Verbundenheit führt zu Verantwortung
Seit einigen Tagen liegt unsere 26. Ausgabe der Zeitung KulturBegegnungen aus. Wir gaben ihr den Titel „Verantwortung“. Im Folgenden lesen Sie das Editorial, das den Inhalt des Magazins und unser Anliegen zusammenfasst.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit der 26. Ausgabe unserer Zeitung haben sich neue Verantwortungen ergeben. Isabella Krobisch musste zu unser aller Bedauern den 1. Vorstand des Vereins Kulturvision abgeben, nachdem sie die Leitung des Waitzinger Kellers übernahm. Hinter uns liegen 13 Jahre einer intensiven und fruchtbaren Zusammenarbeit.
Und nun freuen wir uns, dass wir mit Rolf Brandthaus einen neuen Vorstand gefunden haben, der mit seinem Team der Kulturvision neue Impulse geben wird.
So war der Titel der 26. Ausgabe nicht von ungefähr gewählt: „Verantwortung“. In unserem Titeltext, dem Interview mit dem Neurobiologen Gerald Hüther, ist die Botschaft klar: Wer sich mit jemandem oder etwas verbunden fühlt, der übernimmt auch Verantwortung. Das ist auf dem Land in vielfältiger Weise realisiert. Ob bei der Feuerwehr, im Familienverband, ob mit dem Grund und Boden, einem Theaterverein, einer Band oder dem Fußballclub, es gibt viele Möglichkeiten, sich verbunden zu fühlen. Die oft geschmähte Provinz bietet hier einen guten Nährboden für Verantwortung.
Verantwortung für Pflanzen, Kunden, Kinos, Schauspieler u.v.a.
Auch in unseren Texten wird das Thema immer wieder angesprochen. Harro Colshorn, der nach der Gemeinwohlökonomie arbeitet, fühlt Verantwortung für Käufer und Lieferanten ebenso wie für seine Pflanzen. Dietmar Rexhausen hat Verantwortung, seinen Kunden das für sie passende Instrument zu fertigen. Andrea Hailer fühlt sich ihren Kinos verbunden, Lydia Starkulla dem Publikum und insbesondere den Laienschauspielern, denen sie hilft, die richtige Rolle auszufüllen. Thomas Tomaschek ist seinem Saxophon verbunden und Christel Hennessy ihrer Kamera.
Auch wir fühlen uns verantwortlich und haben aus dem Erfolg der Konferenz „Anders wachsen“ im April 2016 den Auftrag gespürt, in dieser Richtung weiter zu arbeiten, ein umfangreiches Projekt mit 25 Einzelveranstaltungen entstand.
Aus dem Text über die beiden Krimi-Autorinnen Anke Bahr und Lotte Kinshofer geht hervor, dass sie sich verantwortlich fühlen für die Menschen in der Region und sie nicht vorführen wollen, während Ferdinand Ascher sich mit seinem Großonkel, dem Miesbacher Bürgermeister Rudolf Pikola verbunden fühlt.
Verbundenheit versus Haltlosigkeit
Auch bei der Jugend gibt es Verbundenheit. Die Kinder der Tanzfiliale lieben ihre Lehrerin Stephanie Groß, Anahita lebt für ihre Musik und Muriel Breu für ihre Malerei. Das Gegenstück, nämlich Haltlosigkeit beleuchten wir beim Thema Mediensucht. Und auch aus dem Gespräch mit Jugendlichen, wie sie für Kultur zu begeistern wären, spricht ein wenig Orientierungslosigkeit.
Diese indes gibt uns unser Kolumnist, der evangelische Pfarrer und Meditationslehrer Klauß Stüwe.
Ihre Redakteurin Monika Ziegler.