Über die Natur

Philosophie online: Über die Natur

Der Fuldauer Philosoph Dr. Christoph Quarch. Foto: Ulrich Mayer

Onlineseminare ab Montag

Die Coronakrise trifft alle Freiberufler hart. Neben Künstlern sind auch freischaffende Autoren, Referenten und Seminarleiter betroffen. Viele machen aus der Not heraus Onlineangebote, auch der Philosoph Christoph Quarch, den wir aus seinen analogen Angeboten im Landkreis schätzen.

Am kommenden Montag beginnt eine Reihe „Über die Natur“. Das virtuelle Seminar besteht aus sieben Audio-Vorträgen plus über sieben Wochen je ein wöchentliches Gespräch mit dem Philosophen im digitalen Raum.

Er lädt mit folgenden Worten zu diesem besonderen Angebot ein:

„Wie lässt sich „Natur“ denken? Oder besser: Was denken wir, wenn wir „Natur“ denken? Und: Denken wir uns überhaupt etwas dabei, wenn wir „Natur“ denken? Zwar redet alle Welt von „der Natur“ und viele Menschen treten ein für den „Naturschutz“. Aber wissen wir auch, was wir damit sagen? – „Natur“ ist ein schwer zu fassendes Konzept. Und genau deshalb ist dasjenige, was wir damit benennen, in höchster Gefahr. Sie wird nur abzuwenden sein, wenn wir verstehen, was durch die landläufigen vielfältigen Missverständnisse über „die Natur“ bedroht ist.

Gier: Fluch oder Segen?
Christoph Quarch an der Mangfall. Foto: MZ

Deshalb machen wir uns auf den Weg zu einem ursprünglichen Verständnis der „Natur“. Dieser Weg führt uns zu den alten Griechen, deren Erleben der phýsis (φύσις) etwas gänzlich anderes ist als unsere „Natur“. Wir erkunden die antike Mythologie ebenso wie Texte der vorsokratischen Philosophie, um von dort eine Brücke zu bauen zu der avancierten neueren Deutung der „Natur“ bei Martin Heidegger.

Rettung der Natur

Der zweite Teil des Seminars beginnt mit den Grundlagen des neuzeitlichen Naturverständnis, bevor wir uns drei Autoren zuwenden, die scharf dagegen protestierten: Friedrich Hölderlin, Georg Christoph Tobler und H.D. Thoreau. Alle drei weisen Wege zu einer Renaissance der phýsis und der allfälligen Rettung der Natur.“

Die Teilnehmer erhalten montags um 9 Uhr einen Audio-Vortrag zu den Lerneinheiten. Am Freitag gibt es einen einstündigen Fragen-Austausch zum Gehörten via Zoom. Das bietet die Gelegenheit, geistige Inspiration zu erhalten und mit dem Philosophen und anderen in einen lebendigen Austausch zu kommen.

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Ein zweites Onlineangebot nennt Christoph Quarch „Die Magie der Schönheit“. Es biete reichlich gute geistige Nahrung in Zeiten der Krise und ist unter diesem link abrufbar.

Georges Rochegrosse (1859-1938): Der Ritter (Parsival) und die Blumenmädchen, 1894, Musée d’Orsay. Georges Rochegrosse (1859-1938): Der Ritter (Parsival) und die Blumenmädchen, 1894, Musée d’Orsay. Foto: KN

Zudem sind die Bücher des Philosophen, auch signiert, auf seiner Webseite erhältlich. Das sind insbesondere „Das große Ja“, „Aufbrechen“ ober das aktuelle Hölderlinbuch, da dadurch auch der kleine Verlag Kraterleuchten von Sven Nieder gestärkt wird.

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Aller Voraussicht nach wird Christoph Quarch auch in diesem Herbst wieder seinen Philosophischen Tag im Landkreis Miesbach in der Anderlmühle halten. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kunst in der Anderlmühle, Kulturwerkstatt im Oberland und KulturVision. Vorgesehen ist der 13. September. Sobald der Termin mit Thema fixiert ist, finden Sie ihn in unserem Kulturkalender.

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