Open Air am Valleyer Schlossplatz

„Alles, was das Herz begehrt…“

|Das Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Partenkirchen vor der Kulisse der Gräflichen Brauerei Arco-Valley. Vorne vier Fanfarenbläser und eine Landsknechts-Trommel. Foto: Ramona Meisl

Benefiz-Open Air am Valleyer Schlossplatz

…spielte das Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Partenkirchen unter der Leitung von Oberstleutnant Karl Kriner beim dritten Open Air auf dem Schlossplatz in Valley. Ein solch besonderes Konzert ließen sich Zuhörer aus Nah und Fern nicht entgehen und strömten in Scharen herbei, um der wundervollen Musik zu lauschen.

Die Sonne strahlte den ganzen Tag über. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. In diesem Jahr war der Blaskapelle Unterdarching unser Herrgott wohl wieder wohlgesonnen, nachdem sie im letzten Jahr das Open Air-Konzert wegen schlechtem Wetter kurzfristig in die Valleyer Schulturnhalle hatten verlegen müssen. Doch heuer konnte das Konzert endlich wieder im wunderbaren Ambiente des Schlossplatzes stattfinden.

Schirmherrin Ilse Aigner

Darüber war auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die Schirmherrin, froh. Sie war in diesem Jahr zum ersten Mal nach Valley gekommen und freute sich schon riesig auf die Veranstaltung, denn „Musik ist Balsam für die Seele“. Neben ihr nahmen Bürgermeister Andreas Hallmannsecker, Gräfin Monika von Arco auf Valley, Brauereichef Thomas Furtner und Thomas Brunner, der Dirigent der Unterdarchinger Blaskapelle Platz.

Open Air am Valleyer Schlossplatz
Die Jugendkapelle Unterdarching, unter der Leitung von Hubert Huber, bot einen musikalischen Empfang. Foto: Ramona Meisl

Bereits über eine Stunde vor Beginn des Konzertes füllte sich der Schlossplatz schnell mit interessierten Zuhörern. Bei angenehmen Temperaturen, im Schatten der Brauerei, konnten die Gäste zum Empfang ganz gemütlich der Jugendkapelle Unterdarching unter der Leitung von Hubert Huber lauschen. Die Nachwuchsmusiker unterhielten ihr Publikum mit verschiedenen Stücken aus ihrem Repertoire und vom letzten Blasmusikkonzert: „Am Ufer der Mangfall“, „Transformers Marsch“, „Streicheleinheiten“ und viele mehr. Mit dem Stück „Liebeserklärung“ von Josef Lang konnten die Solisten Maria Kaiser und Benjamin Obermeier ihr Talent zeigen.

Open Air am Valleyer Schlossplatz
Oberstleutnant Karl Kriner dirigiert das Gebirgsmusikkorps. Foto: Ramona Meisl

Open Air am Valleyer Schlossplatz

Das Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Partenkirchen begrüßte die Gäste mit dem „Garmischer Gebirgsjägermarsch“ von Josef Rixner und Theo Banholzer. Mit „A la mi Presente“ erklang eine heraldische Musik für vier Fanfaren und eine Landsknechts-Trommel. Die fünf Solisten standen militär-konform aufrecht am vorderen Bühnenrand und bliesen akzentuierte Signale auf den Naturtrompeten. Dieses schwierige Instrument war schon in früheren Zeiten etwas Besonderes. Die Anzahl der Fanfarenbläser an einem Hof spiegelte dessen gesellschaftliche Stellung wider.

Open Air am Valleyer Schlossplatz
Oberfeldwebel Johannes Mimler spielte ein verzauberndes Alphornsolo. Foto: Ramona Meisl

Lesetipp: Benefizkonzert des Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen

Die musikalische Reise führte das Publikum nun weiter nach Österreich. Vermutlich vielen bekannt war der Marsch „Zauber der Montur“ aus der Operette „Die Landstreicher“ von Carl M. Ziehrer. Doch noch populärer war das darauffolgende Stück „Elisabeth“. Das Musical erzählt nicht nur die schönen Geschichten um die österreichische Kaiserin Sissi, sondern zeigt auch die dunklen Seiten auf. Nachdenkliche Musik, ein skurriler, düsterer Wiener Walzer und ein wiederholt vernehmbares Ticken sind hier charakteristisch. Der Wechsel zwischen laut und leise, zwischen Walzer und Polka, der dann in einem Zwiefachen gipfelt, stellt ganz deutlich die aufgewühlte Seele der jungen Kaiserin dar. Diese Szene endet schließlich in der bekannten Arie „Ich gehör nur mir“.

Militärmusik, Musical und Unterhaltungsmusik

Gefühlvolle Unterhaltungsmusik der 80er Jahre stand im Anschluss auf dem Programm. Mit Phil Collins „Against all Odds“ kam Bigband-Feeling am Valleyer Schlossplatz auf. Oberfeldwebel Alexander Berezhny bereicherte das Stück mit einem enorm gefühlvollen, jazzigen Altsaxofon-Solo. „Kurz und knapp und fröhlich“ erklang im Anschluss der „Solothurner Marsch“ von Stephan Jaeggi.

Open Air am Valleyer Schlossplatz
Mit seinem gefühlvollen Solo auf dem Altsaxofon begeisterte Oberfeldwebel Alexander Berezhny. Foto: Ramona Meisl

Mit zwei musikalischen Zusammenstellungen wurden nun jeweils ein Komponist und ein Jazztrompeter gewürdigt. In „Melodien von Michael Jary“ fasste Hans-Joachim Rhinow die besten Werke des polnischen Film- und Schlagerkomponisten zusammen. Mit einem „Tribute to Harry James“ bot Oberfeldwebel Valentin Köblitz Nummern aus der Hochzeit des Swing dar.

Open Air am Valleyer Schlossplatz
Oberfeldwebel Valentin Köblitz zeigte an der Trompete sein Können. Foto: Ramona Meisl

Weiter ging die Reise nach Südtirol. Nach einem kurzen Stopp „An der Europabrücke“, erklang der „Alphornzauber-Erinnerungen an Altrei“ mit einem besonders schönen Solo von Oberfeldwebel Johannes Mimler. Schließlich verschaffte das Gebirgsmusikkorps den Zuhörern noch eine musikalische „Erinnerung an Trient“.

Grandioses Finale

Für das Finale eines äußerst abwechslungsreichen Open Air – Programms hatte Oberstleutnant Karl Kriner noch einmal etwas fürs Gemüt ausgewählt: „TOTO – Greatest Hits“. Die Gebrüder Porcaro hatten sich für ihr Lied „Rosanna“ eigens einen charakteristischen Schlagzeug-Rhythmus ausgedacht, der das Lied so besonders groovig macht. Außerdem zeigten mit „Hold the Line“ und „Africa“ wiederum einige Solisten des Musikkorps ihr Können. Begeisterter Applaus war hier definitiv vorprogrammiert.

Open Air am Valleyer Schlossplatz
Beim traditionellen Ende des Open Airs in Valley standen wieder einmal das Gebirgsmusikkorps und die Jugendkapelle zusammen auf der Bühne . Foto: Ramona Meisl

Für die Zugaben kehrten die Musiker wieder zur bayerischen Musik zurück. Der „König Ludwig II. Marsch“ von Georg Seifert passte perfekt in die Kulisse vor der Gräflichen Brauerei Arco-Valley. Traditionell spielten das Gebirgsmusikkorps und die Jugendkapelle Unterdarching zum Schluss gemeinsam den Marsch „Mir sein die Kaiserjager“ von Karl Mühlberger.

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