Muttertag

Zum Muttertag ins Wirtshaus im Spessart

Szenenbild „Das Wirtshaus im Spessart“: Die Comtesse nimmt die Sache in die Hand. Foto: FLTB

Musical in Miesbach

Es ist die letzte Gelegenheit, die hinreißende Neuinszenierung des Freien Landestheaters Bayern unter Leitung von Rudolf Maier-Kleeblatt zu erleben. Zum Muttertag, am kommenden Sonntag, 12. Mai, wird die bekannte Räuberpistole als Musical im Festsaal des Waitziner Kellers noch einmal gespielt.

Wer vom älteren Semester kennt den berühmten Film von Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1958 mit Liselotte Pulver nicht? Sie bezauberte in der Hosenrolle ein Millionenpublikum. Aber die Inszenierung des FLTB, die auf dem Märchen von Wilhelm Hauff aus dem Märchenalmanach aus dem Jahre 1826 basiert, ist ein eigenständiges Werk.

Und es hat auch etwas mit dem Landkreis Miesbach zu tun, denn der bekannte Filmkomponist Franz Grothe schrieb die Musik für den Film. Unvergessen ist „Ach, das könnte schön sein“, gesungen von einem Räuber, der sich nach einem Häuschen mit Garten sehnt. Das Musical schrieb Franz Grothe später 1975 in seiner Wahlheimat Bad Wiessee.

Begeistertes Publikum zur Premiere

Miesbachs Kulturpreisträger Rudolf Maier-Kleeblatt musizierte noch mit dem Komponisten und entschied, nachdem er das Musical in Wunsiedel sah, es für das Freie Landestheater zu inszenieren. Wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich bei der Premiere am 9. März. Das Publikum im ausverkauften Jugendstilsaal des Waitzinger Kellers war hellauf begeistert und spendete tosenden Applaus.

Mit Recht, die Aufführung war ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Schauspiel, Bühnenbild und Kostümen. Die mitreißende Musik besteht aus sinfonischen Teilen, in denen sich das Orchester beweist, ebenso wie aus Moritaten, Liebesduetten, fröhlichen Wanderliedern und sogar ein Tango ist dabei.

Muttertag
Der Räuberhauptmann hat moralische Prinzipien. Foto: FLTB

Unter der Regie von Julia Dippel spielen 15 Einzeldarsteller, unter ihnen die Mezzosopranistin Carolin Ritter, Markus Eberhard, bekannt aus Film und Fernsehen, sowie Bernd Schmidt vom Foolsensemble, und der Chor. Sie alle glänzen nicht nur durch ihren professionellen Gesang, sondern auch durch die schauspielerische Qualität.

Denn da wird einiges abgefordert. Die Handlung ist bekannt: Eine Räuberbande, die die Gegend unsicher macht, hat ihren Sitz im Wirtshaus mit einer äußerst umtriebigen Wirtin. Der neue Hauptmann aber vertritt moralische Prinzipien und ist eher ein Robin Hood als ein Verbrecher, damit macht er sich allerdings bei seinen Räuberkollegen unbeliebt, die einen Aufstand proben. Ordentliches Gerangel also programmiert.

Comtesse bekommt Traummann

Dann der Überfall auf die gräfliche Kutsche. Die Comtesse in Begleitung ihres Bräutigams, eines eher schwächlich wirkenden Barons, nimmt die Sache in die Hand. Zwei Handwerksburschen erweisen sich dabei als in vielerlei Hinsicht als recht nützlich. Mit Verkleidungen und Verwirrungen kommt es schließlich zu einem grandiosen Finale, bei dem die Männer aufmischende Comtesse dann doch ihren Traummann bekommt.

Anne Hebbeker Anne Hebbeker. Foto: Karin Sommer

In sieben Akten und 11 Bildern wird die Geschichte erzählt. Für Bühnenbild und Kostüme zeichnet Anne Hebbeker verantwortlich. Sie hatte es nicht leicht, denn das Stück hat verschiedene Spielorte. Mit einer intelligenten Bühnentechnik erreicht sie es, dass es keine aufwendigen Umbauten gibt und dennoch Wald und Wirtshaus in einem Guss dargestellt sind.

Damit gelingt es, dass Regie, Bühne und Kostüme eine Einheit ergeben. Gemeinsam mit der Ohrwurm-Musik entsteht ein unvergesslicher Eindruck, den bisher über tausend Besucher allein im Stammhaus des FLTB in Miesbach genießen konnten.

Letzte Gelegenheit „Das Wirtshaus im Spessart“ vom FLTB ist zu sehen am Muttertag, Sonntag, 12. Mai um 18 Uhr im Waitzinger Keller Miesbach. Karten (25-45 €, Kinder/Jugendliche: 10-25 €) gibt es online unter fltb-tickets.de sowie telefonisch beim Waitzinger Keller: 08025 / 7000-0. Die Theaterkasse öffnet am Muttertag um 17 Uhr. Die Vorstellung dauert zweieinhalb Stunden.

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