Stadtsilhouetten
München. Foto: MZ
Ausstellung in Gmund
Die Ausstellungsreihe von gmundart in der Raiffeisenbank Gmund wird mit einer Präsentation von Werner Gruß fortgesetzt. Er zeigt eine Auswahl von abstrahierten Stadtsilhouetten.
Erst kürzlich war der Gmunder Maler in der Reihe „Sehnsucht“ im Grünen Raum von Bad Wiessee zu Gast:
Lesetipp: Warum Bilder keine Titel brauchen
Dort zeigte er einen Überblick über sein Schaffen, insbesondere abstrakte Werke mit figurativen Elementen. Auch ein abstraktes Bild mit dem Titel „NY“ war dabei, das die Anonymität der Metropole widerspiegelt, denn einzelne Menschen wirken mehr als verloren in den Mauern der Stadt.
Werner Gruß. Foto: Karin Sommer
Jetzt aber hat Werner Gruß den Fokus auf Silhouetten von Städten gelegt. Damit ist die Präsentation ein geschlossenes Ganzes und dokumentiert die Unterschiedlichkeit, aber auch Ähnlichkeit von Großstädten. Mit einer Ausnahme sind es alles Acrylbilder, in denen der Maler die Farbe sprechen lässt.
Wie ein Scherenschnitt mutet die Silhouette von München an. Eingetaucht in starke rotgelbe Farbigkeit, erscheinen die bekannten Erkennungszeichen der Landeshauptstadt, die Zwillingstürme der Frauenkirche neben der untergehenden Sonne.
Frisco. Foto: MZ
In ähnlich starker rotgelber Farbigkeit präsentierte sich „Frisco“, aber hier ist es nicht der Himmel – der ist blau – sondern es ist das Häusermeer, stark abstrahiert, das wohl den Puls der Millionenstadt wiedergeben soll.
Mega City. Foto: MZ
Ganz anders „Mega City“ in kühler grauweißer Farbigkeit, die eine Assoziation zu Geschäfts- und Bankenwelt aufkommen lässt. Ob es Frankfurt ist oder eine andere Stadt der Hochfinanz? Der Betrachtende darf es sich aussuchen.
Werner Gruß hat einmal gesagt, dass Bilder eigentlich keine Namen brauchen, er gibt sie nur, damit die Fragen beantwortet sind. Er wünscht sich vielmehr, dass die Betrachtenden frei sind in ihren eigenen Interpretationen.
Sidney. Foto: MZ
Auch Sidney wirkt kühl, ist aber in Sonnenlicht getaucht, der Himmel zeigt einen schönen Tag an.
Strassenschlucht, Industrieanlage, Yokohama. Foto: MZ
Werner Gruß hat auch eine Industrieanlage in ihrer abweisenden strengen Architektur hinzugesellt, eingerahmt von der New Yorker Straßenschlucht und eine Silhouette von Yokohama.
Feen Schloss und Hot City. Foto: MZ
Im Gegensatz dazu ragt das Feenschloss über weißen Wolken auf tiefblauem Hintergrund und entwirft eine romantische Stimmung. „Hot City“ daneben lässt die Hitze der Stadt durch den leuchtend gelben Farbton nachgerade spüren.
Dubai und Manila outskirts. Foto: MZ
Auch in der Ecke erzeugen zwei sehr unterschiedliche Bilder eine Spannung. Das reiche Dubai, umweht von Wüstensand, steht neben dem Stadtrand von Manila. Die philippinische Hauptstadt zählt bekanntermaßen zu den Städten mit den größten Umweltproblemen der Welt.
Reise durch die Welt
So ist der Streifzug durch die Ausstellung neben dem künstlerischen Gehalt der Bilder auch eine Reise durch viele unterschiedliche Regionen unserer Welt und lädt dazu ein, sich mit den Lebensbedingungen in diesen Städten auseinanderzusetzen.
Werner Gruß malte schon als Gymnasiast, hat sich aber dann insbesondere nach der Pensionierung intensiv mit der Malerei auseinandergesetzt. Er zeigte seine Werke in den vergangenen Jahren in mehreren Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen.