Tom Dauer übernimmt den Stab von Michael Pause
Tom Dauer und Michael Pause im Waitzinger Keller Miesbach. Foto: Volker Camehn
Wechsel beim Bergfilm-Festival Tegernsee
„Ich freue mich riesig und sehe es als Wertschätzung meiner Arbeit an“, sagt Filmemacher und Autor Tom Dauer, der im Laufe des Jahres die Aufgabe des Leiters des Bergfilmfestivals von dessen langjährigem Leiter Michael Pause übernehmen wird.
Beim diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt Tegernsee gab Bürgermeister Johannes Hagn die Neuigkeit bekannt. Der Wechsel erfolgt auf Michael Pauses eigenen Wunsch. Der Filmemacher, Journalist und Autor hatte das von Otto Guggenbichler und dem ehemaligen Bürgermeister Peter Janßen gegründete Festival von Beginn an mit aufgebaut und geleitet. „Diese Veranstaltung mehr als 20 Jahre lang mit einem begeisterungsfähigen Team zu entwickeln, war mir eine Freude und Ehre zugleich“, sagt Michael Pause.
Michael Pause als Direktor des Bergfilm-Festivals. Foto: Thomas Plettenberg
Dank dem großen Engagement von Profis und freiwilligen Helfern sei es gelungen, ein in der Bergfilm-Szene weltweit angesehenes Festival auf die Beine zu stellen. Nach dem 20-Jahre-Jubiläum im vergangenen Herbst habe er sich entschieden, aus der Seilschaft auszubinden und das ‚scharfe Seilende‘ an Tom Dauer abzugeben. „Ich könnte mir keinen besseren Nachfolger wünschen.“
Tom Dauer ist begeisterter und hervorragender Bergsteiger und Kletterer und kennt das Bergfilm-Festival von der ersten Veranstaltung an. Bereits beim zweiten Festival 2004 erhielt er zusammen mit Malte Roeper einen Preis für den besten Landschaftsfilm.
Tom Dauer. Foto: Alpen Film Festival
Seiner neuen Aufgabe sieht er mit Freude entgegen. Er arbeite seit 25 Jahren mit Micki Pause zusammen und freue sich sehr darauf, diese anspruchsvolle Aufgabe von ihm zu übernehmen. Die Einzigartigkeit des Bergfilm-Festivals Tegernsee zu bewahren und sein Profil weiter zu schärfen, sei eine große Herausforderung – und das möge er.
„Ich möchte das Festival vor der Haustür mit neuen Ideen beleben“, sagt er im Gespräch. Das bedeute vor allem, es jünger zu machen und dem Publikumsgeschmack anzupassen. Er wolle die klassischen Dokumentarfilme nicht vernachlässigen, die dramaturgisch langsam und inhaltlich tiefgründig angelegt seien.
Mehr Abwechslung
Aber er wolle berücksichtigen, dass die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums immer kürzer werde und mehr Abwechslung ins Spiel bringen. „Das ist mein Ziel, das sicher nicht von heut auf morgen umgesetzt werden kann, aber ich werde sehen, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen“, sagt er.
Neuer Film über die Streif
Die Berge stehen stets im Mittelpunkt seiner Tätigkeiten als Filmemacher – etwa für die Sendung Bergauf-Bergab des Bayerischen Rundfunks – und als Autor. Der Dokumentarfilm „Streif – One Hell of a Ride“, an dem Tom Dauer als Drehbuchautor und Co-Regisseur mitwirkte, wurde mit dem Österreichischen Filmpreis ROMY ausgezeichnet. Der Valleyer informiert, dass er derzeit an einem Folgefilm über die Abfahrt der Damen und Herren arbeite, der im Herbst 2025 ins Kino komme.
Tom Dauer ist zudem als Kurator für das ebenfalls im Landkreis Miesbach ansässige Alpen Film Festival tätig. Bei einer kürzlich im Kulturzentrum Waitzinger Keller in Miesbach durchgeführten Veranstaltung standen Tom Dauer und Michael Pause schon gemeinsam auf der Bühne.
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Der neue Leiter des Bergfilm-Festivals besuchte als Alpinist und Kletterer die patagonischen Anden, den Himalaya und das Karakorum. Der Literaturwissenschaftler und Absolvent der Deutschen Journalistenschule arbeitet am liebsten in den Gebirgen der Welt, weil er dort Leidenschaft und Beruf verbinden kann. Er schreibt Bücher zum Thema Berge, Alpinismus und Abenteuer, darunter Titel wie „Cerro Torre – Mythos Patagonien“ sowie die Biografien „Reinhard Karl – Ein Leben ohne Wenn und Aber“ und „Kurt Albert – frei klettern, frei denken, frei sein“.
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Er verfasst Kolumnen für das Magazin “Berg und Steigen“. Als Drehbuchautor und Regisseur verantwortet Tom Dauer Dokumentarfilme, etwa über „Sechs große Nordwände der Alpen“, eine „Skitour ins Ungewisse“ oder die „Marmolata – Königin der Dolomiten“.
Projektgruppe des Bergfilmfestivals: Bürgermeister Johannes Hagn, Claudia Mach, Tom Dauer, Manuela Brandl, Renate Miller, Birgit Halmbacher, Caro Machl, Michael Pause (v.l.). Foto: Christoph Schempershofe
Michael Pause und Tom Dauer werden das 21. Bergfilm-Festival gemeinsam vorbereiten und Tom Dauer wird die Veranstaltung am 16. Oktober 2024 als neuer Direktor eröffnen. Auf Wunsch von Bürgermeister Johannes Hagn wird Michael Pause dem Festival als Schirmherr verbunden bleiben.