Die Offene Ganztagesschule Miesbach kreativ
Sophia, Ann-Sophie, Sophie, Anastasia, Marian und Julius finden den Katalog toll. Foto: Ernst Friedrich Völker
Kunstprojekt in Miesbach
Wir hoffen immer noch, dass die Offenen Ateliertage im Mai stattfinden können. Nicht nur die großen Künstler im Landkreis Miesbach haben sich darauf vorbereitet, sondern auch die kleinen. Sie würden sich sehr freuen, wenn sie ihre Werke der Öffentlichkeit zeigen könnten.
Die Offene Ganztagesschule in Miesbach wird von Ernst Friedrich Völker geleitet. Der studierte Betriebswirt ist auch Sänger und Maler. Ihm liegt die kreative Arbeit mit Kindern besonders am Herzen. Deshalb macht er jährlich ein Projekt mit seinen Schützlingen.
Vor zwei Jahren durften sie ihre Arbeiten im Bayerischen Hof in Miesbach ausstellen. Jetzt hat er sich mit zehn Kindern intensiv auf die Offenen Ateliertage vorbereitet. So lange die Offene Ganztagesschule noch geöffnet hatte, malten die Kinder, die Lust an kreativer Arbeit haben.
„Jedes Kind kann ein bis zwei Bilder präsentieren“, sagt er. Dazu habe er sie in die Technik eingeführt, den Umgang mit Farben und die Vorbereitung des Untergrunds gelehrt. „Ich habe ihnen gesagt, dass sie keine Blumen, Häuser oder Sonnen malen sollen, sondern mehr abstrakt arbeiten.“
Er habe ihnen große Papierbahnen auf den Fußboden gelegt, auf denen sie sich beweisen konnten. „Sie sind dann in einer anderen Welt, sie können entspannen“, sagt Völker. Damit sie sich nicht in Acht nehmen müssen, habe er ihnen langärmelige T-Shirts besorgt und geschenkt, „da können sie sich vollsauen“.
Beim Malen in der Offenen Ganztagesschule. Foto: Ernst Friedrich Völker
Mit Feuereifer seien die Kinder am Werk gewesen und möchten nun im Mai stolz ihre Arbeiten zeigen. Als ihnen Erst Friedrich Völker den Katalog zeigte, der zu den Offenen Ateliertagen erschienen ist, waren sie begeistert. Vor allem als sie herausfanden, dass auch ihre Offene Ganztagesschule mit ihrem Betreuer vertreten ist.
Geplant war, dass nach der Zwangspause, also nach den Osterferien, noch einmal zwei intensive Wochen stattfinden. „Wir wollen auf die Offenen Ateliertage hinarbeiten“, sagt der Leiter, „die Kinder bereiten sich intensiv auf dieses Event vor und freuen sich darauf.“ Sie wollen an den zwei Wochenenden im Mai gemeinsam mit den Besuchern malen und zeigen wie bereichernd für sie diese kreative Tätigkeit ist.
Nach der Absage der Kunstauktion am 6. März haben sich die Künstler zusammengeschlossen, zumindest elektronisch. Auf Anregung von Professor Eckard Rocholl wollen sie sich, sobald das wieder möglich ist, zu regelmäßigem Austausch treffen. Ernst Friedrich Völker ist von dieser Idee sehr angetan. „Wenn so etwas stattfindet, würde ich auch einmal meine Kinder mitnehmen“, dies sei der Nachwuchs und über die Kinder könne man auch die Eltern für kreatives Schaffen begeistern.
Er selbst wechselte von der Betriebswirtschaft zur Pädagogik und eigenem künstlerischem Schaffen. Wir stellten Ernst Friedrich Völker als Sänger und Maler in der 24. Ausgabe der KulturBegegnungen vor und zeigten auf, wie er von seinem berühmten Großvater, dem Heldentenor Franz Völker und Vater Georg Völker geprägt wurde.
Lesetipp: Späte Befreiung Der Maler und Sänger Ernst Friedrich Völker
Erst mit 60 Jahren wagte er, seine eigene Stimme ausbilden zu lassen. Er verlegte sich lieber auf die Malerei, mit der er bereits mehrere Ausstellungen hatte. Dennoch ist im Zentrum seines Schaffens die Arbeit mit Kindern. Deshalb gründete er auch den Verein zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen „Herz und Verstand e.V.“
Der Katalog zu den Offenen Ateliertagen ist gegen eine Spende erhältlich. Foto: IW