… vor allem tanzt!
Stephanie Groß. Foto: privat
Im September öffnen wieder langsam Musik- und Tanzschulen. In Coronazeiten mit stets wechselnden Auflagen erfordert dies eine Menge Planung. Aber nach dem langen Stillstand soll es endlich wieder losgehen. Stephanie Groß von der Tanzfiliale Holzkirchen freut sich auf die Herausforderung.
81 Videos habe sie hochgeladen und sechs Wochen via Zoom unterrichtet, erzählt die Tanzpädagogin, aber vom 14. bis 26. September plane sie Schnuppertage. Für Kinder ab zwei Jahre bis hin zu Erwachsenen dürfen sich alle Tanzbegeisterten im Probenraum des KULTUR im Oberbräu ausprobieren.
Mit viel Bewegung bei kreativem und modernem Tanz lädt sie dazu ein, Tanzmoves und Choreographien kennenzulernen, zu improvisieren und eigene Moves zu erfinden. „Frei sein – loslegen – sich ausdrücken“, das ist das Motto der Tanzfiliale.
Einfach wird es bei den derzeitigen Beschränkungen nicht. Zum einen darf nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern in einer Gruppe sein, zum anderen gelten die Abstandsregeln von drei Metern. „Tanzen aber ist raumgreifend“, sagt Stephanie Groß, so sei es für sie eine Herausforderung, trotz allem die Lust an der Bewegung zu vermitteln.
Stephanie Groß mit Hubert Jeromin. Foto: privat
„Aber alles, was mit Kontakt zu tun hat, geht nicht“, sagt sie, sie dürfe ja nicht einmal einen Kreistanz machen, Berührungen seien tabu.
Vor ihr stehe jetzt die Aufgabe, zwei Pläne zu erarbeiten, einen mit Auflagen und einen ohne, die Entscheidung falle sicher erst im September, was dann möglich sein werde. Auf jeden Fall aber bittet sie bereits jetzt um Anmeldungen, dass sie die Pläne für die einzelnen Gruppen mit je sieben bis acht Teilnehmer erstellen könne.
Aufführung der Tanzfiliale 2017. Foto: Renate Dietz
Ungewiss ist derzeit auch, ob im kommenden Jahr die geplante Aufführung stattfinden kann. „Keiner weiß, ob wir proben können“, konstatiert Stephanie Groß. Sicher werde sich der Tanzstil den Beschränkungen anpassen und somit verändern müssen.
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Wie alle Kulturschaffenden fehlt Stephanie Groß nicht nur die Begegnung mit ihren Schülern, sie hat auch finanzielle Einbußen. „Ein Drittel weniger“, stellt sie fest. Sie habe die Soforthilfe für Selbständige erhalten, nicht aber die für Künstler und auch nicht die aus dem Volkshochschulfonds, da sie weniger als 50 Prozent für die vhs arbeitet.
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Eigentlich habe sie jetzt Ferien machen wollen, könne aber den Sommer nicht genießen, weil sie nicht weiß, wie es weitergehen wird. „Mir blutet das Herz, wenn ich aufhören müsste“, sagt sie. Die Tanzfiliale sei ihr Traum, und „ich kann nichts anderes als tanzen und Clown spielen“.