Ludger im Winkel, Eberhard Dürr, Lisa Schöttl, Alex Aziz, Danny Steele, Martin Spoerl und Peter Worschesch (v.l.) . Foto: Sabrina Worschech

Offene Bühne in Valley

Seit sieben Jahren leitet Peter Worschech von der Bürgerstiftung Holzkirchen die „Offene Bühne“. Im Interview erzählt er von diesem Projekt und warum es so erfolgreich ist.

MZ: Wie bist Du zu dieser ehrenamtlichen Arbeit gekommen?
PW: Die „Offene Bühne“ hatte vorher Pfarrer Karl Mehl seit der Gründung der Bürgerstiftung geleitet. Als er abgerufen wurde, fragte mich Frank Strathmann (Vorsitzender der Bürgerstiftung) ob ich mich jetzt auf der Bühne ausprobieren möchte.

MZ: Und warum hast Du zugesagt?
PW: Es ist mir ein tiefes inneres Bedürfnis, Kultur weiterzugeben. Diese Aufgabe fordert und fördert mich, es macht viel Arbeit, aber es ist in meiner DNA drin, das kulturelle Geschenk weiterzugeben.

Organisator und Moderator Peter Worschesch. Foto: Sabrina Worschech

MZ: Wie ist das Konzept?
PW: Eine Bühne, vier Auftritte à 30 Minuten und jede Menge gute Stimmung – das ist das Erfolgskonzept der „Offenen Bühne“. Bühne frei für die Kleinkunst. Wir setzen Kontraste. Keine One-Man-Show, sondern ein bunter Blumenstrauß an Künstlern mit ihren unterschiedlichen Formaten bei freiem Eintritt. Wir haben im Thomasaal der evangelischen Kirche klein angefangen, sind dann ins Foolstheater in Holzkirchen gewechselt und nun schon seit vier Jahren im Valleyer Schlossbräu. In den bisher 16 Veranstaltungen haben wir 70 Kulturschaffende auf die Bühne gebracht.

MZ: Wie wählst Du die teilnehmenden Kulturschaffenden aus? Oder kommen sie von sich aus auf Dich zu?
PW: Beides. Im Laufe der sieben Jahre habe ich viele Künstlerinnen und Künstler gesammelt und jetzt kann ich daraus auswählen. Mir liegt eine große Bandbreite am Herzen, so dass viele Geschmacksrichtungen abgedeckt werden. Ich würde gern Musik, Theater, Literatur und Zauberei dabeihaben. Aber meist wird es doch recht Musik lastig, auch weil es das Publikum so wünscht.

MZ: Wie haltet Ihr es mit den Gagen?
PW: Wir lassen ein Körbchen herumgehen und die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an die Künstler. Die Bürgerstiftung zahlt die Saalmiete und GEMA, ich selbst mache es ehrenamtlich.

MZ: Auch die jüngste Offene Bühne war erfolgreich, wenn auch für den Organisator stressig.
PW: Ein Künstler musste kurzfristig absagen, dafür ist dann Alex Aziz eingesprungen. Es war ein sehr erfolgreicher Abend, ich habe 78 Leute im Publikum gezählt.

Eberhard Dürrs Combo Ratatui. Foto: Sabrina Worschech

MZ: Und wer stand dieses Mal auf der Bühne?
PW: Der Griffbrettvoodoo Martin Spörl serviert seinen Zuhörern einen Saitenmusik-Cocktail aus Jazz, Country, Pop und Rock. Zart flüsternd, erhebend und mit einer Menge Wohlfühl-Vibes.

Alex Aziz mit seinem bayrischen Musikkabarett besingt das Glück und die Liebe mit seinem ureigenen Stil: Rockballadig, reggaemäßig und bluesig-swingig. Am Freitag, 2. Juni ist er in der Weyhalla Weyarn, Einlass 19 Uhr.

Eberhard Dürrs Combo Ratatui bespielt die Rarität „Mundharmonika“. Zusammen mit Lisa Schöttl (Hackbrett und Gesang) und Ludger im Winkel (Gitarre) entlockt das Trio seinen Instrumenten einen fluffigen Klangzauber.

Danny Streete ist mit seinen Rock- und Folkballaden seit vielen Jahren auf Kleinkunstbühnen und Festivals unterwegs und war 2018 schon einmal zu Gast. Pur, nur mit Stimme, Gitarre und Mundharmonika interpretiert er bekannte Songs von Berühmtheiten sowie eigene Lieder. Fantastisch.

Der Moderator mit Anja Gild vom Valleyer Schlossbräu. Foto: Sabrina Worschech

MZ: Und wie geht es weiter?
PW: Die nächste Offene Bühne findet 2024 statt. Ich möchte weitermachen, suche aber Unterstützung, damit alles reibungslos abläuft. Organisation und Moderation ist doch ziemlich viel. Jetzt unterstützt mich schon Anja Gild in der Pressearbeit.

Ich möchte gern, dass für jeden etwas dabei ist, auch landkreisübergreifend, und dass es abwechslungsreich ist. Gern würde ich einmal einen a cappella Beitrag haben.

Zum Weiterlesen: Kompakt und bunt: Offene Bühne