Schreiben verbindet

Schreiben verbindet

Christina Straßberger und Christine Rummel präsentieren gemeinsam ihre Bücher in der Buchhandlung Aßling. Foto: privat

Unsere Autorin Christine Rummel hat festgestellt, wie sich Kooperation anstatt Konkurrenzdenken auszahlt, denn Schreiben verbindet.

Es war im März 2023, kurz nachdem Christine Rummels Debütroman in einem kleinen Tierbuchverlag erschienen war: Eine Abonnentin ihres Instagram-Kanals, Christina Straßberger, gratulierte ihr zum ersten eigenen Buch und verriet, dass sie sich auch vorstellen könnte, sich bei einem Verlag zu bewerben. Zu diesem Zeitpunkt hatte Christina bereits ihr Erstlingswerk über Book on Demand (BoD) im Selfpublishing herausgebracht und ein zweites stand in den Startlöchern.

Fast ein Jahr später hörten die beiden Autorinnen erneut voneinander. Der Anlass war die Rosenheimer Buchmesse, die im April dieses Jahres erstmalig ihre Pforten öffnen sollte. Christina hatte sich bereits angemeldet und dachte, dass die Messe auch für ihre Beinahe-Namensvetterin interessant wäre. Die Autorinnen tauschten sich aus und stellten immer mehr Gemeinsamkeiten fest. Gleiche Heimat, gleiche Liebe zum Reiten und zum Schreiben, ähnliches Alter, um nur die auffälligsten Überschneidungen zu nennen.

Nach einigem Chatten auf Instagram stand fest: „Wir teilen uns einen Stand auf der Rosenheimer Buchmesse.“ Daran, sich damit eine Konkurrentin in unmittelbare Nähe zu holen, dachten sie beide nicht. Sie freuten sich darauf, sich kennenzulernen und gemeinsam ihre Jugendromane ab zwölf Jahren zu präsentieren. Ein pferdiger Stand sollte es werden, denn all ihre inzwischen vier Bücher zeigen die eleganten Tiere auf dem Cover.

Schreiben verbindet
Die beiden Autorinnen auf der Rosenheimer Buchmesse. Foto: privat

Einige Wochen vor der Messe dann das erste Treffen bei einer Veranstaltung der Schriftstellergruppe „Die Rosenheimer Autoren“, die die Messe ins Leben gerufen hat. Die Standkolleginnen Christine und Christina saßen nebeneinander, beide Anfang bis Mitte dreißig, dunkel gelockt und ab Bad Feilnbach zusammen angereist. Von „Seid ihr Schwestern?“ bis „Wie lange seid ihr schon befreundet?“ war alles an Fragen dabei. Nur mit der Antwort hatte keiner gerechnet: „Wir haben uns noch nie gesehen. Heute ist unser Blind Date.“

Bald kamen Kommentare à la: „Ihr seid wirklich direkte Konkurrenz. Trotzdem arbeitet ihr freiwillig zusammen?“ Und ob.

Während der Messe wurde ihr Stand zu der Anlaufstelle für Jugendromane mit Pferden – von Weitem erkennbar durch die für sich sprechenden Rollups der Autorinnen. Christine und Christina kamen mit vielen Lesern, einer Buchhändlerin aber auch mit Radio Regenbogen und dem Regionalfernsehen Oberbayern ins Gespräch.

Plakat Rosenheimer Buchmesse. Design: Janis Sonnberger

Sie bereuen keineswegs, sich einen Stand geteilt zu haben und können es nur empfehlen. Die Chemie solle halt stimmen und man müsse sich gegenseitig jeden einzelnen Verkauf und jedes Gespräch aufrichtig gönnen. Dann habe ein geteilter Messeauftritt bei Weitem nicht nur halbierte Standkosten als Vorteil. Außerdem könnten beide Aussteller abwechselnd beruhigt den Stand verlassen, um über die Messe zu flanieren, eine Lesung zu halten oder einfach nur einen Eiskaffee zu organisieren.

Christine Rummel veröffentlichte bisher zwei Bände ihrer „Iris & Pippa“-Reihe: „Abenteuer am Alpenrand“ und „Rückkehr nach Rogenau“. Von Christina Straßberger erschienen „Das Vermächtnis des goldenen Pferdes“ und „Die Legende von Londerry Hall“. Erhältlich sind alle Romane online auf den üblichen Plattformen.

Die Autorinnen strecken bereits die Fühler nach weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus und laden dazu ein, sich als mögliche Kameraden statt nur als Konkurrenz zu sehen.

Zum Weiterlesen: Debütroman von Christine Rummel

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