Stallhofer Museum in neuem Glanz
Jens Zangenfeind, Rita Höhlein, Lisbeth Leidgschwendner, Vroni Gmainer und Hubert Lacrouts (v.l.). Foto: Becky Köhl
Museum in Hausham wieder eröffnet
Am internationalen Museumstag am 15. Mai wurde nach coronabedingter mehr als zweijähriger Pause das Stallhofer Museum im Agatharieder Staudenhäusel wieder eröffnet. Bürgermeister Jens Zangenfeind konnte renovierte und neu gestaltete Räume präsentieren.
Das renovierte Museum lädt zum Verweilen ein. Foto: Becky Köhl
Leben und Werk des Kunstmalers Josef Stallhofer (1908-1993), Ehrenbürger von Hausham, war über viele Jahre bereits im 2. Stock des Staudenhäusels archiviert und konnte dort besichtigt werden. Georgine Konrad kümmerte sich 13 Jahre lang um das Museum.
Dann aber kam Corona und das Museum musste geschlossen werden. Zur Wiedereröffnung begrüßte der Bürgermeister die neue Kulturreferentin Lisbeth Leidgschwendner und ihren Vorgänger Hubert Lacrouts. Wegen Erkrankung nicht begrüßen und ehren konnte er Georgine Konrad. Jens Zangenfeind betonte die Ortsverbundenheit des Künstlers, der sich beispielsweise auch darum kümmerte, dass der Maibaum immer richtig stand.
Man sei den Eheleuten Kühnen sehr verpflichtet, die das Grundstück der Gemeinde geschenkt haben, damit auch die Vereine Aufenthaltsräume haben.
Die Musikecke mit Porträt von Kiem Pauli und Horn von Josef Stallhofer, Abschrift seines Lieds „Agatharied unsere Gemeinde“. Foto: Becky Köhl
Lisbeth Leidgschwendner durfte das Museum von Georgine Konrad übernehmen. Zunächst führte sie sie ausführlich durch das Haus. Am Ende wurde ihr der Schlüssel feierlich überreicht. Sie habe sich gedacht: „Jetzt habe ich ein Museum!“ Lisbeth Leidgschwendner schwärmte auch vom Menschen Josef Stallhofer. Sie sei als Kind mit ihrer Schwester von ihm gemalt worden. Das Atelier habe eine besondere Aura gehabt – er sei einfach ein guter Mensch gewesen.
Die Sängergemeinschaft mit Kiem Pauli. Foto: Becky Köhl
Die Kulturreferentin erzählte von der Renovierung des Museums. Ihre Mitstreiter waren Rita Höhlein und Vroni Gmainer. Als Dank bekam das Team Blumensträuße vom Bürgermeister überreicht. Zusammen mit dem Bauhof habe man sehr gut gearbeitet. Kaum hatte man gesagt, was man noch tun könnte, sei es schon erledigt worden. Es wurde geputzt, geweißelt, Treppengeländer gestrichen, neue Böden verlegt. Darüber hinaus wurde eine bessere Beleuchtung installiert, auch die Beschriftung der einzelnen Werke wurde erneuert.
Galerie der Bürgermeister. Foto: Becky Köhl
Josef Stallhofer wirkte als Restaurator im Münchner Antiquarium der Residenz, schuf viele Fresken und Altarbilder und hinterließ der Gemeinde Landschaftsbilder, Portraits, Schützenscheiben, Skizzen und Entwürfe. Er war in ganz Oberbayern durch seine Freskenmalerei berühmt, denn er hatte die Technik der antiken Enkaustik, der Wachsmalerei, neu entdeckt und erwarb hier vier Patente.
Portraits, Landschaftsbilder und Schützenscheiben des Künstlers, Wort- und Bilddokumente sind in der Ausstellung zu sehen. Eine kurze Autobiographie sowie eine Fotoübersicht werden ebenso präsentiert.
Leihgabe von der Familie Hans Bramböck für das Museum. Foto: Becky Köhl
Zu dem Bestand aus Josef Stallhofers Nachlass kamen immer wieder Bilder aus Privatbesitz als Leihgabe oder gestiftet dazu. Bei der Hängung sind die Bilder nach Landschaften, Portraits der Bürgermeister, Schützenscheiben und Entwürfe für die Lüftlmalerei, Fresken und Vereinsfahnen aufgeteilt. Eine Ecke ist der Musik gewidmet – Portraits von Kiem Paul und seiner Sängergemeinschaft und sein Horn, denn Musiker war er auch. Er hat ein Lied „Agatharied unsere Gemeinde“ komponiert. Vor allem aber lebt sein freundschaftlicher und engagierter Geist im Museum weiter.
Zum Weiterlesen: Gemeinschaftsausstellung und Stabwechsel