Tom. Kintscher

Tom. Kintscher und seine Momente

DoubleEye. Foto: MZ

Ausstellung in Agatharied

Zum wiederholten Male stellt Tom. Kintscher Fotografie im Krankenhaus Agatharied aus. 10 Jahre Kunst und Fotografie nennt der Rosenheimer Fotograf seine aktuelle Präsentation, die im Erdgeschoss gegenüber der Cafeteria noch bis zum 30. Juni zu sehen ist.

„Die Kunst der Fotografie ist nicht das Motiv festzuhalten, sondern den Moment.“ Unter diese Philosophie stellt der Fotokünstler seine Arbeit und die gezeigten Werke sind beredte Beispiele dafür.

In dem Foto „DoubleEye“ hat Tom Kintscher einen Augenblick festgehalten, der zwei Blickrichtungen beinhaltet. Die junge Frau mit der Kaffeetasse im Vordergrund schaut nach links, während die Frau auf dem Fahrrad nach rechts schaut. Ebenso verhalten sich die beiden Autos.


Die Silbermöwe. Foto: MZ

Am Strand hat sich eine Möwe niedergelassen, deren Gefieder die Sprenkelungen des Strandes widerspiegeln. Wie auf der Webseite des Künstlers nachzulesen ist, entstand die Aufnahme im Dezember, einer „Zeit, in der die Natur sich vom Tourismus des Sommers in den Wintermonaten zu erholen vermag. Die junge Silbermöwe war gänzlich unbeeindruckt von mir, als ich mich vor ihr auf den kalten, feuchten Sandboden legte, um dieses Motiv einzufangen.“

Tom. Kintscher
Drei Boote. Foto: MZ

Der See liegt nahezu unbewegt da, die Farbe der Boote bildet einen Kontrast zum Wasser und den Bäumen. Tom Kintscher schreibt dazu, dass die Aufnahme nach einem Gewitter entstand: „Als die ersten Sonnenstrahlen wieder aus den Wolken herausblickten, leuchteten die Farben so unfassbar intensiv und der Himmel spiegelte sich dabei auf dem glasklaren Wasser des Langbürgner Sees wieder.“


Der Zitronenfalter. Foto: MZ

Auf den angefressenen blättern eines Strauches sitzt ein Falter, fast in derselben Farbe wie die Blätter und eigentlich nur am Körper identifizierbar. Es sei ein weiblicher Zitronenfalter, schreibt der Fotograf, der wohl auf das weniger unscheinbare Männchen, den leuchtend gelben Zitronenfalter warte.

Tom. Kintscher
Mohnfeld im Wind. Foto: MZ

Claude Monet war meine erste Assoziation, als ich das Foto etwa in der Mitte der Präsentation sah. Und wirklich, Tom Kintscher schreibt: „Ich erinnerte mich an ein Werk von Claude Monet, worin die Mohnblüten als Farbtupfen ineinander zu verschwimmen schienen. Dies inspirierte mich, die Aufnahme wie ein gemaltes Bild zu belichten und dabei den Wind das Motiv malen zu lassen.“


Café Vollmond. Foto: MZ

Zu diesem Bild gibt es eine Geschichte, die auf der Webseite nachzulesen ist. Mein erster Eindruck war: ein romantischer Abend ist zu Ende gegangen, die Menschen, die in einer lauen Sommernacht hier beim Wein saßen, gingen schlafen und der Vollmond zaubert ein magisches Licht.


Regenbogen über Wall. Foto: MZ

„Regenbogen über Wall“ zeigt besonders intensiv, wie der Fotograf einen Moment eingefangen hat. Es handelt sich hierbei nicht um unser Wall, sondern Wall bei Oberaudorf. Tom Kintscher schreibt, dass „plötzlich aus dem Nichts dieser atemberaubende, über mehrere Kilometer sich erstreckende Regenbogen über dem Tal in Richtung Oberaudorf und Wall“ erschien. „Der Regenbogen war so groß, dass ich trotz Weitwinkel eine Reihenaufnahme auf Stativ machen musste, um die gesamte Schönheit des Tals samt Regenbogen aufnehmen zu können.“

Tom. Kintscher
cinquecento. Foto: MZ

„Diese Lichtmalerei entstand neben vielen weiteren Motiven im Jahre 2014 in meiner Dunkelkammer meiner damaligen keinen Dachgeschosswohnung in Rosenheim. Was ist Lichtmalerei? Bei dieser Technik werden in absoluter Dunkelheit Motive, Reflexionen und Lichtbrechungen über das Objektiv direkt auf Film oder den Sensor projiziert. Anders als bei einer klassischen Belichtung existiert das Motiv nicht in der Realität. Vielmehr entsteht das Motiv während der Belichtung in der Dunkelkammer.“

Die Ausstellung Tom. Kintscher – 10 Jahre Kunst und Fotografie ist noch bis zum 30. Juni im Krankenhaus Agatharied zu sehen.

Zum Weiterlesen: Von der Kraft der farbigen Stille…

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