Nicht um deiner selbst willen handle

Slyrus – Feuer im Berg. Foto: Monika Ziegler

Neuerscheinung auf dem Buchmarkt

Seine erste Reise führte Severin Hofer aus Hausham in die weite Welt, bei der zweiten hatte er Abenteuer in den heimatlichen Bergen zu bestehen. Jetzt schickt ihn sein Schöpfer Bernhard Hoffmann in die Toskana. Und immer dabei ist Slyrus – der Schlierseer Berggeist.

Warum ist es immer der Physiotherapeut Hofer, der von internationalen Geheimdiensten angeheuert wird? Zum einen vielleicht weil er auf seiner ersten Reise zu sich selbst fand, zum anderen aber sicher, weil er über ganz außergewöhnliche Freunde verfügen kann.

Diese begleiteten ihn von Anfang an und halfen ihm Abenteuer zu bestehen. Es sind dies nicht nur der rätselhafte Berggeist Slyrus, den man an manchen Tagen zwischen Schliersee und Hausham am Waldeshang ahnen kann, es sind auch seine Tierfreunde Bär, Wolf, Maus, Drache, Pelikan. Die wichtigste Rolle aber spielen seine Freunde aus den Berghöhlen, die Wichtel und Zwerge.

Bernhard Hofmann gibt diesen kleinen Gesellen in seinen Romanen eine gewichtige Stellung. Die Frage steht nicht, ob der Leser an die Existenz der Kleinen Kerle glaubt oder nicht. Sie geben den spannenden Handlungen Würze, Humor und ein wenig Fantasy.

Gesellschaftspolitisches Thema

Im dritten Roman der Serie um Slyrus geht es um „Feuer im Berg“. Severin Hofer wird von einem in Wien sitzenden Geheimdienst beauftragt, das geheimnisvolle unterirdische Wirken einer internationalen Firma aufzuspüren, von der man vermutet, dass sie biologische Kriegswaffen herstellt. Durch sein erfolgreiches Aufklären des Falles mit den Rieseninsekten im Brannenburger Gebiet hatte er sich bei den Österreichern einen guten Namen gemacht. Wie schon in Teil 2 seiner Serie hat der Autor ein gesellschaftspolitisches Thema aufgegriffen und erzählt es auf seine besondere Weise.

Hofer also fährt mit Ehefrau Elisabeth, seinem Wichtelfreund Bertl, der durch seine verdrehte Sprache auffällt und dessen Freundin Oolith in die Toskana. Sie tarnen sich als Touristen, freunden sich dort mit anderen Deutschen an und versuchen, mit den einheimischen Wichteln und Zwergen in Kontakt zu kommen.

Sucht er den Kick?

Warum lässt er sich auf das gefahrvolle Abenteuer ein? Dieser Frage muss Hofer sich stellen. Sucht er den Kick? Will er das Böse besiegen? Immer wieder wird er von seinen Tierfreunden und Slyrus daran erinnert, was wirklich wichtig ist. So ist das Buch nicht nur eine spannende Erzählung, sondern ebenso wie die beiden ersten regt es zur Reflexion an.

Der Haushamer Autor Bernhard Hoffmann. Foto: KN

Ob es eingefahrene Verhaltensmuster sind oder der Umgang mit dem Sterben, ob es das Zulassen der Intuition ist oder das Loslassen von Kontrolle und negativen Bewertungen, Bernhard Hoffmann streut eine Menge Erkenntnisse aus Psychologie und Spiritualität ein. Die Weisheit von Slyrus und den Tierfreunden bieten ihm dazu genügend Spielraum.

Bernhard Hoffmann – Klare Botschaft

Am Ende wird es richtig gefährlich und spannend und Severin muss erkennen, dass er ganz allein für seine Handlungen verantwortlich ist. Merke, sagt der Berggeist: Nicht um deiner selbst willen handle, auf den Spuren des Mitgefühls und der Großmut wandle. Auch wenn das etwas pathetisch klingt, die Botschaft ist klar.

Für den einheimischen Leser würzen natürlich bekannte Schauplätze am Anfang des Buches die Handlung. Da ist von der Bücheroase Schliersee und vom Sport Berauer die Rede. Wie auch in den zwei Vorgängern geht es immer wieder auch um gutes Essen und die Rezepte werden am Ende des Buches mitgeliefert.

Bernhard Hoffmann: Slyrus – Feuer im Berg – Severin Hofers abenteuerliche Reisen, Synergicum Verlag 2016

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