Proben Oberlandler Theaterjugend

Oberlandler Theaterjugend spielt „Zwoa harte Nüss“

Um eine komplizierte Liebe dreht sich das Stück „Zwoa harte Nüss“. Foto: Oberlandler Theaterjugend

Oberlandler Theaterjugend

Gibt´s die Liebe auf den, nun ja, tausendsten Blick? Dieser Frage widmet sich das Stück „Zwoa harte Nüss“, welches die Oberlandler Theaterjugend im März auf die Bühne bringt. Denn eine Magd und ein Knecht auf einem abgelegenen Bergbauernhof wissen nicht was sie an sich haben, bis ein Verehrer kommt, der das bisherige Leben der Hofbewohner ins Wanken bringt.

Die Geschichte handelt von Mirzl, der Magd und Loisl, dem Knecht, die auf dem Hof des kinderlosen Ehepaares Severin und Walburga seit vielen Jahren nebeneinander her arbeiten. Die Bauersleute würden die beiden gerne als Paar und damit als Erben des Hofes sehen, doch „wenn zwei Menschen nicht gerade mit der Schönheit ausgestattet sind, ist es schwer irgendwelche Reize am anderen zu erkennen“, heißt es in der Ankündigung der Oberlandler Theaterjugend. Die theaterverrückte Gruppe um Spielleiter Hansi Aichler bringt den humorvollen Schwank in drei Akten im März auf die Bühne in Arget.

Siegt die wahre Liebe?

Doch als plötzlich ein junger Poet zur Sommerfrische auf den abgelegenen Bergbauernhof kommt und Mirzl die Augen verdreht, packt den Knecht doch die Eifersucht. Auch die Ehe der Bauersleute gerät durch die Kräuterzenz, die immer wieder auf dem Hof umherschleicht und alte Geschichten erzählt, ins Wanken.

Oberlandler Theaterjugend
Seit ihrer Schulzeit stehen die Spieler gemeinsam auf der Bühne. Foto: Petra Kurbjuhn

Ob am Ende doch die wahre Liebe siegt, finden Interessierte am Besten selbst heraus. Dialektsicherheit schadet dabei jedenfalls nicht, denn die Oberlandler Theaterjugend hat sich dem Erhalten der bayerischen Sprache verschrieben. Dafür wurden die Theaterspieler zwischen 19 und 26 Jahren im vergangenen Jahr sogar mit einem Kulturförderpreis ausgezeichnet.

Ausgezeichnete Theatergruppe

„Das kam für uns tatsächlich auch sehr überraschend und so ganz herausgefunden, wie das passiert ist, haben wir bis heute nicht“, erzählt Hansi Aichler lachend. Der Spielleiter und erste Vorstand des 2016 gegründeten Vereins und seine Mitspieler wurden vom Landkreis München mit dem neu geschaffenen Kulturförderpreis „Kleine Muse“ ausgezeichnet.

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Dieser wird an begabte Personen, welche sich für die Erhaltung des kulturellen Lebens engagieren, vergeben. Die Theaterjugend hat die Jury dabei mit ihrem ganzheitlichen Konzept und dem Erhalt der bayrischen Sprache überzeugt. Denn vom Kartenverkauf über die Bewirtung, über die Maske und das Bauen des Bühnenbildes bis hin zur Regie und technischen Begleitung des Stücks, organisieren die Oberlandler Spieler alles selbst.

Premiere bei der Oberlandler Theaterjugend

„Wir haben halt Glück, weil wir Schreiner, Techniker und so weiter alles im Verein haben“, sagt Hansi Aichler. Er selbst und sein Stellvertreter Leo Lederwascher zeichneten bei den bisher gespielten drei Stücken sogar für das Drehbuch verantwortlich. Zum ersten Mal wagen sich die Oberlandler nun an eine fertige Inszenierung von Ulla Kling.

Oberlandler Theaterjugend Hansi Aichler
Spielleiter und 1. Vereinsvorstand Hansi Aichler. Foto: Petra Kurbjuhn

Passenderweise war „Zwoa harte Nüss“ im Jahr 1979 auch für die bekannte Theaterschauspielerin ihr erstes Bühnenwerk, in welchem sie bei der Uraufführung in Augsburg noch selbst die Hauptrolle der Magd spielte. „Dieses Mal haben wir uns für ein fertiges Stück entschieden, weil wir jetzt alle voll berufstätig sind und unter Druck schreiben ist so eine Sache. Da kommt nix gscheids dabei raus“, erklärt der Spielleiter. Doch die Fans der selbstverfassten Stücke der Oberlandler müssen sich keine Sorgen machen: „Genug Ideen für neue Stücke haben wir auf alle Fälle, das machen wir schon mal wieder.“

Unerschütterliche Leidenschaft

Dass sich die Oberlandler Theaterjugend nach drei Jahren pandemiebedingter Spielpause und den bereits erwähnten beruflichen Verpflichtungen aller Art trotzdem wieder zusammengefunden haben, um gemeinsam auf die Bühne zu treten, beweist schlichtweg ihre Liebe zum Theater. Mittlerweile zählt der Verein 17 Mitglieder, ihren Anfang hatte die Gruppe jedoch in der Realschulzeit der meisten. Ein Klassenprojekt legte den Grundstein für die Schauspielkarriere. „Wir sollten Romeo und Julia spielen, aber dagegen haben wir uns erfolgreich gewehrt“, erinnert sich Hansi Aichler.

Proben Oberlandler Theaterjugend
Der Spaß kommt bei den jungen Spielern, wie hier bei den Proben zum neuen Stück hinter der Bühne, nicht zu kurz. Foto: Oberlandler Theaterjugend

Die Schüler schrieben selbst ein Stück und die Begeisterung der Mitschüler darüber war so groß, dass zum Schuljahresende noch acht weitere Vorführungen folgten. „Als wir dann unseren Abschluss hatten, wollten wir trotzdem miteinander weiter spielen und so haben wir den Verein gegründet und Jahr für Jahr ein Stück auf die Bühne gebracht.“ Eine Leidenschaft, welche das Publikum noch heute bei den Aufführungen zu spüren bekommt und welches zurecht einen Kulturförderpreis erhalten hat. „Frisch prämiert, da kann man jetzt noch motivierter wieder loslegen“, lacht Hansi Aichler.

Das Stück „Zwoa harte Nüss“ feiert am Freitag, 17. März, um 20 Uhr im Sportheim Arget (Otterfinger Weg 11) Premiere. Weitere Aufführungen finden am Samstag, 18.3 (20 Uhr), Sonntag, 19.3 (19.30 Uhr) und Samstag, 25.3 (20 Uhr) statt. Eine Zusatzvorstellung gibt es am 24.3 um 20 Uhr. Es gilt freie Platzwahl, Einlass ist jeweils eine Stunde vor Spielbeginn. Der Eintritt kostet 9,50 Euro, Kartenreservierungen sind vorab unter www.oberlandler-theaterjugend.de möglich. Es gibt eine Bewirtung.

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