Reiseberichte des Bildhauers TOBEL

Von den Anden nach China

Bildhauer TOBEL in China. Foto: KN

Reiseberichte eines Bildhauers

Die Werke des Valleyer Bildhauers TOBEL stehen in der ganzen Welt im öffentlichen Raum. Gerade war er in Südamerika und arbeitete in Holz und Granit, jetzt berichtet er über einen Aufenthalt in China.

Nach Argentinien und Brasilien stehen nun auch in Bolivien und Chile Skulpturen von TOBEL im öffentlichen Raum. In Santa Cruz im Tiefland Boliviens bearbeitete der Bildhauer einen gewaltigen Mesquitebaum, ein Tropenholz aus den dortigen Wäldern des Amazonas.
„Zuhause war ich das Arbeiten in Eiche gewohnt. Nur ist hiesige Eiche im Vergleich zu den Hölzern dort eher ein Weichholz…“, sagt er. TOBEL arbeitete drei energetische Flügelblätter in den wilden Mesquitebaum. Die Arbeit trägt den Titel „Energy“.

Im Palastgarten am Fuß der Anden

Seine Reise führte ihn dann über das Altiplano, die über 4000 Meter hoch gelegene Ebene in den Anden, vorbei an Salzseen und Vulkanen. Ab der Grenze zu Chile ging es hinunter nach Santiago, der Hauptstadt, in den Palastgarten am Fuße der Anden. Millionen Jahre zuvor hatte ein schwerer Granitblock eine ähnliche Reiseroute hinter sich gebracht. Dieser stammt aus den eisigen Höhen der Anden. Die Kraft der Gletscher und Flüsse hatten ihn bis hinunter ins Tiefland getragen.

Der Bildhauer schreibt: „Ich habe im Flussbett nahe des Palastgartens diesen wunderbaren, drei Tonnen schweren Granitblock gefunden. Das ist genau das Material, das ich mir wünsche. Die von der Natur gestaltete äußere Form bleibt erhalten. Ich arbeite mich lediglich in das Innere des Steines.“

Lesetipp: Abu Simbel an der Mangfall

Im Smog in Peking

In seinem Blog berichtet TOBEL von seinem jetzigen Aufenthalt in China:
„Irgendwie bin ich diesmal im falschen Film. Morgens früh um 7 in Peking hat die Factory, die meine Skulptur baut, vergessen mich vom Flugplatz abzuholen. „Wurscht“ sagt die zuständige Managerin, es gibt ja Handys, nur meins geht in China leider nicht…
Gut anderthalb Stunden später hat mich der Fahrer dann gefunden. Die Sicht draußen reichte nur 100 Meter. Peking erlebt diese Tage den stärksten Smog seiner Geschichte. Die Werte sind 20 mal so hoch wie erlaubt. Ausgerechnet zum Weltklimagipfel in Paris versinkt Chinas Hauptstadt im Smog. Aber „Wurscht“, der chinesische Präsident Xi Jinping stellt dort am gleichen Tag sein Klimaprogram vor.
So wie es aussieht, glaubt nur noch das Staatsoberhaupt selbst an das tolle Program…
Meine Skulptur hat die Factory kurzerhand aus zwei Teilen gefertigt. Genehmigung, Rücksprache, Einverständnis… alles „Wurscht“. Das ist sehr schade, da ja gerade das Konzept der Arbeit darin besteht, dass  LUNAR CYCLE  aus einem monumentalen Steinblock gearbeitet wird. Der zuständige Bauleiter meint: „Die Skulptur sieht doch auch so gut aus…“

Link: tobel.org Bildnummer: 1449728402

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf