„Feuerwerk aus Endorphinen“
Über 100 Mitwirkende beim Schulkonzert der Realschule. Foto: Antonie Huber
Schulkonzert in Miesbach
Es ist der schönste Tag im ganzen Schuljahr. Zumindest für diejenigen Schüler, Eltern und Lehrer, die kulturell interessiert sind. Beim Schulkonzert der Realschule Miesbach zeigten über 100 Mitwirkende im Waitzinger Keller ihr musikalisches Talent und ernteten strahlende Gesichter und anhaltenden Jubel.
Ein jeder musikalisch geprägte Schüler freut sich auf diesen einen Tag, an dem er den Mitschülern, den Eltern und Freunden und den Lehrern zeigen kann, was er auf dem Kasten hat. Gemeinsam mit den anderen Schülern auf der Bühne zu stehen und damit allen eine anhaltende Freude zu bereiten, ist ein herrliches Gefühl. Der Lohn für dieses außerschulische Engagement sind die strahlenden Gesichter, sowohl im Publikum, als auch bei den Mitwirkenden.
Zwei Harfenistinnen von den LeoLions, einem Saiten- und Holzensemble. Foto: Antonie Huber
In diesem Fall gab es sogar noch ein Zuckerl oben drauf, denn Schulleiter Thomas Kaspar erteilte allen teilnehmenden Schülern am nächsten Morgen zwei Stunden schulfrei. Diese Freistunden hatten sie sich aber auch redlich verdient. Denn die über 100 Schülerinnen und Schüler hatten zusammen mit ihren sieben (Musik-)Lehrern ein großartiges Konzert präsentiert.
Die Wooden Brass Band löste sich von der Kleiderordnung eines Konzertes und trug Warnwesten. Foto: Antonie Huber
Singen, Spielen und Trommeln
Den Auftakt eines sehr abwechslungsreichen Abends machte die bereits seit einigen Jahrzehnten existierende „Wooden Brass Band“ unter der Leitung von Gudrun Fröhlich-Böhner. Mit „Barbara Ann“ von den Beach Boys und später mit „Final Countdown“ von Joey Tempest u.a. brachten sie viel Schwung in das Konzert. Für die Zuhörer war es großartig mitanzuhören, wie die Musiker ihre Instrumente bereits in jungen Jahren beherrschen.
Die Chorklasse 5c. Foto: Antonie Huber
Doch auch die jüngsten Interpreten des Konzertes konnten schnell überzeugen. Die Chorklasse 5c, mit ihren selbstbedruckten oder -bemalten Notenschlüssel-T-Shirts, präsentierte das Motto dieses Abends: „Ein Feuerwerk aus Endorphinen“ und „Ein Hoch auf uns“ – der Name wurde Programm.
Schwelgen und Grooven
Neben der Wooden Brass Band gab es eine weitere Instrumentalgruppe, sozusagen das Pendant zur Blech- und Holzformation, mit Saiteninstrumenten und Holzbläsern – die „LeoLions“. Mit einer Ballade aus der Bretagne und dem Titanic-Welthit „My heart will go on“ von Celine Dion ließen sie das Publikum schwelgen. Doch spätestens mit „The Lion Sleeps Tonight“ waren alle wieder ganz im Groove.
Die Percussionsgroup mit ihren vielen Trommeln. Foto: Antonie Huber
Fest im Rhythmus war natürlich auch die „Percussiongroup“ unter Leitung von Thomas Schwob. Mit Glocken, Rasseln, Trommeln und allerhand anderem Schlagwerk zogen sie durch den Saal auf die Bühne und machten einigen Lärm, jedoch immer perfekt aufeinander abgestimmt und im selben Takt.
Die vier Sängerinnen der „band without name“ sangen mit Hingabe. Foto: Antonie Huber
An Lautstärke überbieten konnte das höchstens noch die „band without name“ mit ihrer musikalischen Leitung Elisabeth Zirngibl am Klavier. Schlagzeug, E-Piano, E-Bass, E- Gitarre und vier Sängerinnen spielten altbekannte aber auch brandaktuelle Songs. „What’s Up“, „Viva la Vida“, „Change your Mind“ und „Shallow“.
Das Konzept des Konzertes ist die Reise
Der Schulchor der Realschule schickte die Gäste im Waitzinger Keller auf eine weite Reise. Zuerst ging es nach Afrika zum „Shosholoza – Siyahamba“, dann zum „California Dreamin‘“ und schließlich mit „Mamma Mia“ nach Schweden. In der zweiten Hälfte ließen sie die Zuhörer mit „A Million Dreams“ dann noch in höhere Sphären schweben.
Im Schulchor singen Mädchen – und ein Junge. Foto: Antonie Huber
Eine kleine Besonderheit des Konzertes stellte das Ensemble „Zirhzlulrksrbühfröwo“ dar. Denn dort hatten sich diejenigen zusammengefunden, die bei solchen Konzerten zwar immer maßgeblichen Anteil tragen, jedoch meistens selbst nicht großartig zum Musizieren kommen: die Lehrer. Mit „Viele verachten die edele Musik“ und „As long as I have Music“ gaben sie ein klares Statement für die Musik ab.
In der Realschule gibt es immer auch schon ein Lehrerensemble. Foto: Antonie Huber
Nach einigen Dankesworten und Blumen und Geschenken kam der eigentliche Höhepunkt des Abends. Alle über 100 Mitwirkenden sangen und spielten auf der Bühne gemeinsam „Thank you for the Music“. Damit sprachen sie allen Gästen aus der Seele.