Sehnsuchtsort Tegernsee
Stephanie Paula mit ihrem Bild „Sehnsucht“. Foto: Becky Köhl
Im Rahmen des Ausstellungskonzepts von KulturVision „Sehnsucht“ im Grünen Raum Bad Wiessee stellt jetzt Stephanie Paula ihre Bilder aus. Am heutigen Samstag und am morgigen Sonntag ist die Künstlerin präsent.
Seit Sommer vorigen Jahres stellt der Wiesseer Kulturmanager Carsten Gerhard den Grünen Raum für Ausstellungen zur Verfügung. Die Organisation liegt in den Händen von KulturVision, die der Reihe eine Klammer gab. Jeder Künstler stellt eins seiner Werke unter das Thema „Sehnsucht“.
Ausstellungen und Salon
Bislang waren es Walter Franzen, Stefan Schweihofer, Kurt Gmeineder, Stefanie Macherhammer, Katrin Hering und Werner Gruß, die hier ihre Werke präsentierten und auch immer zu einer Veranstaltung einluden. So hielt Carsten Gerhard im 1. Salon einen spannenden Vortrag zum Thema Grüne Kultur.
Zu den Offenen Ateliertagen waren Kathrin André und Michaela Urban in Bad Wiessee zu Gast.
Stephanie Paulas Sehnsuchtsort
Jetzt geht der Ausstellungsreigen mit Stephanie Paula weiter. Auch sie hat ein Bild unter das Thema „Sehnsucht“ gestellt. Es zeigt als Sehnsuchtsort den Tegernsee. Auf dem Steg am nördlichen Seeufer sitzt eine Person und schaut meditativ in die Berglandschaft, die sich wie eine Theaterkulisse aufspannt.
Thema Fisch. Foto: Becky Köhl
Stephanie Paula hat am Tegernsee ihren Sehnsuchtsort gefunden. Die Künstlerin stammt aus Düsseldorf und studierte an der Art Students League in New York und der Repin-Kunstakademie St. Petersburg. Der russische Realismus beeinflusste ihre Malerei, aber sie fand ihren eigenen Stil. Oft wird ihre Malerei mit der von Ekaterina Zacharova verglichen. Es gibt Ähnlichkeiten, denn beide haben dieselben Wurzeln und doch hat jede der beiden Künstlerinnen ihre besondere Ausdrucksweise.
In der Nähe von Neuburg an der Donau zuhause, fand sie durch Zufall ihre künstlerische Heimat am Tegernsee. „Wir haben hier Urlaub gemacht“, erzählt Stephanie Paula, die wir in der 41. Ausgabe der KulturBegegnungen porträtierten.
Lesetipp: Bilder aus dem puren Leben, KulturBegegnungen Nr. 41, Seite 17
Das pulsierende Leben, einerseits mondän, andererseits bodenständig mit der Landwirtschaft und dem Handwerk habe sie fasziniert. Zudem sei man direkt in der Natur, am Wasser und in den Bergen. Auch die heimische Gastronomie trage zu diesem Leben bei. „Woanders sperren sie Wirtschaften zu, aber hier ist es belebt“, meint sie. Auf kleinstem Raum bestehe für sie am Tegernsee eine große Anziehungskraft.
Mediterranes Flair. Foto: Becky Köhl
Stephanie Paula setzt diese Anziehungskraft um, wenn sie mit Staffelei und Pinsel unterwegs ist und das Leben am See, in der Wirtschaft oder im Handwerk beobachtet und vor Ort malt. Diese Präsenz zeichnen ihre Bilder aus und sind doch keine fotorealistischen Abbildungen, denn die Künstlerin versteht es, Gegenständliches und Abstrahierendes zu kombinieren.
So haben ihre Werke eine impressionistische Anmutung, sie geben die Eindrücke der Malerin vor Ort in ihren Lichtverhältnissen ebenso wie in ihren Begegnungen mit den Menschen wieder.
Fischbraterin. Foto: Becky Köhl
In Bad Wiessee ist neben ihrem Sehnsuchtsbild auf der rechten Seite das Thema Fisch und auf der linken Seite das Thema See im Fokus. Im Fenster hat sie kleine Arbeiten zum Thema Schaustellerfamilie platziert.
Ihren Sehnsuchtsort Tegernsee fand Stephanie Paula im vergangenen Jahr auch ganz real in Rottach-Egern im Malerwinkel. „Es war Schicksal“, sagt sie. Sie habe beim Urlaub die Hotelbesitzerin nach einem Atelier gefragt und prompt habe es mit der benachbarten ehemaligen Glaserwerkstatt geklappt. Nach Renovierungsarbeiten nutze sie das Atelier zum Malen und als Ausstellungsort.
Schönheit und Lebensfreude
Auch in den Pfingstferien wird sie mit der Familie am Tegernsee sein. „Es gibt unendlich viele Motive hier“, sagt sie, am liebsten aber male sie glückliche Menschen in Urlaubsstimmung in dieser wunderschönen Landschaft.
So sind ihre Bilder voller Schönheit und Lebensfreude. Sie zeigen Menschen bei der Arbeit, beim Essen, aber auch wie die beiden Trachtlerinnen, in der Kontemplation. Sich in den Augenblick vertiefen, das Motiv aufnehmen und wiedergeben, das sind die Grundlagen der Arbeit der Künstlerin.