Verliebt im Chiemgau

Verliebt im Chiemgau

Christine Rummel bei einer Lesung 2023 im Waitzinger Keller in Miesbach. Foto: Isabella Krobisch

Neuerscheinung auf dem Buchmarkt

Mit ihrem ersten Liebesroman „Verliebt im Chiemgau“ hat Christine Rummel eine „Geschichte für Herz und Seele“ geschrieben, aber nicht nur das.

Was sich im Untertitel des gerade im Chiemgauer Verlagshaus erschienen Buches ein bisschen wie Dreigroschenroman liest, entpuppt sich beim Lesen als eine Geschichte mit vielen Facetten, die Spaß, Unterhaltung aber auch Wissenswertes und Nachdenkenswertes bereithält.

Christine Rummel las jüngst im Kulturzentrum Waitzinger Keller aus ihrem Jugendbuch „Iris & Pippa – Rückkehr nach Rogenau“, dem zweiten Teil der „Iris & Pippa“-Serie, in der es um Mädchen und deren Pferdeleidenschaft geht. Auch ihr Beitrag in der Spendenanthologie „Wundervolle Tiere und ihre Welten“ handelt von einem Tier.

Lesetipp: Literatur für den Tierschutz

Tiere spielen im Leben und Schreiben der Weyarner Autorin, die auch Mitglied der Schreibwerkstatt von KulturVision ist, eine große Rolle. So auch in ihrem Liebesroman.

Hier ist die Protagonistin Vicky Lehrerin und lebt mit ihren beiden Haflingern auf einem Hof am Chiemsee. Nando und Michl bestimmen ihren Alltag und insbesondere Nando kann auch mit seiner Zuneigung Trost spenden. Der ist nötig, denn gerade ist die Beziehung zu Stefan zerbrochen.

Verliebt im Chiemgau
Cover des Buches (Ausschnitt). Foto: MZ

Anlass für die Freundin Ulli, eine lebenslustige, ausgeflippte Friseurin, Vicky zu überreden, ihr Profil auf der Dating-App mit dem schönen Namen KussKompass zu posten, was eigentlich gar nicht zu ihr passt. Vicky ist eher der Naturtyp.

Und schon meldet sich ein Alex, der am Chiemsee Station auf seiner Deutschlandtour macht. Wie sich später herausstellt, ist er auf einem Selbstfindungstrip um herauszufinden, wie er seine Zukunft gestalten soll. In den väterlichen Betrieb einsteigen?

Er hat sich ein besonderes System ausgedacht, um an allen Orten unterhalten zu werden. Über die Dating-App sucht er sich jeweilige Partnerinnen als Reiseführerinnen, mit denen er ein paar nette Tage verbringt. In seinem Reiseblog schreibt er seine Erfahrungen nieder.

Realitätsnahe Verwicklungen

Nun also die Chiemsee-Vicky. Gegen ihren Willen antwortet Vicky auf seine Anfrage und plötzlich gefällt ihr sowohl sein Profil als auch das, was er im Chat schreibt. Sie verabreden sich und es passiert, was passieren muss, die beiden verlieben sich ineinander.

Aber natürlich muss es Verwicklungen und Missverständnisse bis zum Happy-End geben. Diese hat Christine Rummel realitätsnah beschrieben und so manche junge Frau wird sich wiederentdecken. Beim ersten Missverständnis wegrennen? Dem anderen noch nicht mal die Chance geben, die Situation aufzuklären und sich zu erklären?

Viel Lokalkolorit und Wissenswertes

Pech, dass die beiden noch nicht einmal ihre Telefonnummern ausgetauscht haben, denn jetzt ist der Kontakt, nachdem Vicky ihr Profil sofort und beleidigt gelöscht hat, abgebrochen. Nur gut, dass Alex eine kleine Schwester hat, die die Geschichte aus der Ferne verfolgt und Amor spielt.

Neben der Liebesgeschichte mit Hindernissen hat die Autorin eine Menge Lokalkolorit eingebaut. So lernen die Leserinnen und Leser natürlich die beiden Touristenziel Fraueninsel und Herreninsel samt ihren historischen Hintergründen kennen. Aber auch die weniger bekannten Filzen bringt Christine Rummel in ihrem Buch näher, wenn sie ihre beiden Protagonisten einen Ausritt absolvieren lässt.


Pferde spielen in den Romanen von Christine Rummel eine große Rolle. Foto: MZ

Zudem zeichnet sie ihre Figuren sehr lebendig. Alex ist zunächst der unbekümmerte, Frauen vernaschende Typ, den aber die Liebe verwandelt. Vicky ist die nette, anfangs ein wenig zickige, dann aber reflektierende und liebenswerte Tierfreundin, die den Schmetterlingen im Bauch dann doch vertraut.

Freundin Ulli ist ganz anders, Yin und Yang, die beiden, sie ist auf Erlebnis aus, flippig und gleichzeitig die immer hilfreiche Partnerin, um das Wohl von Vicky besorgt.

Kampenwand bei Gewitter

Die Böse, Trubel und Ärger verbreitende, ist Tabea, die Münchner Reiseführerin, die anhand von Alex‘ Blog seinen derzeitigen Platz ausfindig gemacht hat, und urplötzlich auftaucht. Kein Wunder, dass Vicky verstört ist. Jetzt muss Alex Farbe bekennen.

Aber vorher schickt Ihn Christine Rummel noch bei Gewitter in Richtung Kampenwand, ein gefährliches Unterfangen.


Das Buch „Verliebt im Chiemgau“. Foto: MZ

So kombiniert die Autorin Spannung, Unterhaltung, Regionales und Wissenswertes zu einem lesenswerten Buch, das man am liebsten in einem Ritt durchliest, nicht nur um zu erfahren, ob sie sich kriegen, sondern auch um zu lesen, wie die Protagonisten mit Widrigkeiten umzugehen lernen.

Christine Rummel „Verliebt im Chiemgau“, Chiemgauer Verlagshaus, 2025.

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