Poetry Slam – die neue Reihe für die Jugend
Einladung zum Poetry Slam.
Jugendkultur in Holzkirchen
Am 22. Juli startet eine neue Serie im KULTUR im Oberbräu Holzkirchen. Initiatorin ist Theaterpädagogin Sarah Thompson, die im Interview erzählt, was ihre Intention war, eine Sparte Jugendkultur bei KulturVision zu gründen.
MZ: Du willst ein spezielles Angebot für Jugendliche machen. Was sind deine Beweggründe?
ST: Kulturelle Angebote in unserem Landkreis in der Sparte Jugendkultur sind dünn gesät. Ich wollte etwas mit Herz etablieren und wusste, damit bin ich bei KulturVision an der richtigen Adresse. Mein Anliegen ist es, etwas zu schaffen, wo sich junge Menschen kulturell austoben aber auch ein Programm genießen können, das von jungen Menschen gemacht wird und gleichzeitig hohen Ansprüchen genügt.
MZ: Was steht dem im Wege?
ST: Oft stehen in der Umsetzung wir Erwachsenen im Weg. Das reduziert die Ideen auf Altvertrautes. Man muss Vertrauen in die Jugend haben und Neues ausprobieren.
Sarah Thompson ist auch Schauspielerin, hier mit Florian Weinzierl in „Grandios gescheitert“. Foto: MZ
MZ: Deine Idee war, Poetry Slam zu machen. Warum?
ST: Die Frage war, wie fängt man an, Jugendkultur zu etablieren. Ich denke mit einer Veranstaltung, gerade jetzt, wo man wieder starten kann. Poetry Slam verbindet moderne Rhythmen mit tiefgründigen Inhalten und mit Sprache. Das Ganze koppeln wir noch mit Musik. Das wird ein fetziges Format. Und es bietet die Möglichkeit, sich zu beteiligen und zu genießen. Man kann immer wieder andere Mitwirkende finden. Außerdem, junge Menschen haben klare Visionen und Vorstellungen und das ist eine Plattform, um dies zum Ausdruck zu bringen.
MZ: Wir konnten dir zwei Jungautorinnen von KulturVision zur Seite stellen, die seit einigen Monaten für unser Online-Magazin schreiben.
ST: Das ist eine super Zusammenarbeit. Wir haben uns regelmäßig getroffen, virtuell und auch echt. Wir haben die Veranstaltung gemeinsam geplant und organisiert sowie Ideen für den Flyer und das Logo entwickelt, welches Pia von Miller dann auf unseren Ideen basierend entworfen hat. Wir haben zusammen das Logo und den Flyer entwickelt, das war eine Riesenhilfe. Sie sind ja die Zielgruppe und sie machen sich wahnsinnig viele Gedanken.
MZ: Wie habt Ihr die Slammer gefunden?
ST: Durch direkte Ansprache und über die Lehrer vor allem aus dem Fach Deutsch. Wir arbeiten mit den Gymnasien Holzkirchen und Bad Tölz, der Realschule Holzkirchen und Bad Tölz und dem Gymnasium Hohenburg zusammen. Wir wollen künftig auch noch mit weiteren Schulen kooperieren.
MZ: Wie war die Reaktion der Lehrkräfte?
ST: Da kamen tolle Ideen, so will eine Deutschlehrerin das Thema Poetry Slam im Unterricht behandeln und dann mit der ganzen Klasse teilnehmen, das heißt, dass das Format ein Teil des Unterrichts werden kann. Das ist meine Wunschvorstellung.
Theaterpädagogin Sarah Thompson mit dem TheaterInklusiv. Foto: MZ
MZ: Wir machen ja gerade in unserem Projekt „anders wachsen“ das Zukunftsforum und haben jetzt 15 Zukunftslabs gegründet, wo verschiedene gesellschaftliche Themen behandelt werden. Unsere Idee war, dir den Bereich Jugend zu übertragen.
ST: Und deshalb lautet unser Thema „Deine Vision – Deine Zukunft“. Es haben sich für den 22. Juli mehrere Slammerinnen und Slammer angesagt. Aber wenn jemand Interesse hat, kann er oder sie sich noch bei mir melden.
MZ: Die Veranstaltung wird mit Musik umrahmt. Was erwartet das Publikum?
ST: Es hat sich bei mir eine Popsängerin aus Holzkirchen gemeldet, die mit Pianobegleitung singen wird.
MZ: Gibt es ein Voting?
ST: Ja, die Jugendlichen haben entschieden, dass das Publikum durch Applaus entscheidet, wer gewinnt. Eine Jury kommt für sie nicht in Frage, sie sagen, das wäre dann wie Schule. Das ist ein Beispiel, dass Jugendarbeit von einem Team aus Jugendlichen gemacht werden muss. Und letztlich gewinnt nicht der beste Slammer, sondern der beste Text.
Blick in die Zukunft. Foto: privat
MZ: Es soll zu einer periodischen Veranstaltung werden. Wie oft plant Ihr den Poetry Slam?
ST: Aller acht Wochen am letzten Donnerstag im Monat um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, aber wer kommen will, muss sich anmelden. Ein Hut geht herum. Und für die Preise und Werbung haben wir die Raiffeisenbank Holzkirchen-Otterfing als Sponsor gewinnen können.