New Work – Die Transformation der Arbeitswelt
Arbeits- und Kommunikationsbereich. Foto: DAS ATELIER CoWorking
Betrachtung zur Arbeitswelt
Die Arbeitswelt unterliegt einem massiven Wandel. Die „alte“ Art zu arbeiten wird, gerade beschleunigt in Coronazeiten, abgelöst von neuen Konzepten und Plattformen: New Work und CoWorking. Keine Kunstworte sondern Realität. Leben und Arbeit rücken näher zusammen, Chance und Herausforderung.
New Work beschreibt die Idee von neuen Arbeitsweisen in Zeiten von Digitalisierung, technologischer Innovation und Globalisierung. Der Begriff „New Work” (Neue Arbeit) ist eine Erfindung des austro-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, dem Begründer des gleichnamigen Konzepts. Es entstand in den 1980er Jahren als Gegenmodell zum Sozialismus und bezeichnet die Entwicklung einer neuen Art der Arbeit, die von Arbeitenden als sinnvoll angesehen wird, so dass sie diese auch gerne erledigen.
Susanne Schulze-Bahr, Mitgesellschafterin des CoWorking Space „Das Atelier Coworking“ in Holzkirchen, sieht in New Work eine neue Form, Leben und Arbeit zu verbinden. Für sie findet hier gerade ein Kulturwandel statt, eine Transformation hin zu einer zukunftsweisenden, sinn- und wertestiftenden Arbeit.
Thomas Nowak, KulturVision mit Susanne Schulze-Bahr, DAS ATELIER Coworking im Gespräch. Foto: TN
Die Coronapandemie hat diesen Transformationsprozess maßgeblich vorangetrieben. Eine Entwicklung ist beispielsweise, dass die Menschen mehr auf ihre Work-Life-Balance schauen als auf ihr Einkommen. Daher wird Homeoffice immer beliebter und dies wiederum fördert die Einbindung neuer Technologien und damit die Digitalisierung.
Die Art der Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens und auch darüber hinaus verändert sich gerade maßgeblich. Dadurch erfährt das Coworking einen ungeahnten Entwicklungsschub.
Coworking für New Work
CoWorking ist eine Plattform, auf der New Work stattfinden kann. Hier finden sich Teams von Menschen zusammen, die aus unterschiedlichen Firmen oder Wissensbereichen stammen, sich vernetzen und durch den Austausch und durch unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungshintergründe effektiver und fruchtbarer zusammenarbeiten.
Susanne Schulze-Bahr führt auf, dass sich „DAS ATELIER Coworking“ seit der Anfangsphase mit den Anforderungen seiner Kunden weiterentwickelt hat. Mittlerweile gibt es im „DAS ATELIER CoWorking“ Meetingräume, technische Neuerungen, wie beispielsweise Weframe, Telefonkabinen, Entspannungszonen, Begegnungsmöglichkeiten, innovative Eventkonzepte für die Community und ein Think-Tank als Kreativinsel. Ein CoWorking Büro ist eben nicht einfach ein Gemeinschaftsbüro, sondern ein Ort, wo sich der New Work Prozess ideal umsetzen lässt und dabei auf den unterschiedlichen Ebenen Synergieeffekte entstehen.
Meeting-Multimedia-Raum. Foto: DAS ATELIER Coworking
Neben dem „DAS ATELIER Coworking“ in Holzkirchen gibt es im Landkreis noch zwei weitere CoWorking Büros. Die „Coworkerei Tegernsee“ in Gmund und „Stadtplatz 10.0“ in Miesbach. Auch die Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach (SMG) beschäftigt sich intensiv mit den Themen New Work, CoWorking und CoWorkation (Kombination von CoWorking und Freizeit)
Die Expertinnen der SMG, Veronika Engel und Ingrid Wildemann-Dominguez meinen dazu: „Wir sehen durch die Trends, die New Work mit sich bringt, durchaus große Chancen für die Region. Von den neuen, mobilen und ortsunabhängigen Arbeitsstilen profitieren ländliche Gegenden, da die Abwanderung von Fachkräften in urbane Umfelder abnehmen wird. Ein Zuzug von Remote WorkerInnen in ländliche Regionen mit ansprechender Kulturlandschaft ist zu erwarten.“ Hier wird der „Standortnachteil zum Standortvorteil durch New Work“.
Auch KulturVision e.V. beschäftigt sich mit dem Thema New Work/ CoWorking. In der Spurwechsel-Initiative des Vereins gibt es beim Spurwechsel-Stammtisch Ende Oktober dazu einen Impulsvortrag und eine Besichtigung eines CoWorking-Spaces.