Gabriele Henn

Music was my first love

Flötistin Gabriele Henn. Foto: KN

Konzert in Miesbach

Eine große Leidenschaft muss sie sein, die Liebe zur Musik. Sonst wäre es kaum möglich, sich für den Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Bundesebene zu qualifizieren und Preise einzuheimsen! Die jungen Preisträger live im Konzert.

Der Waitzinger Keller hat es möglich gemacht, kurzfristig ein Sonderkonzert der Preisträger und Preisträgerinnen des Bundeswettbewerbes aus dem Landkreis in Miesbach auf die Beine zu stellen, mit viel Engagement auch seitens der Eltern. Denn die sind stolz auf ihren Nachwuchs, zu Recht. Deshalb gestaltet sich der Konzertabend umso lebendiger, weil Gabriele Henn und Katharina Wittmann, beides Mütter und selbst Musikerinnen, durch das Programm führten und Anekdoten aus dem Leben der jungen Künstler erzählten. Denn jung sind sie, der Jüngste unter ihnen gerade erst dreizehn. Das ist Benjamin Wittmann aus Holzkirchen, Sohn von Katharina und Andreas Wittmann, die auch bekannt sind als Duo aus Flöte und Gitarre, „anaka“. Wenn Kinder in solch musikalischen Rahmen hinein geboren werden, ist Musik quasi Programm. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass Benjamin bereits mit 4 Jahren auf seiner eigenen Gitarre beharrte, sie mit fünf bekam, und heute Bundespreisträger ist. Hoch konzentriert, virtuos und zugleich mit großer Zartheit spielte er schwierigste klassische Gitarrenstücke, ganz ohne Noten.

Musikalische Wunderkinder

Johanna Kiening aus Lenggries und Max Bäumler aus München, die gemeinsam im Landesjugendorchester spielen, präsentierten sich beim Bundeswettbewerb höchst erfolgreich und harmonisch im Duo aus Querflöte und Kontrabass. Für Laien scheint es zumeist ungewöhnlich, überhaupt ein Instrument derart perfekt zu spielen. Musikalische Wunderkinder indes beherrschen nicht selten mehrere Instrumente. Max Bäumler wechselte für das neue Programm, das die beiden jetzt einstudieren, mühelos vom Kontrabass zum Klavier. Eine eindrucksvolle Kostprobe davon gab es beim Konzert.

Ziel vor den Augen

Sarah Martinolis musikalisches Vorbild war ihre große Schwester. Und weil diese Preisträgerin beim Bundeswettbewerb wurde, stand Sarahs Ziel klar bereits in früher Kindheit fest: Saxofon sollte es sein und natürlich auch ein erster Preis. Was da klingt wie ein Märchen, hat vielmehr zu tun mit hoher Disziplin und großem Fleiß: es hat tatsächlich geklappt. Ihre Darbietung gemeinsam mit Antonia Waldmann am Klavier war höchst präzise und lebendig, voller Humor, Spaß und jugendlicher Energie.

Für ein gutes Duo braucht es perfekte Harmonie. Und nichts macht es leichter für Kinder in spielerischer Harmonie zu musizieren, als wenn sie bereits seit dem Sandkasten befreundet sind. So wie Damaris Henn, geboren in Tegernsee (Klarinette) und Anna Hoffmann aus München (Klavier). Beide sind mehrfache Preisträgerinnen bei Jugend musiziert. Anna Hoffmann spielt ausser dem Klavier auch noch Bratsche. Und über Damaris Henn erfuhren wir die schöne Geschichte, dass sie als Vierjährige Elefant werden wollte, wegen der integrierten Trompete. Nun, aus heutiger Sicht, die Klarinette steht ihr besser. Die beherrscht sie bravourös. Aber diese kleinen Geschichten waren es, die den Abend und die jungen Musiker so lebendig machten. Bei all der imponierenden Leistung durfte man nicht vergessen: es sind Jugendliche, die da so außergewöhnlich musizierten!

Lesetipp: Miesbachs großes Kellerleben

Music is something that makes everything sunshining

Letzter Preisträger im Abendprogramm des Waitzinger Keller war Niklas Brunner, der das Gymnasium Miesbach besucht. Er war sowohl Außenseiter als Spitzenreiter, denn sein Vortrag war nicht von klassischer Instrumentenmusik, sondern ein Potpourri durch verschiedene Musicals, aneinandergereiht an eine moderne Liebesgeschichte. Am Klavier begleitete ihn Alan Sokol. So ist es denn auch das Genre Musical, dass der 19-jährige nach beendetem Abitur studieren möchte. In der Kategorie „Soloauftritt Musical“ hat er die Jury mit voller Punktezahl und dem ersten Platz überzeugt. Auch das Publikum in Miesbach war voller Begeisterung.

Und alle waren sich einig. Von diesen jungen Talenten werden wir noch hören! Zuerst aber einmal: Herzlichen Glückwunsch den Preisträgern

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