Sommersonntagnachmittagstraum

Sommersonntagnachmit-tagstraum in der Weyhalla

Gesunde Kräuter aus Garten; gesammelt vom Gartenbauverein für grüne Smoothies . Foto: Anschi Hacklinger

Upcycling-Markt in Weyarn

Vor kurzem fand zum ersten Mal der Sommersonntagnachmittagstraum statt, ein Upcycling-Markt und zugleich Fest des MuKK mit dem Weyhalla Soulchor mit dem schon bewährten Reparaturcafé, verschiedenen Ständen und Aktionen.

War es ein Traum? Ja, es war ein Traum, auf verschiedenen Ebenen. Die Idee eines Marktes schwebte schon länger durch die Weyhalla und die Köpfe vom Girgl und des MuKK. Und jetzt war’s ein Traum, am Sonntagnachmittag mitten im Getümmel zu sitzen und viele vergnügte Menschen zu sehen, denen gefiel, was da so auf die Beine gestellt wurde. Und sich zu freuen, dass das Konzept funktionierte, das etwas kurzfristig auf den Weg gebracht wurde.

Reparieren – inspirieren – ausprobieren

Der Untertitel „Reparieren – inspirieren – ausprobieren“ zum Motto der Nachhaltigkeit war relativ schnell gefunden. Und auch ein paar Fragen, die sich stellten, nämlich:

*  Wie kann man feiern und möglichst wenig Ressourcen verbrauchen?
*  Welche Möglichkeiten gibt es, nicht nur zu konsumieren und wegzuwerfen, sondern auch zu reparieren und wiederzuverwerten?
*  Wie kann man im Kleinen und bei sich selber anfangen und andere Menschen inspirieren?

Das Ganze aber auch nicht völlig spassbefreit und moralinsauer, sondern eher als Verlockung, die gewohnten Pfade auch mal zu verlassen.

Gesundes aus dem Garten, selber bauen, selber nähen

Schönes Wetter war bestellt, war aber schon aus. Und zwar so eindeutig aus, dass wir bei strömendem Regen am Sonntagmorgen nicht mal kurz drüber nachdenken mussten, ob wir die Tische und Bühne vielleicht doch draussen…nein. Wunderbar an der Stelle waren allerdings die Mitglieder des Gartenbauvereins, die mit Zelt bestens ausgestattet waren und klarmachten, dass passionierte Gärtner ganz bestimmt nicht drinnen grüne Smoothies mixen und Pflanzen und Apfelessig verkaufen würden. So konnte der geneigte Besucher also an der frischen Luft feststellen, dass Brennesseln, das Grün von Gelben und Roten Rüben, Grünkohl etc. zusammen mit Obst sehr gut trinkbar ist – und ausserdem gesund.

Sommersonntagnachmittagstraum

Upcycling: Möbel aus alten Paletten von Wolfgang Matheusch. Foto: Anschi Hacklinger

Auch die Prototypen Palettenmöbel von Wolfi Matheusch scheuten den Regen nicht, sondern waren ebenso eine Inspirationsquelle wie die Upcycling – Gebrauchsgegenstände bzw. Schmuck aus Altpapier und Triebholzunikate, die aber dann doch in der Weyhalla ausgestellt bzw. verkauft wurden.
Immer wieder war ein „Hey, das ist mal eine gute Idee!“ zu hören – genau, darum ging’s. Was ist alles möglich? Muss man immer etwas Neues kaufen? Oder gibt es nicht doch einen alten Stoff, der wiederverwertet werden kann für eine Tasche, Handyhülle, Brotbeutel etc.?

Ausprobieren? Erst mal schauen…

Sehr anschaulich verdeutlichte das Energiefahrrad, wie mühsam doch Energie per Strampeln erzeugt wird – selbst einem sehr trainierten Menschen ist es nicht möglich, einen Liter Wasser im Wasserkocher durch Strampeln auf dem Fahrrad zum Kochen zu bringen. Ein paar wenige Grad Erwärmung sind möglich – und wie selbstverständlich ist es für uns, immer und überall ausreichend Strom aus der Steckdose zur Verfügung zu haben!

Sommersonntagnachmittag

Der Weyhalla Soulchor. Foto: Petra Kurbjuhn

Das angekündigte Energieplanspiel dagegen musste leider mangels Teilnehmern ausfallen. Einige Menschen gab es, die erstmal zuschauen wollten…also gut, wir bleiben dran an den Verlockungen, vielleicht klappt’s ja nächstes Mal.
Ein voller Erfolg dagegen war der Kleidertauschstand. Berge von Klamotten wurden morgens schon vorbeigebracht – und aus den zufriedenen Mienen diverser Kundinnen zu schliessen wurden jede Menge adäquater Tauschklamotten gefunden.

Fazit: Das war erst der Anfang!

An allen Ecken und Enden war etwas geboten, von der Kinderbespassung in der Turnhalle bis zu den Orchestra Marah’s Weltmusik – und den Soulchorklängen in der Weyhalla, die den ganzen Nachmittag rund und stimmig machten.
Am meisten freute die Veranstalter jedoch, dass wir beim Essen wirklich mit Alternativen aufwarten konnten, die auch angenommen wurden. Keine Grillfleisch – oder Bratwurstsemmeln wie sonst oft üblich für 3,50€ (und woher stammt bei diesem Preis dann bitteschön das Fleisch? Aus Massentierhaltungen, die jeder ganz fürchterlich findet. Nur über den Zusammenhang zwischen der Wurst auf der Semmel und der Herkunft, über den denkt man lieber nicht nach)
Angeboten wurden gegrillte Zucchini mit Ziegenkäse und Steckerlfisch sowie Biofleisch vom regionalen Erzeuger – und es wurde gerne von den Besuchern zum entsprechenden Preis angenommen.

Vormittags hätten’s noch ein paar Besucher mehr sein dürfen, ein paar Verbesserungen gibt’s noch, aber so insgesamt steht fest: Bis zum nächsten Mal!

Lesenswerte Bücher zum Thema:
„Einfach öko“ von Marcus Franken und Monika Götze, oekom Verlag

Interessiert am MuKK? Einfach beitreten, www.mukk-ev.de

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