Unnachahmlicher Zeichner lockt auch junge Besucher an
Das Magazin „schön+bissig“. Foto: Petra Kurbjuhn
Neue Ausgabe des Satiremagazins
Nach einem spannenden und erfolgreichen Jahr 2016 legt der Zeichner, Galerist und Herausgeber Egbert Greven aus Penzberg eine neue Ausgabe seines Magazins „schön+bissig“ vor. Das Magazin vereint in einmaliger Form Kunst, Kritik und Satire in der Region.
Nach dem Umzug von Iffeldorf nach Penzberg hat sich die Galerie „schön+bissig“ mit bemerkenswerten Ausstellungen neu etabliert. Der politische Zeichner Jürgen Tomicek war ebenso zu sehen wie Klaus Puth, dessen Ausstellung wir hier besprachen. Der Frankfurter Künstler bestach insbesondere durch seinen Zyklus „Der Golem“, aber auch durch seinen Zyklus „Die Freimaurer“ und Karikaturen.
Karikatur von Oliver Schopf vom Wiener „Standard“. Foto: Monika Ziegler
Im Heft 10/2017 weist Egbert Greven aber auch auf kommende Ausstellungen hin. So wird im April/Mai Oliver Schopf, seit 25 Jahren Karikaturist und Illustrator der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ (Wien) erwartet. „In seinen großartig gezeichneten politischen Kommentaren bezieht er tagtäglich Stellung zu aktuellen Sachverhalten aus Politik, Wirtschaftsgeschehen und dem Alltag“, schreibt Greven. Seine lakonisch-realistischen Werke legten dabei den Finger in so manche offene Wunde. Die im Heft gezeigten Zeichnungen illustrieren die Aussagen vortrefflich.
Im Juni/Juli gibt es eine Ausstellung mit der Museumspädagogin Katrin Bach, deren satirische Zeichnungen fast immer den Menschen in seiner liebenswerten Unvollkommenheit thematisieren. Sie illustriert Lyrik, bevorzugt Gedichte von Robert Gernhardt, aber auch Morgenstern, Ringelnatz und Tucholsky.
Zeichnung von Katrin Bach. Foto: Monika Ziegler
Im neuen Heft „schön+bissig“ wird auch das Neue Museum Penzberg, Sammlung Campendonck vorgestellt. Wie der Name sagt, ist die Sammlung auf das Werk des jüngsten der expressionistischen „Blauen Reiter“ Heinrich Campendonck fokussiert, das Museum besitzt die weltweit größte Sammlung seiner Werke. Ölbilder, Aquarelle, Tuschpinselzeichnungen sind neben Grafik und Glasfenstern zu sehen, eine Besonderheit bilden die Hinterglasbilder, denen eine eigene Ausstellung seit 18. Februar unter dem Titel „Magische Tranparenz“ gewidmet ist. Die fragilen Werke werden hier erstmalig als eigene Werkgruppe präsentiert.
Aus der Campendonck-Sammlung. Foto: Monika Ziegler
Egbert Greven hatte im vergangenen Jahr sein erste Einzelausstellung in München. Im Rahmen des Fördervereins Komische Pinakothek lockte er mit seinen Werken begeisterte Besucher an, 80 Prozent davon junge Menschen, die normalerweise nicht in eine Museum gingen, aber eine „Komische Pinakothek“ gern besuchen würden, wenn es sie gäbe.
Der Zeichner Greven, der auf keinen Fall Karikaturist genannt werden möchte, gibt in seinen unnachahmlichen Zeichnungen seiner Liebe zur Musik Ausdruck. Die von ihm dargestellten Musiker seien lebendiger und prägnanter in ihrer Einzigartigkeit getroffen als es je eine noch so gute Fotografie gekonnt hätte, heißt es im Text von Martin Kunzler.