„Die Nachtigallen“ gestalten ein Konzert der musikalischen Festwoche. Foto: Manfred Wehrmann

Musikalische Festwoche in Schliersee

Oft werden aus der Not heraus die besten Ideen geboren. So geschehen vor etwa 20 Jahren in Schliersee, als für die Pfarrkirche St. Sixtus eine neue Orgel finanziert werden musste und vor etwa zwei Jahren, als die kulturelle Welt in der Pandemie stillstand. Heraus kamen ein Verein und eine Konzertreihe, die in der kommenden Musikalischen Festwoche in Schliersee ihre Symbiose zelebrieren.

Eine Orgel und viel Musik

In der Schweiz, genauer gesagt in der Werkstatt von Mathis Orgelbau in Näfels, wurde die Orgel der St. Sixtus Kirche in Schliersee 2012 gebaut und dann in das Oberland gebracht. Doch so ein großes und wertvolles Instrument ist nicht umsonst und so gründete Fritz Bauer vor 20 Jahren den Verein Förderkreis der Kirchenmusik in Schliersee St. Sixtus e.V., welcher sich dem Erhalt und der Wartung des Instruments verschrieben hat.

„Um dies zu gewährleisten, wurde damals auch eine Konzertreihe ins Leben gerufen“, erzählt Uschi Bommer, erste Vorsitzende des Vereins. Im Rahmen der Reihe „Internationale Meisterorganisten“ nahmen bereits Organisten wie Johannes Berger, Hans-Jörg Albrecht und Peter Kofler an der „sehr beliebten Orgel“, wie die Vorsitzende weiß, Platz.

In den Kirchen St. Sixtus (l.) und St. Leonhard findet die musikalische Festwoche in Schliersee statt. Fotos: Uschi Bommer

Doch auch alpenländische geistliche Musik erklingt regelmäßig in der St. Sixtus Kirche bei den jährlichen Musikalischen Festwochen. Seit zwei Jahren sind in St. Sixtus und St. Leonhard in Fischhausen-Neuhaus aber auch noch andere Musizierende und Singende zu hören.

„Als während der Pandemie keine Konzerte und Auftritte mehr möglich waren, durften zumindest die Gottesdienste noch musikalisch bespielt werden. Dann kamen wir vom Förderkreis auf eine Idee“, erzählt Uschi Bommer. Die Schlierseerin ist selbst Musikantin und Sängerin, zählt ihresgleichen viele in ihrem Freundeskreis. „So viele von ihnen hatten keine Arbeit und auch die Nachwuchsmusiker keine Möglichkeit aufzutreten“, erzählt sie.

Eine besondere Kooperation

Der Förderkreis beschloss, einen Kooperationsvertrag mit der Musikschule Schlierach-Leitzachtal e.V. zu schließen. „Damit konnten wir den Berufsmusikern und ihren Schülern ermöglichen, wenigstens ein paar Auftritte während der Pandemie zu haben“, sagt Uschi Bommer. Beispiel nahm sich der Verein dabei an der schon bestehenden Kooperation der Musikschule mit dem Pfarrverband Hausham-Agatharied.

Musiker wie Steffi Polifka, Sophia Pfisterer und Max Klein gestalteten solo oder mit ihren Schülern die Gottesdienste in den Schlierseer Kirchen während der Pandemie. „Der Förderkreis hat einige der Auftritte finanziert, wir waren froh, dass die Gottesdienste bespielt wurden und die Musiker über ihre Engagements.“ Den jungen Nachwuchskünstlern auch während dieser Zeit die Möglichkeit aufzutreten zu bieten, hätte sie alle besonders gefreut. „Das sind unsere zukünftigen Musiker, das ist doch total schön und wichtig“, freut sich die Vorsitzende.

Die musikalische Festwoche

Deshalb besteht die Kooperation nach wie vor, auch wenn die Pandemie überwunden scheint. Ende Juni findet deshalb eine Musikalische Festwoche in Schliersee statt, welche der Pfarrverband Schliersee-Neuhaus zu Ehren von Peter und Paul begeht. Am Mittwoch, 28. Juni, wird dann die Abendmesse um 19 Uhr in St. Sixtus von Harfenschülern von Steffi Polifka umrahmt.

Der Kinderchor von Agnes Meixner gestaltet am Donnerstag, 29. Juni, die Abendmesse um 19 Uhr in der St. Leonhard Kirche in Fischhausen-Neuhaus. Beide Musikerinnen sind Lehrerinnen an der Musikschule Schlierach-Leitzachtal. „Es wäre so schön, wenn viele Zuhörer den jungen Künstlern ihre Unterstützung zeigen und zahlreich zu den Gottesdiensten erscheinen“, sagt Uschi Bommer. Der Eintritt ist an beiden Abenden frei.

Steffi Wagenstaller (l.) und Steffi Polifka gestalten das Konzert mit. Fotos: Julie Berger/Magdalena Jooß

Den Höhepunkt der Musikalischen Festwoche in Schliersee bildet das Konzert „Aus heiterem Himmel“ in St. Sixtus am Freitag, 30. Juni, um 20 Uhr. Doch aus allen Wolken sollen die Besucher an diesem Abend nicht fallen, lacht Uschi Bommer. „Der Konzerttitel ist absolut positiv und fröhlich gedacht“, sagt sie und freut sich auf einen Abend voller Saitenklang und Lobgesang.

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Denn Uschi Bommer singt an diesem Abend gemeinsam mit Andrea Wehrmann und Barbara Pischetsrieder als „Die Nachtigallen“ fröhliche Lieder, unter anderem aus der Feder der Komponistin Andrea Wehrmann selbst sowie Lobgesänge. Unterstützt werden die Sängerinnen von Steffi Polifka an der Harfe und Steffi Wagenstaller an der Geige. Durch diese Besetzung erklingen abwechslungsreiche Lieder, Musikstücke und Solis, unter anderem natürlich auch an der schönen Orgel.