Und sie kamen aus der Ferne
Ralf Lorenzer, Anemarie Hagn und Hans Obermeier (v.l.). Foto: Manfred Lehner
Kulturstammtisch in Valley
Sie kamen aus Rottach, aus Gmund und Warngau – und natürlich aus Valley: Die ersten Besucher des allerersten Valleyer Kulturstammtisches am vergangenen Freitag.
Das Konzept des Kulturnetzwerkes scheint aufzugehen: Aus regional wird überregional. Kulturbewegte Menschen aus dem Oberland finden sich an einem Tisch zusammen, lernen sich kennen und tauschen sich aus.
Am ersten Freitag im Monat März erfüllte sich etwas, was ein knappes halbes Jahr vorher am Ende der Valleyer Kulturtage 2015 angekündigt wurde: Die Gründung eines landkreisweiten Kulturstammtisches. Dafür fanden sich Maler, Literaten, Fotografen, Musiker, Grafiker und ein Kulturmanager im Valleyer Bräustüberl im Nebenraum ein. 20 Personen waren es insgesamt. Angesichts eines noch kleinen Verteilers eine ansehnliche Zahl von Menschen. Sehr schnell wurde klar, hier entsteht etwas, das Spaß macht. Ja, sogar ein Bedürfnis ist: die sparten- und ortsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Menschen, die aktiv das kulturelle Leben im Oberland gestalten wollen.
Jeden zweiten Monat am ersten Freitag Abend
Eine kleine Agenda gab es bereits. Nach einer Begrüßung durch die Initiatorin Anja Gild stellten sich die Anwesenden erst einmal kurz vor. Auch Bürgermeister Andreas Hallmannsecker gab dem Neuling die Ehre. Freilich, die meisten kannten sich schon, zumindest die Valleyer untereinander. Aber die Neugier auf die neuen Gesichter in der Runde war groß. So groß, dass nach Klärung der organisatorischen Eckpfeiler die Gespräche von der einen Tischseite zur anderen erst am späten Abend verebbten. Besser gesagt, von Gesang mit Gitarre (Annemarie Hagn) und Zither (Hans Obermeier) abgelöst wurden.
Schnell waren sich die Anwesenden darüber einig, dass ein Zweimonats-Rhythmus besser sei als ein Treffen alle drei Monate. Interessierte lassen sich in den Verteiler eintragen und werden rund vier Wochen vor Termin angeschrieben. Erinnerung kurz vor Termin inklusive. Außerdem gibt es auf der Facebookseite von Kultur Valley in Zukunft einen Hinweis.
Ohne Programm aber mit freiwilligen Einlagen
Auf die Frage, ob es ein Programm pro Treffen geben sollte, kam die Antwort „nein“. Der Abend soll ein anregendes Miteinander sein. Aber wer Lust hat, ein Gedicht, eine Geschichte, Musik, eine Performance vorzutragen oder ein Kulturprojekt vorzustellen, der sei herzlich eingeladen. Freiwillig und ohne Zwang. Die Literatin Roswitha Mans aus Rottach hatte dann auch gleich einen witzig-hintersinnigen Text dabei, mit dem sie ihre Zuhörer zum Schmunzeln brachte.
Ein erstes Projekt ist bereits angedacht
Im Laufe des Abends werden Adressen ausgetauscht, auf Konzerte hingewiesen, tatsächlich wird die Idee eines ersten Projektes vorsichtig angesprochen. „Ein sehr gelungener Abend“, meinte Rolf Brandthaus von der Kulturwerkstatt Warngau. Er wollte so einen überregionalen Stammtisch auch schon mal ins Leben rufen, „aber leider kam es nicht richtig zustande“. Dabei sei es so wichtig, dass sich die Kulturschaffenden im Oberland vernetzen, so Brandthaus. Zu diesem Zweck entsteht im Nachklang des ersten Stammtisches eine Liste, in die sich alle Anwesenden mit Name, Betätigungsfeld, Ortschaft und Kontakt eintragen können.
Text: Anja Gild
Foto: Manfred Lehner