Unser heimisches Superfood
Buchcover. Foto: Servus Verlag
Buchtipp von KulturVision e.V.
Vor unserer Haustür wachsen Beeren, Blüten und Blätter, deren gesundheitsfördernde Wirkung schon seit Generationen bekannt ist. In dem schön gestalteten Buch „Unser heimisches Superfood“ findet der Interessierte sowohl Hintergrundwissen als auch praktische Tipps und Rezepte.
Der Marketingbegriff Superfood bezeichnet Lebensmittel, die einen hohen Anteil von Nähr- und Vitalstoffen haben und gesundheitsfördernd sein sollen. Insbesondere exotische Produkte wie Chiasamen boomen.
Superfood aus dem Alpenraum
Elisabeth Diessl und Veronika Halmbacher aber teilen die Leidenschaft, im Alpenraum Beeren und Kräuter zu sammeln und daraus gesunde Nahrung zuzubereiten.
Elisabeth Diessl und Veronika Halmbacher (v.l.). Foto: Veronika Halmbacher
Schuld sind die beiden Omas. Sehr unterschiedlicher Herkunft, aber dick befreundet, nachdem sie zur selben Zeit ein Baby bekamen und im Tegernseer Krankenhaus ein Zimmer teilten, gaben sie ihre Freundschaft an die Enkelinnen weiter.
Traditionelle Europäische Heilkunde
Elisabeth Diessl stammt aus einer Hoteliersfamilie in Bad Wiessee, studierte Touristik und ist im elterlichen Betrieb tätig. Ihre zweite Leidenschaft aber liegt im Gesundheitsbereich und so machte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und zur Praktikerin für Traditionelle Europäische Heilkunde (TEH). Diese absolvierte auch die Freundin Veronika Halmbacher.
Die studierte Innenarchitektin machte in der Schweiz den Master für Design und Management und ist in der Büttenpapierfabrik Gmund zuständig für Design und Produktentwicklung.
Die Freundinnen beim Sammeln. Foto: Veronika Halmbacher
Die beiden Freundinnen trafen sich schon länger, um miteinander auf den Berg zu gehen. „Aber wir kamen nie oben an, weil wir unterwegs so viel gesammelt haben“, erzählt Elisabeth Diessl. Von der Oma wusste sie Geheimplätze, an denen besonders gute Ernte zu erwarten war.
Gesunderhaltung der Menschen
Bei der Ausbildung zur TEH-Praktikerin konnten die beiden Talbewohnerinnen dann ihr Wissen über die Wirkung der einheimischen Produkte vertiefen. In ihrer Abschlussarbeit befassten sie sich nicht mit Krankheiten und deren Heilung, sondern sie wollten etwas zur Gesunderhaltung des Menschen beitragen. Sie wählten ihr Lieblingsthema, das Sammeln und Verarbeiten der einheimischen Geschenke vor der Haustür.
Wissenswertes über die Himbeere. Foto: Veronika Halmbacher
Diese Arbeit landete über die TEH-Schule beim Servus Verlag und fand Interesse. „Das war wie ein Anruf von Hollywood“, sagte Veronika Halmbacher. Ihr Konzept wurde 1 : 1 übernommen und das Buch erschien im April. Bei der Präsentation im Regionalladen machtSinn in Gmund war das Haus voll und das Buch fand reißenden Absatz.
Blütenbutter
Vorgestern fand die offizielle Verlagspräsentation in Salzburg statt, für die Veronika Halmbacher den ganzen Tag gekocht hat. Zu selbst gebackenem Brot fertigte sie Schnittlauchquark, den Schnittlauch gab’s auf der Schnittlauchalm am Jägerkamp. Die Blütenbutter ist mit Klee, Löwenzahn, Quendel und Scharfgarbe zubereitet.
Rezept von Löwenzahnsaft. Foto: Veronika Halmbacher
Zur Brennesselquiche gibt es Minzjoghurt und Kapuzinerkressepesto und als Dessert Sauerrahmmousse mit Erdbeeren und Himbeeren. Brombeerlikör und Haselnusskekse runden das Angebot ab.
Wirkung, Sammeln und Zubereiten
Ihre liebsten einheimischen Superfoods sind Löwenzahn, Brennessel, Holunder, Himbeere, Quendel, Heidelbeere, Brombeere, Minze, Wacholderbeere, Preiselbeere, Haselnuss und Hagebutte. Wie diese heimischen Superfoods wirken, wie man sie am besten sammelt und wie man sie zubereitet, ist dem reich bebilderten Buch nachzulesen.
Hochwertiges Produkt
Alle Illustrationen und Fotos stammen von Veronika Halmbacher, sie machen das Buch zu einem hochwertigen Produkt. Die Texte wenden sich direkt an den Leser, sind flott geschrieben und dennoch voller wichtiger Informationen. Die Rezepte sind gut verständlich dargestellt und laden ein, gleich selbst auf die Suche zu gehen nach Geschenken der Natur vor unserer Haustür.