Offene Bühne für Gedichte, Kurzgeschichten und Romane
Schreib- und Leselust rund um den Chiemsee. Foto: Chiemgau-Autoren e.V.
1. Chiemgauer Literatur-Festival
Beim 1. Chiemgauer Literatur-Festival in Traunstein wird’s zwanglos, locker und vor allem literarisch reichhaltig zugehen. Die Chiemgau-Autoren e.V. und das Chiemgau-Gymnasium Traunstein laden ein zur offenen Bühne.
Die üppige Landschaft verführt offenbar zum Schreiben. Berge, Seen, weiter Blick, das Wasser klar, der Himmel blank geputzt. Es ist kaum verwunderlich, dass sich im Chiemgau allerhand Autoren tummeln. Sie sind gut vernetzt sehen sich regelmäßig beim Literaturtreff zum Erfahrungsaustausch. Dabei bieten sie eine offene Bühne für Literatur aus der Region und sprechen damit alle an, die Interesse an Literatur haben: Leser, Liebhaber, Autoren und Dichter. Jetzt haben sie sich mit dem Nachwuchs zusammengetan. Haben geschrieben, gelesen, diskutiert und ein Literatur-Festival organisiert. Das findet erstmalig am Freitag, dem 15.7.2016 im Chiemgau-Gymnasium in Traunstein statt.
Junge und erfahrene Autoren lesen gemeinsam
Auf einer offenen Bühne lesen acht Jung-Autoren des Chiemgau-Gymnasiums ihre literarischen Frühwerke, hauptsächlich Kurzgeschichten. Mathias Wallner hat „7 Milliarden“ geschrieben. Marcel Fuchs liest „Gallows Edge“, Julia Springer „Vates“, Markus Inneberger „Traumwelten“ und Annalena Plereiter „Stimme der Zukunft“. Anne-Sophie Schneider wird „Teppich und Tapete“ präsentieren, Marie Reiter „Die Reise zu mir selbst“ und bei Alexandra Kick darf man gespannt sein auf eine Geschichte „Ohne Titel“.
1. Chiemgauer Literaturfestival lädt ein. Foto: Chiemgau-Autoren e.V.
Es verspricht, ein entspannter literarischer Abend zu werden. Die Schüler und Autoren haben dazu eingeladen, es sich in der Neuen Aula des Gymnasiums wie auf einer Picknickwiese gemütlich zu machen. Die Zuhörer können Kuscheldecke, Schmusekissen oder Isomatte in die „Wohlfühlstube“ mitbringen. Oder sich bequem auf einem Stuhl zurück lehnen und mit Freunden, Bekannten und Familie in die Welt der Literatur eintauchen. Den musikalischen Rahmen gestalten Schülerinnen und Schüler des ChGs, für das leibliche Wohl gibt es Snacks und Getränke.
Die Chiemgau Autoren, die den Abend mitgestalten, werden aus ihren aktuellen Büchern lesen. Nora Berger beispielsweise hat ihren Krimi „Verhängnisvoller Abend in Paris“ im Gepäck. Sabine Rosenberg liest aus ihrem Gedichtband „Als meine Seele Flügel bekam“. Ebenfalls Gedichte, und zwar in Mundart, wird Robert Gapp vorlesen. Seine Gedichte und Geschichten schreibt er lautgetreu im Bergener (Chiemgauer) Dialekt. In Bernhard Strasser´s Roman „Sterne sieht man nur bei Nacht“ geht es das Auseinandersetzen mit dem Krebstod der Mutter und die erste Liebe. Michael Inneberger wird aus seinem Science-Fiction Jugendroman „Steve Hudson – Mission X3X7“ vorlesen. Darin geht es um tüftelnde, technikbegeisterte Jungen, deren Abenteuer zu einem Albtraum gerät.
Vom Buch auf die Bühne
Auch Meike K. Fehrmann´s Jugendroman „Warum Herr Hagebeck sterben muss“, spricht mit einem spannenden, aber gänzlich anderem Thema die Jugend an. In ihrem Buch geht es um Jugendliche, die sich mit Alkoholismus eines Elternteils und Co-Abhängigkeit der Angehörigen auseinander setzen müssen. Sie finden Halt untereinander und fassen einen fatalen Entschluss. Das Stück hat so viel Interesse an der Thematik geweckt, dass es nun auf die Bühne kommt. Die Premiere des Jungen Ensembles Chiemgau von „Warum Herr Hagebeck sterben muss“ findet am 16. Juli 2016 während der Kulturtage statt.
Im Rahmen des Literatur-Festivals wird es eine Bücherausstellung mit Werken der Chiemgau-Autoren geben sowie Informationen zum Thema „Kreatives Schreiben“. Der Verein Chiemgau-Autoren e.V. bietet regelmäßige Schreibseminare an. In Kürze startet beispielsweise eines auf der Rabenmoos-Alm, in Kooperation mit „CreNatur“, dem Weiterbildungsinstitut für Naturerlebnis-Pädagogik in Traunstein. Es tut sich offenbar viel in Sachen Literatur im Chiemgauer Land, wo die Natur eine große Inspirationsquelle ist. Die gemeinsame Arbeit von Autoren und dem Nachwuchs ist nur eine davon, und zwar ganz offensichtlich eine fruchtbare.