Neuer Radiosender in Bayrischzell
Radiosender in Bayrischzell mit Martina Röpfl. Foto: Michael Freyermuth
Webradio in Bayrischzell
Herzstück des neuen Webradios, den man weltweit übers Internet empfangen kann, ist der Kanal, der Volksmusik mit Moderationen aus Kultur und Brauchtum verbindet. Martina Röpfl ist täglich viermal eine Stunde mit einem Beitrag zu hören. Im Januar geht es um Vogelg’schichten.
Martina Röpfl ist mit ganzer Seele der traditionellen bayerischen Volksmusik und dem Brauchtum verbunden. Mit der Röpfl Geigenmusi und dem Röpfl Familiengsang ist die Familie aus Bayrischzell gern gesehener Gast in Volksmusikkonzerten. Sie schreibt auch Artikel über Volksmusik und war gern bereit, Sendungen im neuen Bayrischzeller Radiosender zu moderieren.
Michael Freyermuth hatte die Idee bereits im ersten Lockdown. „Die Kultur leidet“, sagt er, „die Musikanten können sich nicht mehr treffen.“ Zudem werde die ursprüngliche bayerische Volksmusik im Radio kaum gesendet. Dem habe er abhelfen wollen und über den kostenlosen Anbieter laut.fm ein Webradio gestartet. Es bietet vier Kanäle mit unterschiedlicher Musik an, Hits, Volksmusik, Country und Schlager, wobei Michael Freymuth die Volksmusik besonders am Herzen liegt, „das ist unsere Kultur“, sagt der Bayrischzeller.
Radiosender in Bayrischzell mit Volksmusik
Auf diesem Kanal also läuft den ganzen Tag traditionelle, alpenländische Volksmusik. Martina Röpfl schreibt und moderiert jeden Monat eine neue Sendung mit passenden Themen zu Kultur und Brauchtum und sucht dazu Lieder und Musikstücke aus. Jede Sendung dauert circa 60 Minuten und läuft täglich um 10, 18 und 21 Uhr. „Und um 2 Uhr nachts“, ergänzt Michael Freyermuth, dies habe er eigens für die Fans bayerischer Volksmusik in den USA eingerichtet.
Martina Röpfls Thema im Januar ist: „Am Fuatterhäusl“. Sie erzählt Vogelgeschichten von Hans Waldried Moser aus der Steiermark. Sie habe die Erlaubnis von Bertl Göttl, der die Rechte des 1959 verstorbenen Dichters besitzt, dessen Gedichte zu lesen, erzählt die Bayrischzellerin. In den Gedichten kommen die heimischen Vogelarten zu Wort, „und es werden Parallelen zum Menschen humorvoll dargestellt“, sagt Martina Röpfl. Und auch wenn am Ende der Sperber eingreife, sei es doch keine traurige, sondern eher eine heitere Stunde, zu der sie passende Musik ausgewählt habe.
Ihre erste Sendung, die täglich im November lief, hatte das Thema „Und tanzn, des dearf ma no bis auf Kathrein“. Tanzen, so erklärt sie, sei eben früher nur zu bestimmten Zeiten erlaubt gewesen und auch heute würden sich noch so manche daran halten. In der Fastenzeit wurde nicht getanzt, und auch nicht zur Erntezeit, „da musste man früh aufstehen“.
„Heut is Klöpfelnacht“ waren die Sendungen im Dezember überschrieben. Damit gehe sie der Tradition des Klöpfelns nach, erzählt Martina Röpfl. An den Donnerstagabenden nämlich in der Adventszeit seien früher die eher ärmeren Leute von Haustür zu Haustür gegangen und hätten um Genussmittel, wie Kletzenbrot oder Äpfel gebeten. Damit man sie nicht erkenne, hätten sie sich verkleidet und geschnitzte Holzmasken getragen. Sie brachten aber auch den Segen für das Neue Jahr und sagten Geschichten auf. „Das christliche Brauchtum hat diesen heidnischen Brauch übernommen und heute gehen die Leute als Hirten von Haus zu Haus.“, sagt Martina Röpfl.
Eine Stunde mehr Sonne zu Lichtmess
Im Februar heißt es: „Liachtmess verlängert an Tag um a Stund“. Dieser Spruch leite sich von der Tatsache ab, dass zu Lichtmess am 2. Februar die Sonne bereits eine Stunde länger scheint als zur Wintersonnenwende, erläutert Martina Röpfl. Sie wird in ihrem Beitrag über Geschichte und Entstehung des Brauchtums an Lichtmess erzählen. Früher seien die Kerzen sehr wichtig gewesen und man habe sie zum Weihen in die Kirche gebracht. Und der Imker habe seine Bienen aufgeweckt, denn man habe das Wachs für die Kerzen benötigt.