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UpUp – Die neue Serie mit Ferdinand Hofer

Titelbild: Key Visual; Katy Otto Photography; Design: Thomas Müller ThomArts

Eine App, die es den Nutzern ermöglicht, ihr Leben miteinander zu tauschen. Klingt spannend? Ist es auch! Die humorvolle Entstehungsgeschichte ist Mittelpunkt der gleichnamigen Serie „UpUp“. Der Weyarner Schauspieler Ferdinand Hofer brilliert darin in einer Hauptrolle und stand uns Frage und Antwort.

Interview mit Ferdinand Hofer

Der melancholische Komponist Arthur (Maximilian Allgeier), der zerstreute Unternehmersohn Nico (Ferdinand Hofer) und der gutgläubige Lebemann Mali (Thiago Braga de Oliveira) – setzt man diese unterschiedlichen Menschen in eine Wohngemeinschaft in Berlin, entsteht dadurch nicht nur eine etwas chaotische Kombination, sondern vor allem eine sehr sympathische Geschichte. Denn die drei Freunde leben nicht nur miteinander in einer Wohnung, sondern arbeiten auch gemeinsam an der App „UpUp“.

Lebenstausch-App

Diese Lebenstausch-App ermöglicht es den Nutzern, für einen Tag lang, in das Leben eines anderen Menschen einzutauchen – mit all den Hürden welche dieses mit sich bringt. Doch für die Entwicklung ihrer Idee benötigen die drei Männer die Hilfe der charakterstarken Programmiererin Nina (Sina Tkotsch) – und damit ist das Chaos erst einmal perfekt.

Denn im Laufe der Gründung des Start-Ups, krachen die teilweise miteinander verwobenen Geschichten der Vier mit den Herausforderungen – die der Feldversuch der App mit sich bringt – des Öfteren aneinander.

Der junge Weyarner Schauspieler Ferdinand Hofer – bekannt aus den Eberhofer-Filmen und seiner Rolle im Münchner Tatort – spielt in der Serie den Unternehmersohn „Nico“.
 
Mit uns hat der 28-Jährige über seine Rolle, die Botschaft der Serie und die Verbindung ins echte Leben gesprochen.

SB: Drei so unterschiedliche Personen in einer Wohngemeinschaft wie in der Serie – das birgt viel Konfliktpotential. Hast du auch schon WG-Erfahrungen dieser Art gesammelt?
FH: „Ich habe acht Jahre in einer WG mit meinen zwei besten Kumpels gewohnt – habe sozusagen auch schon exzessive WG-Erfahrung im realen Leben, ja. Ich glaube das funktioniert entweder sehr gut oder sehr schlecht, wenn man mit Freunden zusammenzieht. Da habe ich schon andere Geschichten gehört, dass da Freundschaften zu Bruch gegangen sind. Bei uns hat das aber sehr gut gepasst.“

SB: Deine Rolle Nico ist in der Gruppe der empathische Part und hält sie meistens zusammen, ist aber auch sehr naiv. Hast du etwas mit ihm gemeinsam?
FH: „Was ich an Nico mag ist, dass er grundsätzlich an seine Ideen glaubt. Das ist etwas, was eine Gemeinsamkeit mit mir persönlich ist. Ich glaube auch an meine Ideen und wenn ich eine Chance sehe, versuche ich das wahrzunehmen und mit höchstem Ehrgeiz daran zu arbeiten, um das zu verwirklichen. Ich glaube nur, der entscheidende Unterschied zwischen Nico und mir ist, dass er die Idee falsch einschätzt und den Absprungpunkt nicht kennt.“

UPUP 1 WeyarnDer 28-Jährige Ferdinand Hofer (2.v.l.) spielt in der Serie UpUp den naiven Unternehmersohn „Nico“. Seine Schauspielkollegen (v.r.) Maximilian Allgeier, Sina Tkotsch und Thiago Braga de Oliveira komplettieren das Quartett. Credit Katy Otto

SB: Wäre die App real, mit wem würdest du denn mal dein Leben tauschen wollen?
FH: „Ich könnte mir gut vorstellen, mal zu sehen, wie es auf der ISS aussieht und wie es ist, wenn man von da oben auf die Erde schaut. Aber länger als eine Woche würde ich es da oben glaube ich nicht aushalten.“

SB: Würde eine Lebenstausch-App im wahren Leben funktionieren?
FH: „Ich glaube, sie kann nicht funktionieren, denn wer würde schon sagen: Hier sind meine Haustür- und Autoschlüssel und mein Geldbeutel und du kannst einfach mal einen Tag lang das machen, was ich sonst so mache. Aber das ist das Interessante was die Serie erzählt, dass man einfach auch mal über den Tellerrand hinaus blickt und sich Sachen anschaut, die vielleicht in der Realität nicht funktionieren, die einem aber die Augen öffnen. Das hat ja auch viel mit Toleranz und Einfühlungsvermögen zu tun. Die Kernaussage der Serie ist, dass wir andere Menschen so akzeptieren sollten wie sie sind. Ich glaube das ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Unsere Gesellschaft verhärtet gerade an so vielen Fronten so stark und für das, dass wir eigentlich immer versuchen toleranter zu werden, werden wir an manchen Stellen immer intoleranter.“

Ohne Mörder und Verfolgungsjagden

SB: Wie war es denn, mal eine Rolle zu spielen, die ohne Mörder und Verfolgungsjagden auskommt?
FH: „Es ist auf jeden Fall eine Abwechslung, mal ein anderes Genre zu spielen. Aber das Besondere an dieser Produktion war wirklich die Zusammenarbeit mit den vielen jungen Leuten. Die Stimmung am Set war so dynamisch und herzlich und da haben sich Freundschaften draus entwickelt, das ist nicht immer der Fall. Da war einfach gleich zu Beginn eine ganz andere Verbindung zwischen allen da.“

Lesetipp: Ein ereignisreiches Jahr für Ferdinand Hofer

SB: Was macht die Serie so besonders?
FH: „Die Serie lebt davon, dass sie amüsant, humorvoll und auch irgendwo eine Leichtigkeit in sich hat, aber trotzdem eine wichtige Botschaft mit sich bringt. Toleranz, auf sein Herz hören und darauf achten, was einem im Leben selbst wichtig ist. Und ich glaube das ist es, was die Serie ausmacht. Ich finde es wichtig, dass wir auch solche Geschichten erzählen und nicht die ganze Zeit nur Horror und Thriller, sondern aus dem wahren Leben, mit dem sich jeder identifizieren kann. Ich hoffe zumindest, dass nicht jeder mal Kontakt zu einem Mörder im wahren Leben hat (lacht).“

SB: Was ist dein persönlicher Lieblingsmoment in der Serie?
FH: „Meine persönliche Lieblingserinnerung ist eine Szene, die in der Serie eigentlich ganz unspektakulär ist. Da geht Nico in der Nacht über die Straße und der Moment ist eher sentimental. Aber der Dreh dieser Szene war einfach super witzig: Zwei Teammitglieder haben die Komparsenrollen von Betrunkenen übernommen und haben das so gut gespielt, dass ich glaube ich 50 Takes gebraucht habe, um im Moment zu bleiben. Weil es mich jedes Mal, wenn ich an den beiden vorbeigekommen bin, zerrissen hat vor Lachen.“

Was im Leben wichtig ist

SB: Hat die Serie bei dir persönlich etwas verändert?
FH: „Ja, meinen Kleiderschrank, weil ich einige Stücke aus der Serie abgegriffen habe (lacht). Nein, aber ehrlich gesagt, ist es ja das, was wir Schauspieler täglich machen: Sich in andere Menschen einzufühlen, das ist für uns Alltag. Aber was man aus der Serie mitnehmen kann, ist das Innehalten und sich darüber Gedanken machen, was einem eigentlich gerade in seinem Leben wichtig ist. Auch mal auf sein Herz hören und nicht immer nur machen, was der Verstand sagt – das kann sich glaube ich jeder von der Serie abschauen.“

Ferdinand Hofer WeyarnAus den Eberhofer-Filmen als Polizistennachwuchs und seiner Rolle im Münchner Tatort bekannt, begibt sich Ferdinand Hofer in der Serie „UpUp“ in ein neues Schauspiel-Genre. Credit: Katy Otto

Erste Staffel von „UpUp“

Die Grundlage der Serie „UpUP“ entstand im Writer Room Prinzip, gemeinsam mit Studierenden der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Drehbuch – Headautor Maximilian Allgeier und Autor Linus Joos, Regie Maximilian Allgeier und Linus Joos. Schauspieler Maximilian Allgeier – der auch eine der Hauptrollen bekleidet – produzierte als kreativer Leiter gemeinsam mit Jonathan Steinhardt die Serie. Herausgekommen ist eine erste Staffel mit sechs Folgen, die so viel mehr zeigen, als nur die holprige Entstehungsgeschichte einer App. Auf ganz wundervolle Art und Weise lässt die Serie das Publikum nämlich in die Gefühlswelten der Protagonisten blicken und hält dabei der eigenen Weltanschauung auf subtile und doch eindrucksvolle Art und Weise den Spiegel vor. Dabei verliert sie nie ihre humorvolle, spannende Spur und fesselt den Zuschauer an die Geschichte der vier Freunde und damit an den Bildschirm.

Die Serie „UpUp“ ist ab jetzt kostenfrei in der ARD Mediathek und beim RBB am 9. Januar 2022 um 22:20 Uhr in der Langfilmfassung (104 Min.) zu sehen.

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