Weyarner Kleinkunsttage: Nachhaltig hinter den Kulissen
Stefan Ambs: Kinder hinter den Kulissen. Foto: KN
Weyarner Kleinkunsttage 2017
Das Zehnjährige feiern in diesem Jahr die Weyarner Kleinkunsttage. Die Organisatoren Anschi Hacklinger und Girgl Ertl haben sich dafür einiges einfallen lassen, was weit über normale Jubiläumsangebote hinausgeht und die Besucher inspirieren soll.
„Ein wichtiges Thema ist Nachhaltigkeit“, erklärt Anschi Hacklinger im Gespräch. „Wir wollen etwas Besonderes machen, aber ressourcenschonend.“ So habe man sich der Materialien vergangener Kleinkunsttage entsonnen, Banner aus Folie, die irgendwo lagern. Aus diesen werden Taschen und andere Behältnisse genäht und verkauft. „Ein schöner Werbegag“, meint die Musikerin, „aber gleichzeitig wollen wir zeigen, dass man nicht immer etwas Neues produzieren muss, sondern Gebrauchtes wieder hernehmen kann.“ Mit Witz und Einfallsreichtum hoffe man, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen.
Man wolle aber nicht missionieren, sondern einfach selber damit anfangen, neue Wege zu gehen. Dazu gehört auch: „Wir wollen bei den Plakaten und Flyern ressourcenschonend arbeiten und nur so viel Papier bedrucken, wie wir wirklich brauchen.“
Ein weiterer Aspekt der Weyarner Kleinkunsttage sei, dass man überregional bekannte Künstler in die Region hole. „Kultur direkt vor der Haustür, ohne dass man weit fahren muss“, meint Anschi Hacklinger. Darüber hinaus werde man bei der Beköstigung vorwiegend auf regionale Produkte zurückgreifen und die Gäste damit verführen, diese einheimischen Lebensmittel kennen zu lernen.
Zwischen Rampenlicht und Lampenfieber
Zum anderen haben die Organisatoren in diesem Jahr darauf verzichtet, einen Kindernachmittag mit Kaspertheater zu veranstalten. „Damit hätten wir problemlos den Saal gefüllt, aber ich will etwas Neues ausprobieren“, erklärt die vielseitige Künstlerin. Das Thema Kinder und Kultur treibe sie schon lange um, insbesondere wie man Kinder und Jugendliche für Kultur begeistern könne.
„Zwischen Rampenlicht und Lampenfieber“ soll am Freitag, 17. März dazu einen Beitrag liefern. Kinder zwischen 8 und 14 Jahren haben von 15.30 bis 17 Uhr die Gelegenheit, einen Blick auf und hinter die Bühne zu werfen, sich zu informieren wie die Technik und Organisation einer Veranstaltung funktioniert, aber auch den am Abend auftretenden Künstlern Fragen zu stellen.
„Notenlos“: Andreas Speckmann und Bastian Pusch. Foto: KN
Natürlich bietet es sich an, dann abends auch zu sehen, was Andreas Speckmann und Bastian Pusch unter dem Titel „Notenlos“ zu bieten haben. Alles! Verspricht die Ankündigung, denn die beiden Musiker machen ein Wunschkonzert der Extraklasse, Rockn‘ Roll und Filmmusik, Choral und Heavy Metal, alles was gefragt ist.
Insgesamt bietet das Programm eine gelugene Mischung. Zum Auftakt am Donnerstag, 16. März, am konnte die Kabarettistin Christine Prayon mit ihrem Programm „Die Diplom-Animatöse“ gewonnen werden. „Die wollten wir schon vor drei Jahre haben, aber dann wurde sie krank“, erzählt Anschi Hacklinger.
Leise und poetisch kommt Stefan Noelle mit seiner Band am Samstag, 18. März daher. Unter dem Titel „Meinetwegen im Regen“ präsentiert er Chansons voller sprachlicher Eleganz und musikalischer Feinheiten.
Martin Schmitt. Foto: KN
Auch am Sonntag, 19. März, gibt es etwas Neues. Statt Frühschoppen werden ab 14.30 Uhr Rose Bihler Shah und Birgit Otter unter dem Titel „Das Lustprinzip“ mit Schlagern der 20er-40er & Moritaten aufwarten. Abends dann in der Halle „Aufbassn“ mit Martin Schmitt. „Wir wollten ein Highlight aus der Vergangenheit haben und freuen uns sehr, dass er mit seiner wahnsinnigen Bühnenpräsenz zu uns kommt“, sagt Anschi Hacklinger.
Untrennbar mit den Weyarner Kleinkunsttagen ist das 10jährige Bestehen der Weyhalla verbunden. „Ich bin dem Girgl unendlich dankbar, was er unter großem persönlichen Einsatz auf die Beine stellt“, würdigt Hacklinger ihren Kollegen. „Hier können junge Musiker spielen, wo sonst gibt es diese Möglichkeit?“ Zu einer bunten Kulturlandschaft gehöre diese Subkultur unverzichtbar hinzu. Hilfreich dabei sei, so die Weyarnerin, der MuKK e.V., der sich zur Unterstützung der örtlichen Kultur unsd insbesondere der Weyhalla als wichtigem Treffpunkt für die Kultur in der Gemeinde gegründet habe und der als Mitveranstalter für die Kleinkunsttage fungiert.