gruppe 4+ lädt zu virtuellem Ausstellungsbesuch
Die bekannte Seite von Hilo Fuchs: Figurengruppe. Foto: Hilo Fuchs
Ausstellung in München und online
Zu einem virtuellen Ausstellungsbesuch mit der gruppe 4+ in der Mohr-Villa in München lädt Hilo Fuchs ein. Die Tegernseer Künstlerin zeigt sich hier sowohl von ihrer bekannten als auch von einer ganz neuen Seite.
„Wish you were here“ nennen die 4+ Künstler ihre Präsentation. Nein, es sei keine direkte Anspielung auf den Pink Floyd Titel, sagt Hilo Fuchs, sondern es habe eher etwas mit Corona zu tun. Denn es handelt sich um eine Gemeinschaftsarbeit, die den Wunsch widerspiegelt, etwas in Zeiten der totalen Isolation zusammen zu machen.
Jeder der gruppe 4+ Künstler hat 36 Arbeiten im Format 15x15cm abgeliefert, die jeweils auf eine zwei Meter lange Stoffbahn montiert wurden. Dies war ein spannendes Unterfangen, da sie nicht wussten, ob und wie die Arbeiten neben- und miteinander harmonieren würden.
„Trotz der großen Unterschiede zwischen unseren Arbeiten, steht für mich das Menschliche, das Miteinander bei der gemeinsamen Arbeit im Vordergrund“, sagt Dieter Berndl zur Gemeinschaftsarbeit. Den Künstler faszinieren zelluläre Strukturen, die immer in Bewegung oder Veränderung zu sein scheinen.
Gemeinschaftsarbeit der gruppe 4+. Foto: Hilo Fuchs
„Mit dieser Gemeinschaftsarbeit bin ich heraus aus dem Figürlichen und hinein in das Zweidimensionale gegangen“, sagt Hilo Fuchs. Sie zeigt Drucke aus ihren „Laborarbeiten“ wie sie ihre Drucke und Malerei nennt. Hauchdünn und zart im Vergleich zu ihren üblichen Figuren, Frauen-Figuren aus Ton, sind sie mit Nadeln entsprechend aufgesteckt.
Die Tegernseer Künstlerin präsentiert neben ihren bekannten üppigen Frauen aus Ton auch selbstgemachte Fliesen mit ihren sehr eigenen Sprüchen: Im Obertitel steht „Wish you were here“, im Untertitel „lieber doch nicht“. Der Humor blitzt nicht nur bei Fliesen und Figuren durch, sondern auch in ihren Schuhen, die seit vielen Jahren fester Bestandteil ihrer Arbeiten sind: Der eine heißt: „Nicht ohne“, der andere heißt „ohne dich“. Raum zum Spekulieren ist beabsichtigt, humorfreie Zonen nicht.
Die neue Seite von Hilo Fuchs, Detail der Gemeinschaftsarbeit. Foto: Hilo Fuchs
Josef Klingshirn bereiste viele Länder in West-, Zentral- und Ostafrika. Diese Eindrücke von rituellen Zeremonien, Maskentänzen und farbenfrohen Märkten, aber auch mit Kriegen, Hungersnöten und Krankheiten kämpfende afrikanische Völker beeinflussen seine Kunst.
Christine Renner nimmt in einigen ihrer Architekturmalereien und -fotografien direkt Bezug zu Corona. Leere Räume, leere Tribünen, unbesetzte Stühle, fast so als wären sie alle während Corona entstanden. Christine Renner malt Architekturen und urbanes Umfeld. Architektur, die uns umgibt und prägt oder Gegenstände, die als Symbol für Lebenssituationen dienen und eine Geschichte erzählen. Obwohl auf ihren Bildern keine Menschen zu sehen sind, erkennt man die Spuren, die sie hinterlassen haben.
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Hilo Fuchs erzählt, dass die gruppe 4+, gemeinsam von der Galerie Dräxlhaus in München vertreten, sich zusammengeschlossen habe, um Synergien zu nutzen. „Wir sind sehr unterschiedlich und ergänzen uns gut“, sagt sie, „dabei wollen wir immer bestimmte Themen und auch etwas Gemeinsames machen.“ Der Name sei damit zu erklären, dass bei jeder Ausstellung ein Gastkünstler eingeladen werde. In diesem Fall ist es Andre Syrbe. Seine Ölbilder zeigen verlassene Häuser, Häuser die dem Verfall preisgegeben sind oder vor dem Abriss stehen. Der Künstler jedoch sieht immer den Menschen dahinter.
Virtueller Ausstellungsbesuch in der Mohr-Villa:
„Wir wollen trotz Corona nicht aufgeben“, sagt Hilo Fuchs. Deshalb habe man entschieden, die Ausstellung durchzuziehen, einen Katalog zu fertigen und ein Video zu produzieren, das dem Besucher einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung erlaubt.
Münchner Interessierte dürfen übrigens auch unter Coronabedingungen vorbeischauen, verrät Hilo Fuchs. Jeder, der in der Gegend ist, kann während der Öffnungszeiten hineingehen.