Neue Nachrichten braucht das Land
Was wäre, wenn…. Foto: AH
Sonntagskolumne
Ressourcen sparen, das wär’s. Auch oder gerade im Kleinen. Auf die Politiker schimpfen kann jeder, bei sich selber anfangen ist die größere Herausforderung. Die Autorin nimmt sie an – und je nachdem scheitert sie auch mal, fühlt sich wie der siegreiche David neben dem grossen Goliath oder amüsiert sich über ihre leidenschaftlichen Ambitionen, die Welt zu retten.
Es sind Ferien. Zeit haben. Sich treiben lassen. Von der Muse küssen lassen. Lesen. Entspannen. Und vielleicht schon wieder neue Ideen und Anregungen aufnehmen. Visionen träumen. Das Unmögliche denken. Raus aus den gewohnten Denkmustern.
Was wäre, wenn…
Was wäre, wenn die Nachrichten heute in etwa folgende Meldung senden würden: „Berlin. Die grosse Koalition hat ein umfangreiches Bündel an Maßnahmen beschlossen, um das Klimaziel 2020 doch noch zu erreichen. Für die Industrie wurden Gesetze verabschiedet, die einen deutlich niedrigen Ausstoß an CO2 bewirken sollen. Für Privathaushalte dagegen soll es umfangreiche Anreize im Sinne der Nachhaltigkeit geben. Oberstes Gebot ist dabei, Ressourcen zu sparen. Für Haushalte, die es schaffen, durch den bewussten Umgang mit Energie ihren jährlichen Verbrauch an Strom zu senken, wird der Strompreis um 25% gesenkt. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs statt Individualverkehr wird durch Zuschüsse in Höhe von 5 Cent pro Kilometer gefördert – ganz unbürokratisch können Fahrscheine von Bahn und Bus eingereicht werden, mit denen die Beträge erstattet werden.“
Anreize zum Stromsparen Foto: pixabay
Und weiter geht’s: „Auch Kinder, die ihren Schulweg zu Fuss oder mit dem Fahrrad zurücklegen, werden berücksichtigt. Sie erhalten jeweils am Ende des Monats einen großen Eisbecher. Für Kinder mit besonders hartnäckigen Taxihelikoptereltern ist eine Hotline eingerichtet. Apropos Eis…ab sofort werden Supermärkte ausgezeichnet, die besonderen Wert auf den Verkauf von alternativen und regionalen Lebensmitteln legen. Der Boykott von Firmen wie Nestlé ist ausdrücklich erwünscht. Zudem dürfen keine Lebensmittel weggeworfen werden – die Supermärkte haben dafür zu sorgen, dass aussortierte Ware günstiger verkauft oder verschenkt wird.“
Mit dem Fahrrad in die Schule Foto: pixabay
Kennzeichnungspflicht ausgeweitet
„Auch das Landwirtschaftsministerium überraschte mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen. Wie der Sprecher mitteilte, werden ab sofort kleinste Einheiten von Schweinehaltung gefördert – „im Idealfall hat jeder kleine Bauernhof mit Milchviehhaltung noch zwei, drei Schweine sowie Hühner auf dem Hof, um die anliegenden Bewohner mit Fleisch und Eiern zu versorgen. Die entsprechende Infrastruktur bezahlen wir gerne und problemlos, weil gleichzeitig die Subventionen für Ställe mit mehr als 1000 Tieren gestrichen werden“. Zudem werde die Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel massiv ausgeweitet – die Verbraucher sollen schliesslich wissen, was sie kaufen. Aufkleber mit der Aufschrift „Fleisch aus Massentierhaltung“ bzw. „Dieses Produkt enthält Eier aus Massentierhaltung“ werden gerade gedruckt.
Obst und Gemüse aus der Nachbarschaft
Wie wär’s mit Gemüse in öffentlichen Parks? Foto: AH
Geradezu euphorisch wirkte der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums, weil sie sich mit dem Heimatministerum eine weitere Maßnahme hätten einfallen lassen – schliesslich gehe es sowohl um eine gesunde Landwirtschaft als auch eine lebenswerte Heimat: „Wir freuen uns sehr, dass ab sofort öffentliche Plätze, Parks und Grünflächen mit blühenden Pflanzen sowie Obst und Gemüse bepflanzt werden, die von allen Menschen geerntet werden dürfen. Wir wünschen Ihnen allen einen guten Appetit!“
Schön wär’s!
Zum Weiterlesen:
www.nur-positive-nachrichten.de/gute-nachrichten-umwelt-klimaschutz