The Heimatdamisch Konzert in Gmund: Conny Kreitmeier und Florian Rein

The Heimatdamisch: „I-feel-good-Konzert“ im Festzelt

The Heimatdamisch-Konzert im Festzelt in Gmund. Foto: Ines Wagner

AC/DC und Iron Maiden im Oberkrainer-Sound? Und wie! Party beim Premierekonzert hierzulande: Die 8-köpfige Combo rund um Bandgründer Florian Rein spielte erstmalig im Landkreis.

Als der Schlagzeuger von Bananafishbones und Dreiviertelblut 2014 die Allstar-Combo The Heimatdamisch gründete, hatte er den richtigen Riecher. 40 Jahre Musikgeschichte im fetzigen Oberkrainer Sound, mit einer Mischung aus bairischen und englischen Texten, das regt Fantasie, Ohr- Lach- und vor allem Tanzmuskeln an. Das geht wie ein Pfund Traubenzucker sofort ins Blut – der perfekte Openair- und Partysound. So dauerte es auch nicht lange, und die ersten wippen mit den Beinen, klatschen begeistert in die Hände, bis einer den Anfang machte und auf den Dancefloor sprang. Gefolgt von einem Pulk Fans aus Bad Tölz, die nach Gmund kamen, weil The Heimatdamisch zum ersten Mal überhaupt in der Gegend spielte.

Bandgründer, Schlagzuger, Sänger, Musikprofi Florian Rein
Bandgründer, Schlagzuger, Sänger, Musikprofi Florian Rein. Foto: Ines Wagner

Gefeiert wurden sie deutschlandweit schon 2014 – nach der BR-Fernsehübertragung ihres Konzerts von der Oidn Wiesn. Seither hat sich viel getan. Eine CD ist erscheinen: „Highway to Oberkrain“. Das Repertoire ist derart gewachsen, dass sie problemlos vier Stunden durchspielen können. Das Festzelt in Gmund war dann auch am Dienstag nach Ende des Volksfestes der richtige Ort für eine ausgelassene Party im Oberkrainersound, für jede Menge Fans in Lederhosn und Dirndlgwand, Jeans, T-Shirt und Janker.

Florian Rein freute sich über das gut gefüllte Festzelt, besonders über die vielen Tölzer Fans. Auf die Frage, was er sich wünschte für diesen Abend, sagte er, „dass alle richtig mitfeiern, am besten auf den Bänken stehend“. Klarinettist Max Grasmüller stürzte sich auch sogleich in die Massen, spielte auf den Biertischen ein Solo. Auch die Soli des Trompeters Dominik Glöbl gingen sofort ins Ohr. Florian Rein hat lauter Profis und Vollblutmusiker um sich geschart, wie den „weltbesten Akkordeonspieler“ Alois Riesch, den Tubisten Konrad Sepp, den Posaunisten und Basstrompeter Leonhard Schwarz.

The Heimatdamisch - Sebastian Horn und seine unverwechselbare Stimme
Sebastian Horn und seine unverwechselbare Stimme. Foto: Ines Wagner

Der Bandleader, Sänger, Schlagzeuger, Entertainer und Erfinder der zahlreichen Oberkrainerarrangements ist auch für „a lot of zusammenhalting“ zuständig. Das erklärte Sängerin Conny Kreitmeier, ließ ihre Rockröhre erklingen und griff dabei nicht zimperlich in die Saiten der E-Gitarre. Hochkarätige Musik, Spass, Zusammenhalt- die Chemie stimmt, man wundert sich nicht. Schliesslich stehen Sänger Sebastian Horn mit seiner markant-dunklen Stimme und Florian Rein auch schon seit knapp dreißig Jahren in wechselnden Bands und Projekten gemeinsam auf der Bühne.

The Heimatdamisch - super Stimmung auf der Bühne und im Festzelt
The Heimatdamisch – super Stimmung auf der Bühne und im Festzelt. Foto: Ines Wagner

Erstaunlich, was die Welt in 40 Jahren an Oberkrainermusik alles hervorgebracht hat: Von Kiss über Iron Maidon bis hin zu Coldplay und Duffy. In den Queen-Medley schlich sich „Rosamunde“ ein. Atemlos vermischte sich Helene Fischer mit „Thunderstruck“ von AC/DC. Auch Florian Reins witzige Anmoderation war ein gutes Bauchmuskeltraining. Der kernige Landler in der Originalversion von Gaby Kerner, die sich später Nena nannte, beispielsweise. Neben dem 80er Jahre Welthit „99 Luftballons“ im beschwingtem ¾ Takt sorgte auch die Oberkrainerversion von „Da da da“ von Trio für Ausgelassenheit. Für die Andrew Sisters und „Bei mir bist du scheen“ tauschte Florian Rein den überdimensionierten Casio Rechner gegen ein Schellackmikrofon.

The Heimatdamisch verwandelt Gmund in Funky Town

Funkig gings weiter. „Funkytown“ und Daft Punks „Get lucky“ lockten die Tanzlustigen auf die Bretter. „Auch Kollege Williams Pharell probierte sich erfolgreich im Oberkrainersound aus“: Aus „Happy“ wurde in der bairischen Version „Ja des gfreit mi“. Aus „The roof is on fire“ der Bloodhound Gang machten die Heimatdamischen den Ohrwurm „Am Doch brennt a feia“.

The Heimatdamisch - Klarinettist Max Grasmüller
Klarinettist Max Grasmüller. Foto: Ines Wagner

Kein Chart-Hit, der nicht von The Heimatdamisch aufs Fröhlichste veroberkrainert wurde. Die Entscheidung fiel schwer, was besser war – das Original oder der Bläsersound mit Akkordeon und den Stimmenduetten von Sebastian Horn und Conny Kreitmeier, die beide auf ihre Art ein ausgeprägtes komödiantisches Talent auf die Bühne tragen. Horn mit seiner staubtrockenen Art, sitzend, mit sparsamen Gesten. Kreitmeier flippig und stark, besonders mit der E-Gitarre in den Händen.

The Heimatdamisch - Conny Kreitmeier in Action
Conny Kreitmeier in Action. Foto: Ines Wagner

Die enorme Bühnenpräsenz der Musiker ließ keinen Millimeter nach. Die Laune im Publikum selbstredend auch nicht. Und wenn man nur ganz selten einmal erlebt, dass Sebastian Horn seinen Stuhl verlässt und sich über die Bühne bewegt – in Gmund wars soweit. Und die Fans standen auf den Bänken, natürlich.

Wer noch mehr über Florian Rein und Sebastian Horn lesen möchte: Hier geht’s zu unserem Artikel vom Konzert von Dreiviertelblut mit Marcus H. Rosenmüller. Und zum Artikel über das Bavarian Beat Festival in Bad Tölz.

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