Lebensfrohes Gesamtkunstwerk
An der Einfahrt zu Gut Kaltenbrunn. Foto: MZ
Ausstellung in Gmund
31 große farbige Stahlskulpturen von Stefan Szczesny begrüßen jetzt die Gäste von Gut Kaltenbrunn. Damit soll ein großes Kunstprojekt für das gesamte Tegernseer Tal gestartet werden, wie bei einem Pressetermin bekanntgegeben wurde.
Mit mehr Kunst und Kultur wolle man die Flächen in und um Gut Kaltenbrunn nutzen, sagte Moritz Hardieck, Geschäftsführer der gastronomischen Einrichtung von Michael Käfer in Gmund. Mit der Ausstellung der lebensbejahenden Skulpturen von Stefan Szczesny wolle man den Anfang für ein großes Projekt machen, bei dem in Kooperation mit kommunalen und privaten Trägern die Figuren im ganzen Tegernseer Tal verteilt werden sollen.
Christian Dennler, Vorsitzender des Kuratoriums Artproject Tegernsee, Initiator Heino Stamm, Galeristin Rebecca Niehues-Paas und Moritz Hardieck, Geschäftsführer Gut Kaltenbrunn. Foto: MZ
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Künstler, dem Designer und Initiator Heino Stamm, Gut Kaltenbrunn und der Rottacher Galeristin Rebecca Niehues-Paas. In ihrer Galerie RNP Fine Arts sollen auch kleinere Skulpturen, Keramiken und Malerei von Stefan Szczesny zu sehen sein.
„Es soll ein Gesamtkunstwerk werden“ kündigte Rebecca Niehues-Paas an, „ein Happening an verschiedenen Orten, in Galerien, Privatgrundstücken, ein fröhlicher Sommer 2024.“ Das Tal werde davon profitieren, wenn gute Kunst gezeigt wird.
Die Figuren flankieren den Parkplatz. Foto: MZ
Er sei ein fantasievoller Künstler, sagte Rebecca Niehues-Paas, der mit seinen Arbeiten Weltruhm erlangt habe. 1951 in München geboren, studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München, an der École des Beaux-Arts in Paris, in Florenz und war 1981 Mitbegründer der „Neuen Wilden“ in Deutschland. In den neunziger Jahren gründete er in New York und Berlin seine Factory und ging dann in die Karibik. „Diese Lebenskultur und Lebensfreude der Karibik sind signifikant für sein Werk, in dem sich die sinnliche und harmonische Inspiration manifestiert“, erklärte die Galeristin. Seit 2001 lebt Stefan Szczesny in St. Tropez.
Aber er sei in seiner Jugend sehr viel am Tegernsee gewesen und kehre jetzt mit dieser Ausstellung zu seinen Wurzeln zurück. Schon im Jahr 2008 waren die Schattenskulpturen des Künstlers in der Rottacher Seepromenade zu sehen, eine davon sogar auf dem Wallberg, berichtete Heino Stamm, Initiator des Projekts. Sie wurden an vielen Orten in Deutschland und ganz Europa gezeigt.
Skulpturen auf der Wiese. Foto: MZ
Insgesamt, so Heino Stamm, habe der Künstler weltweit mehr als 900 Ausstellungen aufzuweisen. Jetzt also machen seine Skulpturen Station in Gut Kaltenbrunn, denn von hier aus sei der Blick einmalig. Diese Ausstellung sei der Beginn eines Gesamtkonzeptes, das im Jahr 2024 umgesetzt werden solle.
Vorsitzender des Kuratoriums Artproject Tegernsee ist der Jurist Christian Dennler. Er habe sich gern zur Verfügung gestellt, denn eine solche Privatinitiative stehe dem Tegernseer Tal gut an. „Kunst und Kultur muss hier noch mehr vertreten sein“, sagte er, auch wenn mancher meine, es gebe schon genug Kultur im Tal. Wenn Kunst auf hohem Niveau mit besonderen Orten verbunden werde, bringe das das Tegernseer Tal voran. Er plädierte für Qualität vor Quantität.
Zwei Schattenskulpturen. Foto: MZ
Gäste von Gut Kaltenbrunn werden bereits an der Straße von den großen Skulpturen empfangen, sie setzen sich am Parkplatz sowie auf der Wiese neben dem Biergarten fort und begleiten die Besuchenden zum Eingang der Gaststätte. Darüber hinaus sind am Hofladen zwei Schattenskulpturen aufgestellt.
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