Wir stoßen an: 10 Jahre Onlinemagazin
Titelbild des ersten Artikels im Onlinemagazin von KulturVision: Prospero mit Tobias Öller und Petra Papke. Foto: privat
Jubiläum bei KulturVision
Am 1. Februar 2012 startete das Onlinemagazin von KulturVision. Bis heute sind fast 3600 Artikel veröffentlicht worden, heißt mit wenigen Ausnahmen erscheint täglich ein Beitrag. Ein kulturelles Archiv für den Landkreis Miesbach ist entstanden. Der Kulturkalender ergänzt das Angebot.
Als KulturVision im Mai 2004 an den Start ging, war die Absicht zunächst, eine Printzeitung herauszugeben. Die „KulturBegegnungen“ sind seitdem halbjährlich erschienen, die 37. Ausgabe ist in Arbeit.
Später kamen Projekte hinzu, um das kulturelle Leben im Landkreis zu fördern und zu vernetzen sowie nach außen zu tragen: Schreibseminare, Schreibwerkstatt, Reithamer Gespräche und Kulturaustausch mit den neuen Bundesländern sowie dem niederösterreichischen Waldviertel.
„Der zerbrochene Krug“ mit Sepp Weindl als Richter Adam. Foto: Roman Meisel
Was uns fehlte, war die aktuelle Berichterstattung über Konzerte, Theater, Lesungen und Ausstellungen. Im Jahr 2011 beschloss der Vorstand, dafür eine Plattform einzurichten und am 1. Februar 2012 gingen wir mit fünf Beiträgen online.
Fünf Beiträge zum Start
Das waren „Prospero“, eine Leseserie im KULTUR im Oberbräu mit Tobias Öller, „Anatevka“, inszeniert von Celino Bleiweiss in München, „Der altbairische Krug“ der Theatergruppe der Schlossbergler Valley, „Re.Born to be wild“ vom Cross-over-team im Waitzinger Keller in Miesbach und „Wachsen und Wuchern“, eine Ausstellung von Nele von Mengershausen in Bayrischzell.
Nele von Mengershausen bei einer Ausstellung in Holzkirchen. Foto: Petra Kurbjuhn
Das zeigt bereits die Absicht des neuen Mediums. Wir versuchten einigermaßen gerecht verschiedene Genres ebenso wie die unterschiedlichen Regionen des Landkreises in unserer Berichterstattung zu würdigen. Und wir erzählten auch spannende überregionale Geschichten, insbesondere wenn daran ein einheimischer Künstler beteiligt war, wie im Falle des Otterfinger Regisseurs Celino Bleiweiss.
Aktuell wörtlich genommen
In den ersten vier Jahren hatten wir den ehrgeizigen Anspruch, den Titel „Kultur aktuell“ wörtlich zu nehmen und veröffentlichten die Beiträge bereits am nächsten Tag nach der Veranstaltung, schrieben also nachts. Da das erste System sehr einfach war, nur Text und ein Foto beinhaltete, hielt sich der Aufwand in Grenzen.
Michael Fitz im KULTUR im Oberbräu, der Beitrag war am nächsten Morgen online. Foto: MZ
Am 15. März 2016 konnten wir mit einer neuen, von Alexander Harlander vom KULTUR im Oberbräu Holzkirchen erstellten Webseite unsere Optik modernisieren und professionalisieren. Einher damit ging, dass wir entschieden, Qualität vor Aktualität zu setzen und verabschiedeten uns vom nächtlichen Schreiben. Die Beiträge der vergangenen vier Jahre aber konnten wir mit Hilfe von IT-Profi Jens Franke in das neue System importieren.
Titelbild am 15. März 2016. Fotografin Petra Kurbjuhn und Redaktionsleiterin Monika Ziegler umrahmen Webdesigner Alexander Harlander. Foto: privat
Das wurde auch deshalb notwendig, weil wir mit dem neuen System einen bedeutend höheren Aufwand hatten. Die Beiträge wurden durch mehrere Bilder aufgewertet und eine Reihe zusätzlicher Tools, wie Links und Infokasten kamen hinzu. Darüber hinaus bemühen wir uns suchmaschinenoptimiert (SEO) zu arbeiten. Ein spezielles Programm zeigt uns mit einer Ampel an, ob SEO okay und auch die Lesbarkeit gut ist. Für SEO müssen mehrere Parameter eingesetzt und angepasst werden und wir haben hier den Anspruch, grün zu sein.
Unser Header von 2016 bis 2021.
Bei der Lesbarkeit sind wir großzügiger. Kurze Sätze, ja, aber warum überflüssige Füllwörter eingebaut werden müssen, erschließt sich mir nicht.
Mit der neuen Webseite gewann auch der täglich aktualisierte Kulturkalender auf der Seite eine neue Qualität. Wir versuchten darüber hinaus unsere zahlreichen Projekte, dazugekommen waren „anders wachsen“, Spurwechsel, usw., darzustellen.
Erst seit 2018 Honorar
Bis 2018 war die Arbeit am Onlinemagazin komplett ehrenamtlich. Dann aber bewilligte uns der Kreistag einen dreijährigen Zuschuss und wir konnten wenigstens ein geringes Honorar an die Autoren zahlen.
Leere Kulturhäuser, wie hier der Waitzinger Keller in Miesbach. Foto: Max Kalup
Corona stellte die Redaktionsleitung vor eine Herausforderung, da kaum noch Veranstaltungen stattfanden, aber wir fanden wichtige Themen, rezensierten Bücher, Filme und CDs, porträtierten Kulturschaffende und Initiativen und versuchten damit, die Kultur im Landkreis Miesbach lebendig zu halten.
Stefan Scheiders geniale Idee für die neue Webseite
Schon lange wollte der Vorstand von KulturVision auf der Webseite darstellen, dass KulturVision mehr ist als das Onlinemagazin und die Printausgabe „KulturBegegnungen“. Es gelang uns aber nicht, die vielfältige Arbeit in eine übersichtliche Struktur zu bringen. Erst der Ideenreichtum von BR-Moderator Stefan Scheider brachte den Durchbruch. Am 3. November 2021 schalteten wir die neue Webseite frei, bunt und frisch dokumentiert sie unter dem Slogan „wir berichten, wir stoßen an, wir fördern“ das umfangreiche Spektrum der Arbeit von KulturVision.
Onlinemagazin bekommt größte Kachel
Die größte Kachel aber ist das Onlinemagazin, das tagtäglich mit einem neuen Artikel aufwartet und ein umfangreiches kulturelles Gedächtnis des Landkreises darstellt. Inzwischen sind es etwa 70 Autorinnen und Autoren, die Beiträge geschrieben haben, manche nur einmal, der Stamm besteht aus etwa 15 Mitwirkenden.
Vorberichte und Nachberichte
Und jetzt zum Geburtstag sieht es so aus als könnte die Kultur langsam wieder durchstarten. Inzwischen wurde der Wunsch an uns herangetragen, mehr Vorberichte zu schreiben, um auf Veranstaltungen neugierig zu machen. So werden wir künftig auf Ausgewogenheit achten, bei einmaligen Veranstaltungen lieber Vorberichte, bei Theateraufführungen und Ausstellungen eher Nachberichte.
Und natürlich wird das Redaktionsteam in ganz kleinem Kreis auf das Jubiläum anstoßen.