Natur

Natur, Landschaft, Hintergründiges und Besonderes

Konnten eine gut besuchte Vernissage erleben: die Künstler Manfred Priller, German Kopp, Gina Konrad und Traudl Saller mit Haushams zweitem Bürgermeister Josef Schaftari und Kulturreferentin Lisbeth Leidgschwendner. Foto: MF

Ausstellung im Kunst- und Kulturhaus Hausham

Die Natur und ihre Schönheit ist ein großes Thema der aktuellen Ausstellung im Haushamer Kunst- und Kulturhaus, in dem vier Kunstschaffende ihre Werke präsentieren: Gina Konrad, Traudl Saller, German Kopp und Manfred Priller. Durch die gemeinsame Werkschau mit über 60 Exponaten ist natürlich eine Vielzahl an stilistischen und thematischen Herangehensweisen gewährleistet. Naturalistische Darstellungen finden sich zumeist, aber auch Abstraktes und Hintergründiges. So lohnt es allemal, auf Nuancen zu achten.

Ein ausdrucksstarkes Bild ist gerade einmal vor vier Wochen entstanden

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Gina Konrad mit ihrem neuesten Acrylgemälde „Gestade“, das vor vier Wochen entstand. Foto: MF

Acrylbilder aus der Natur zeigt die Haushamerin Gina Konrad vor allem in der Ausstellung, einige detaillierte Blumenmotive, aber ebenso weite Landschaften wie das Bild „Gestade“, das sie vor gerade einmal vier Wochen fertiggestellt hat. Ein Urlaubsbild einer Bekannten. „Und ich habe mir gedacht: diese Kontraste“. Sie setzte sie mit fernem Horizont in mächtigen Farben um. Naturgemäß leisere Töne sind ihren Aquarellen zu eigen, die mit einer Zypressenalle mediterrane Anklänge bieten. Auch dem Acryl-Pouring wandte sich die 80-Jährige zu. Es entstand eine „Waldnymphe“ mit ruhigem Blick auf den Betrachter. Völlig abstrakt hingegen geriet „Anubis“ in geometrischen Formen und freierem Verlauf. Ein interessant-vielfältiger Ansatz der Künstlerin.

Vögel und Naturdetails

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Vögel sind ein Hauptmotiv von Traudl Saller. Foto: MF

„Ich hab mich diesmal mit Vögeln beschäftigt,“ erklärte Traudl Saller bei ihrer Vernissageneinführung mit einer lächelnden Zweideutigkeit. Und nein, es ging nicht um direkte zwischenmenschliche Kontakte, sondern tatsächlich um die Tiere. Diesen bietet sie nicht nur in ihrem Garten viel Gastfreundschaft. Sie fotografiert ihre gefiederten „Spezln“: Dohlen in den Dolomiten, Papageien in Honduras und Haubentaucher in heimischen Gefilden. „Und durch das Malen erlebe ich alles wieder“. Dabei kommen auch schon mal Hechte unter Wasser dazu. Oder ein eher ruhigeres, aber durchaus beeindruckendes Werk: fein herausgearbeitete „Äste“. Oder ein besonderes „Viech“ – der versnobte „Tegerino di Bonzo“.

Meer, Tiere und Berge mit „Hintergrund“


Landschaften und Tiere mit einem Mehr an Bedeutung stellt Herman Kopp aus. Foto: MF

Fragt man German Kopp, wovon seine Werke handeln, meint er: „Meer, Tiere, Berge.“ Der 84-Jährige hat ein Faible für die Natur, war viel im Gebirge. So ist es natürlich, dass er etwa Fotos in seinen Aquarellen aufleben lässt und der Bayrischzeller sieht auch einen klaren Vorteil der Malerei. Man könne den Fokus individuell setzen. Dabei sind seine Bilder aber nicht nur einfach schön angelegt, sondern oft wesentlich tiefgründiger. In „Trau schau wem“ betrachtet ein Fuchs eine Maus. „Wer könnte so schönen Augen nicht trauen?“, fragt Kopp mit Blick auf den Fuchs. Für ihn ist es jedoch ein Symbolbild für Obrigkeit und Bevölkerung und eine gewisse Problematik damit. Weitere tiefere Betrachtungen finden sich in anderen Bildern.

Gemälde, Gitarrenkorpora und mehr – Manfred Priller will nicht festgelegt werden


Mystisches, Abstraktes und vieles mehr – Wolfgang Priller möchte sich nicht eingrenzen lassen. Foto: MF

„Ich lasse mich nicht auf einen Stil festlegen,“ konstatiert Wolfgang Priller. Diese Freiheit kann er sich auch bei der Haushamer Ausstellung nehmen. Von der Natur handeln seine Bilder überwiegend, impressionistische Eindrücke, aber auch Abstraktes, bis hin zum mystisch geratenen „Urquell“. Er arbeitet in verschiedensten Malereitechniken. Dabei widmet er sich aber auch ganze anderen Genres. Etwa der Entwicklung von E-Gitarren mit austauschbarem Hals und Klangelement. Sie können auf verschiedene Korpora, beispielsweise aus schönem Bergahorn vom Spitzingsee oder andere Korpusmodelle, austauschbar montiert werden. Eine augenfällige Besonderheit der Ausstellung ist auch Prillers „Bockschwammerl“. Eine Skulptur aus „Zuntl“ und Hörnern. Im Grunde könnte man sagen: eine Art pflanzlich-tierischer Wolpertinger. Ebenso vertreten: seine persönliche Sicht auf Corona.

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Die Gäste kamen gerne zur Vernissage in Hausham. Foto: MF

Zu sehen ist die Ausstellung des Kunstkreises Hausham im Kunst- und Kulturhaus Hausham (Tegernseer Straße 20a) noch bis Sonntag, 1. September. Tägliche Öffnungszeiten: 14 bis 17 Uhr. Zusätzlich Sonntag 8., 15., 22., und 29. September ebenfalls von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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