Impressionismus

Der Blick hinter das Motiv

Stephanie Paula mit „Schlittenfahren am Wallberg“. Foto: MZ

Ausstellung in Rottach-Egern

Heute eröffnet Stephanie Paula ihre Ausstellung im Seeforum Rottach-Egern für drei Tage. Die Künstlerin hat eine ganz eigene Handschrift, die vom Impressionismus geprägt mit abstrakten Momenten beschrieben werden kann. Ihre Motive sucht sie in den Bergen.

Die 16 Ölbilder hat Stephanie Paula innerhalb eines Jahres gemalt. „Sie sind ein wenig schneelastig“, meint sie und passen deshalb gut in das aktuelle winterliche Bild am Tegernsee. Hierhin und auch zu anderen Orten in den Bergen zieht es die aus Nordrhein-Westfalen stammende Künstlerin. „Hier werden die Farben intensiver und das Licht ist klar“, sagt sie.

Impressionismus
Morgenlicht im Kälberstall. Foto: MZ

Aber auch die Themen, die sie im Alpenraum vorfindet, sind für sie spannend. Ob Skifahren oder das Almleben, ob bäuerliche Arbeit oder die des Metzgers, überall, wo Menschen zusammenkommen, da findet sie ihre Motive.

Gewaltige Natur

Ebenso fasziniert sie die Natur, „hier ist sie gewaltig, bei uns ist alles ausgeräumt“, konstatiert Stephanie Paula. Gebirgsbäche, Seen, Berge haben für sie eine eigene Ausstrahlung. Nicht umsonst hätten so viele Maler diese Gegend aufgesucht.

Impressionismus
Der Schwimmer. Foto: MZ

Stephanie Paula lernte ihr malerisches Handwerk von der Pike auf. Zuerst studierte sie zwei Jahre an der Art Students League in New York und setzte dann ihr Studium in St. Petersburg an der renommierten Repin-Kunstakademie fort. Der ukrainische Künstler Ilja Repin gilt als wichtigster Vertreter des Russischen Realismus.

Impressionismus mit abstrakten Momenten

Sie habe ganz klassisch zu malen gelernt, erzählt sie. Dieses Grundgerüst müsse man haben, um dann loslassen zu können. Es sei ein langer steiniger Weg gewesen, aber sie habe viel gelernt und eine schöne Zeit in Russland erlebt. Dort fand sie zu ihrem Stil des Impressionismus, den sie mit abstrakten Momenten anreichert.


Skirennen und Hoch hinaus. Foto: MZ

Der Liebe wegen kam Stephanie Paula nach Bayern und lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Neuburg an der Donau. In den Landkreis Miesbach kam sie erstmals zur großen Ausstellung im Rahmen des Festivals für Menschenrechte, an der sie sich mit einem Bild beteiligte.

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Jetzt ist sie mit ihren Bildern aus der Alpenregion zurückgekehrt und präsentiert mit der ihr ureigenen Handschrift ihre Sicht der Landschaft und der Menschen. „Aus den vielen Eindrücken wähle ich aus, führe zu einer Klärung und bringe es dann in eine Komposition“, erzählt sie. Sie habe hier so viele großartige Motive gefunden, die sie in ihrer Malweise ausdrücken wolle.


Liesi auf der Speckalm. Foto: MZ

Nach einem Vorbild impressionistischer Malweise gefragt, nennt sie nicht etwa einen der berühmten Franzosen, sondern den Russen Konstantin Korowin, der als einer der führenden Vertreter des russischen Impressionismus gilt. Stephanie Paula aber führt den Impressionismus weiter. Ihre Eindrücke gehen tiefer.


Wildes Wasser. Foto: MZ

„Ein Berg hat eine große Ausstrahlung“, sagt sie, „ich versuche hinter das Motiv zu gehen, das Wesen oder die Seele einer Situation einzufangen.“ Dies gelinge ihr, weil sie sehr zeitintensiv in vielen Schichten arbeitet. Je länger man die Bilder betrachtet, umso deutlicher tritt diese Tiefe zutage.

Für ihren Malprozess geht die Künstlerin hinaus. „Im Winter eingemummelt, im Sommer mit Strohhut“, lacht sie. Mit ihrer Feldstaffelei und den Ölfarben in Tuben sitze sie in der Natur und könne mit allen Sinnen erfassen, was sie wahrnehme, und dies fließe dann in ihre Malerei hinein.

Impressionismus
Metzgerei. Foto: MZ

In der Ausstellung ist auch das Bild einer Metzgerei. „Das ist ein Teil des Lebens“, sagt sie, „und es hat eine ganz friedliche Atmosphäre mit einer gewissen Ästhetik.“ Mit den Komplementärfarben in rot und Grün habe sie ein stimmiges Motiv eingefangen.

Seit 2009 arbeitet Stephanie Paula als freischaffende Künstlerin. Sie hatte Ausstellungen in London, Moskau und Norwegen ebenso wie in Essen, München, Salzburg oder am Brauneck und Walchensee.


Alles vollbracht. Foto: MZ

Ein Bild brachte sie nicht unter, als ich gestern Abend beim Hängen dabei sein durfte. Es begrüßt jetzt die Besuchenden im Foyer. „Alles geschafft“ ist das Porträt eines alten zufriedenen Mannes, in dem der impressionistische Malstil von Stephanie Paula sehr deutlich ablesbar ist. Das Bild macht neugierig auf die Gesamtausstellung.

Die Ausstellung im Seeforum Rottach-Egern ist ab heute bis Sonntag von 14 bis 19 Uhr geöffnet, am Samstag um 17 Uhr lädt die Künstlerin zu einem Umtrunk ein. Sie ist die ganze Zeit anwesend. Die Bilder können käuflich erworben werden.

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