Heimspiele für Kinder vom Theater KUNSTDÜNGER
„Der Mond zu Gast“. Foto: Manfred Lehner
Kindertheater im Landkreis
Mit 25 Vorstellungen ist das Theater KUNSTDÜNGER aus Valley auch in diesem Winter an Schulen im Landkreis Miesbach unterwegs. Etwa 2.000 Schülerinnen und Schüler kommen in den Genuss Produktionen zu sehen, die mit vielschichtigen Themen die Fantasie der Kinder anregen.
Als wir mittags um 12 Uhr telefonieren, hat Christiane Ahlhelm gerade zwei Vorstellungen in der Schlierseer Schule absolviert. Gemeinsam mit Lydia Starkulla tourt die Valleyer Schauspielerin und Regisseurin mit drei Theaterproduktionen durch den Landkreis.
Möglich wurde das dank des bundesweiten Förderprogramms Neustartkultur – junges Publikum. „Wir haben alle Schulen angefragt, ob sie Interesse haben“, erzählt Christiane Ahlhelm. Die Nachfrage entsprach genau den Kapazitäten, „es ist perfekt aufgegangen“.
Frauen-Power
Die beiden Miminnen vom Theater KUNSTDÜNGER fahren zu den Schulen, bauen mit Frauen-Power in jede Turnhalle oder Aula in zwei Stunden ein kleines Theater mit schwarzen Stellwänden, Scheinwerfern, Tonanlage und im Mittelpunkt das von Sibylle Kobus entworfene Bühnenbild.
Christiane Ahlhelm und Lydia Starkulla in „Der Mond zu Gast“. Foto: Petra Kurbjuhn
Das kann wie bei der Produktion „Schleichweg“ ein Rollkino sein, ein großer Papptiger für „Der Mond zu Gast“ oder ein ganzer Zoo in „Die Prinzessin kommt um vier“. Es werden zwei Vorstellungen hintereinanderweg gespielt und dann wieder alles zusammengefaltet und ins Auto verladen. Heute Schliersee, morgen Hausham, Parsberg, Gmund, Valley, Weyarn, Bad Wiessee…
Theater KUNSTDÜNGER auf Festivals
Die Theatermacherinnen sind mit Leib und Seele am Werk und diese Hingabe an das Theater und der besondere Stil aller Inszenierungen hat sich herumgesprochen. Theater KUNSTDÜNGER gastierte allein in diesem Jahr an den bedeutenden Festivals in Bayern: 38. bayerische Theatertage im ETA Hoffmann Theater in Bamberg, auf dem 1. Südwindfestival am Stadttheater Ingolstadt, internationales Figurentheaterfestival WUNDER. München.
Christiane Ahlhelm und Lydia Starkulla in „Schleichweg“. Foto: TOBEL
„Vorstellungen für Kinder zu spielen ist eine anarchische Choreografie“, sagt Christiane Ahlheim. Man habe eine genau einstudierte Inszenierung, welche im Abendprogramm brav ablaufen würde, aber die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer gingen mit den Figuren auf der Bühne in Kontakt, „sie rufen ihre Fragen hinein, versuchen einzugreifen“.
„Wir merken, dass die Kinder begeistert sind, dass sie Fragen stellen und kreativ mitdenken“, freut sich die Valleyerin, das sei in der Pandemie ausgebremst worden. Sie würden sogar die Geschichten weitererzählen.
„Schleichweg“ in der Turnhalle. Foto: privat
Da herrsche manchmal ganz schön ausgelassenes Treiben, „wenn wir uns beispielsweise bei einer Verfolgungsjagd einfach nicht erwischen“, erklärt Christiane Ahlhelm. Diese Energien zu lenken und in die laufende Vorstellung zu integrieren, aus Chaos Ruhe zu schaffen, beängstigende Momente in fröhliche Erleichterung zu wenden. Das sei ein großes Vergnügen.
Bis zu den Weihnachtsferien dürfen jetzt die Kinder im Landkreis eins von drei Stücken sehen. Je nachdem, was die Schule aussuchte.
Da gibt es „Schleichweg“, das Stück einer Begegnung eines Mädchens mit einem sehr seltsamen Wesen, das in einer Parallelwelt lebt und das in einer Verfolgungsjagd mündet.
Lesetipp: „Schleichweg“ in Parallelwelten
Ein wundersamer Tiger steht im Mittelpunkt des Stückes „Der Mond zu Gast“, einer Reise in die Fabelwelt der Tiere, in der die Kinder lachen und erkennen dürfen, dass ein Leben nur im Miteinander möglich ist.
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Und es gibt „Die Prinzessin kommt um 4“, die Geschichte von Außenseitertum und Angenommensein, die jedes Kind versteht, und die allen Hoffnung macht, die an sich selbst zweifeln.