Star im Garten. Foto: Peter Bria LBV Bildarchiv

Vogelstimmen erkennen

Am morgigen Samstag um 7 Uhr lädt Henning Fromm vom Landesverband für Vogelschutz zu einer naturkundlichen Führung in Miesbach ein, bei dem Vogelstimmen erkannt werden können. Damit wäre eine Teilnahme am Projekt „Dawn Chorus“, beginnend am 1. Mai möglich.

„Wir gehen vom Bahnhof aus etwa zwei Stunden oberhalb der Schlierach“, erzählt Henning Fromm. „Da singt vieles“, meint der promovierte Biologe und Naturschützer aus Warngau. Das Anliegen des frühen Treffens sei es, den erwachenden Frühling intensiv zu erleben.

„Vor dem Hintergrund der sprießenden Blumen hören wir ein Vogelkonzert“, sagt er und zählt auf: „Amsel, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Meisenarten, Singdrossel, Sperling.“

Dr. Henning Fromm. Foto: privat

Er werde bei der Führung praktische Tipps geben, wie die unterschiedlichen Vogellaute zu identifizieren seien. „Der Hausrotschwanz klingt wie quietschende Steine“, sagt er, „und die unscheinbare Heckenbraunelle klingt wie ein rostiger Kinderwagen“.

Vogelstimmen lauschen und aufnehmen

Mit dem Wissen, was die Teilnehmenden bei der naturkundlichen Wanderung des LBV erwerben, können sie an der jährlichen Initiative des „Dawn Chorus“ teilnehmen. Vom 1. bis 31. Mai heißt es “Stop and Listen”: innehalten, Vogelstimmen lauschen und sie aufnehmen – für die Biodiversitätsforschung und um der Natur Gehör zu verschaffen.

Dawn Chorus. Foto: Webseite Dawn Chorus

In der Einladung dazu heißt es: „Das Naturkundemuseum Bayern/BIOTOPIA Lab und der LBV laden Menschen auf der ganzen Welt ein, ganz besonders in diesem von Krisen gebeutelten Jahr eine kurze Auszeit vom hektischen Alltag zu nehmen und den morgendlichen Vogelgesang vor der eigenen Haustür zu erleben und aufzunehmen.“

In Natur eintauchen

Einerseits lädt das Projekt dazu ein, von der Hektik des Alltags zu entspannen, indem den Vögeln gelauscht wird. Dabei könne man auftanken und vollständig in die Natur eintauchen.

Zilpzalp. Foto: Rosl Roessner LBV Bildarchiv

Andererseits sei es das Ziel dieses Projektes, durch bürgerschaftliches Engagement die Artenvielfalt der Vögel für Forschung und Naturschutz über Jahre hinweg zu dokumentieren und auf die Biodiversitätskrise aber auch auf die Schönheit der Natur aufmerksam zu machen.

Vogelstimmen in der Morgendämmerung

Der ideale Zeitpunkt für Beobachtung und Aufnahme der Vogelstimmen sei etwa eine Stunde vor Morgendämmerung bis etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang. Da das Projekt aber davon lebe, dass viele Menschen sich beteiligen, würden auch Aufnahmen außerhalb dieses frühen Zeitraumes willkommen sein.

Rotkehlchen. Foto: Wolfgang Forstmeier

„Mehrfach-Teilnahmen vom selben Ort sehr willkommen, ganz besonders, wenn sie über Jahre hinweg vom selben Ort etwa zum gleichen Datum und etwa zur gleichen Zeit aufgezeichnet wurden“, heißt es in der Ausschreibung. Dann werde man sicherlich Veränderungen an diesem Ort wahrnehmen, wie zum Beispiel Abholzung, Bau- oder auch Renaturierungsmaßnahmen.

Wer sich für das Projekt „Dawn Chorus“ interessiert und teilnehmen möchte, findet auf der Webseite alle wichtigen Informationen.

Stunde der Gartenvögel

Darüber hinaus lädt der LBV zu seiner Studie ein: „Zähl mit uns! Melde uns bei der Stunde der Gartenvögel vom 12.-14. Mai 2023 die Vögel in deinem Garten, am Balkon oder im Park. Das macht Spaß und du lieferst zusammen mit tausend anderen Vogelfreund*innen wichtige Daten über die Vogelwelt.“

Zum Weiterlesen: Rewilding: Die Natur Natur sein lassen