartett: Irland, Tschechische Republik und Deutschland. Foto: Hannes Reisinger

Dann folge die Auswahl unter strengen Kriterien. „Wir nehmen zehn Geiger, fünf Bratschisten und fünf Cellisten“, informiert das Mitglied der Wiener Philharmoniker. Mit ihm gemeinsam unterrichten in Slavonice der Violinist Hubert Kroisamer, Mitglied der Wiener Philharmoniker, Solobratschist der Wiener Philharmoniker Tobias Lea und Jonáš Krejčí – Violoncello, Mitglied des Pražák Quartetts und Solocellist des Wiener Kammerorchesters.

Pianistin Marie Vigilante Pospíšilová, Vertragslehrerin für Korrepetition an der Kunstuniversität Graz und Korrepetitorin am Joseph Haydn Konservatorium Eisenstadt konnte als Korrepetitorin gewonnen werden.

Die zwanzig Absolventen des diesjährigen Kurses stellten sich in drei Konzerten der Öffentlichkeit vor. Zum ersten in der Kulturbrücke Fratres lud Milan Šetena zu einer „aufregenden musikalischen Reise“ ein. Das abwechslungsreiche Programm garantiere eine emotionale Reise durch die Welt der Musik.

Im Schubert-Quintett: Rumänien, Slowakei, Japan, Südkorea und Tschechische Republik. Foto: Hannes Reisinger

Abwechslung bot zum einen die Auswahl der Musik. Neben Streichquartetten und -quintetten von Mozart, Schubert, Bruckner, Schulhoff und Dvořák kamen auch drei Solostücke von Bach, Reger und Ligeti zu Gehör.

Das Zusammenspiel der Nationen war ein besonderes Erlebnis. Tschechische Republik, Polen und Japan bei Mozart, Irland, Tschechische Republik und Deutschland bei Schulhoff, Rumänien, Slowakei, Deutschland, Südkorea und Japan bei Schubert.

Im Bruckner-Quintett spielte Laura Handler (2.v.l.) mit ihren Kollegen aus Deutschland, Tschechische Republi, Australien und Spanien. Foto: Hannes Reisinger

Bei Bruckner spielte Laura Handler, die schon im vergangenen Jahr dabei war, mit. Die Münchnerin konzertiert regelmäßig im Tegernseer Tal mit ihrer Schwester Anna. Sie nahm zum zweiten Mal am Meisterkurs teil. „Dreimal ist das Maximum“, sagt Milan Šetena und informiert, dass Laura Handler jetzt als Substitutin bei den Wiener Philharmonikern engagiert ist. „Wir konnten aus dem Meisterkurs schon mehrere Teilnehmer als Akademisten bei den Wiener Philharmonikern engagieren“, freut er sich.

Lesetipp: Laura Handler und die Wiener Philharmoniker

Am kommenden Samstag, 2.9. gestaltet KulturVision e.V. in der Kulturbrücke Fratres den Thementag Literaturcafé Melange. Beginn 15 Uhr.

Zum Weiterlesen: Miesbacher Tracht im Waldviertel

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