Oscar-von-Miller-Platz

Oscar-von-Miller-Platz wird ein Platz zum Verweilen

Die 12 Schülerinnen mit Horst und Evelyn Hermenau. Foto: Petra Kurbjuhn

Überrascht blieben gestern die Passanten am Holzkirchner Oscar-von-Miller-Platz stehen. 12 junge Mädchen im farbbecklecksten Outfit bemalten die Pflastersteine. Aber nicht einfach nur bunt, sondern nach einem ausgewogenen Konzept. Dahinter steht ihr Lehrer Horst Hermenau.

Nachdem die Neugestaltung des kleinen Platzes ausgeschrieben wurde, habe er sich aus Gaudi beteiligt. „Ich möchte, dass hier etwas Qualitätsvolles entsteht“, sagt der Holzkirchner Künstler und Kunstpädagoge am St. Ursula-Gymnasium Schloss Hohenburg in Lenggries. Vier Entwürfe habe er geliefert, der einfachste sei angenommen worden.

Oscar-von-Miller-Platz
Das Rotbraun des Hauses korresponiert zu den gewählten Farben am Boden. Foto: Petra Kurbjuhn

Er habe diese Möglichkeit wahrgenommen, um die Wirkung der Farbe und der Farbübergänge an diesem Platz sichtbar zu machen. Denn Farbe habe auch eine psychologische Wirkung. Und so hoffe er, dass die Holzkirchner nicht nur den dekorativen Aspekt sehen, sondern sich auch hier niederlassen und dem Klang der Farben lauschen können. Wichtig sei ihm auch gewesen, einen Bezug zur Farbe des Hauses, einem gebrochenen Rotbraun, herzustellen.

In Zweiergruppen sind die Mädchen eifrig am Malen. Horst und Evelyn Hermenau begleiten sie beim Mischen der Farbe und beraten sie bei den Übergängen. Sie alle besuchen die 11. Klasse oder sind im P-Seminar Kunst bei Horst Hermenau.

Farben wirken lassen

Laura macht es Spaß, im öffentlichen Raum wirken zu können und hofft, dass sich die Passanten auch einmal niedersetzen und die Farben wirken lassen. Shannon erklärt, dass sie im Unterricht das Konzept vorbereitet haben, das Farb- und Hell-Dunkel-Verläufe beinhaltet. „Jetzt wird der Platz freundlicher“, sagt sie und Laura ergänzt, „nachdem vorher alles nur grau war“.

Oscar-von-Miller-Platz
Hier wird in lila und rot gearbeitet. Foto: Petra Kurbjuhn

Eine zweite Laura meint: „Ich arbeite gern mit kräftigen Farben und freue mich, wenn ich es später immer wieder anschauen kann. „Ich finde die Aktion super, jetzt wird der Platz angemalt und springt hervor, ein Highlight für den Ort“, freut sich Christina. „Es klang cool, was Herr Hermenau vorgeschlagen hat“, meint Lea, „und es ist schön, anderen Menschen eine Freude zu machen.“

Luisa macht es Spaß, mit eigenen Ideen, einen öffentlichen Platz gestalten zu dürfen und Sophie freut sich, mal etwas ganz anderes machen zu können, als nur im Klassenzimmer zu sitzen. „Und das kann man noch in fünf Jahren anschauen.“

Ort wird bunter

Marlene malte schon als Kind ihr Zimmer aus und freut sich jetzt, ihr Werk zu sehen. „Ich finde es schön, dass der Ort bunter wird“, meint Louisa. Und Lea findet die Aktion, den Ort freundlicher zu gestalten, gut. Das Gemeinschaftserlebnis, hier mit den Freundinnen etwas gestalten zu dürfen, heben Stefanie und Michaela hervor.

Oscar-von-Miller-Platz
Den Schülerinnen macht die Malerei sichtlich Spaß. Foto: Petra Kurbjuhn

Immer wieder bleiben Passanten stehen, fragen, was die Mädchen da treiben und wünschen noch viel Freude am Arbeiten. Die jungen Nachwuchskünstlerinnen freuen sich über das Interesse. Das ist Unterricht, wie er sein sollte. Begeisterung wecken und selber tun lassen. Auch in der Freizeit und ohne eigenen Nutzen. Denn eine Note gibt es für die Initiative nicht.

Horst Hermenau ist es wichtig, die Unterstützung des Malerbetriebes Hainz in Warngau hervorzuheben. „Sie haben uns beim Mischen der Farben unheimlich geholfen.“ Am kommenden Mittwoch wird der neu und farbig gestaltete Platz, auf dem schon ein Pflanzkübel und Steinbänke angeordnet wurden, offiziell eingeweiht.

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