„Sisi und Ich“: Susanne Wolff und Sandra Hüller. Foto: DCM Bernd Spauke

Film in Hausham

Ein neues Veranstaltungsformat für alle, die gerne ins Kino gehen, Bücher lesen und mit anderen diskutieren, bieten ab 10. Juni das Oberland Kinocenter in Hausham gemeinsam mit der Bücheroase Schliersee und dem Katholischen Bildungswerk im Landkreis Miesbach (KBW).

Die Idee für die neue Reihe „Von Büchern und Filmen“ habe sie gehabt, erzählt Mechtild Manus, Vorsitzende des KBW. In Jennifer Roger von der Bücheroase Schliersee habe sie sofort eine Verbündete gewonnen. „Es ist so erfreulich, eine so engagierte Buchhändlerin in Schliersee zu haben“, sagt sie. Gemeinsam sei man dann auf Katha Sohnius vom Oberland Kinocenter in Hausham zugegangen und habe auch dort Interesse für das neue Projekt finden können.

Dieses sieht vor, dass ein Film zu einem gesellschaftlich relevanten Thema der Vergangenheit oder Gegenwart ein Film gezeigt wird. Dazu wird ein Buch gesellt, das entweder dem Film zugrunde liegt oder aber verwandt dazu ist. Nach dem Film tritt jeweils ein prominenter Gast auf, der in einem Publikumsgespräch Film und Buch zusammenführt.

Gemeinschaftserlebnis bei „Von Büchern und Filmen“

„Danach aber ist der Abend noch nicht zu Ende“, verrät Mechtild Manus. Man habe Sponsoren gefunden, so dass man Wein, Saft und Snacks im Foyer anbieten und das Publikum zu einem weiteren Austausch einladen könne. Ein Büchertisch lädt zu weiterer Lektüre ein.

„Sich in ein Buch versenken, ist eine individuelle Tätigkeit. Einen Film auf der großen Leinwand zu schauen, ist ein Gemeinschaftserlebnis. Mit dieser Reihe bringen wir beides zusammen“, sagt die Vorsitzende des KBW. Ihr Ziel ist der Austausch der Menschen im Landkreis zu bewegenden Themen unserer Zeit. Auch interessant erscheint ihr der Blick auf historische Themen im Lichte der Gegenwart.

„Wer gerne ins Kino geht, Bücher liest und mit anderen diskutiert, ist bei dieser Reihe richtig, sagt Katha Sohnius vom Oberland Kinocenter in Hausham zur neuen Reihe „Von Büchern und Filmen“.

Jennifer Roger vor der Bücheroase Schliersee. Foto: Hannah Miska

„Buch und Film nehmen häufig Bezug aufeinander, reflektieren, verstärken oder kritisieren sich, wie etwa als Literaturverfilmung“, erläutert Jennifer Roger von der Bücheroase Schliersee. Die Fachwissenschaftlerin für Zeitgeschichte in Film und Literatur betont, genau das mache es so spannend, „sich den Herausforderungen der Gegenwart durch verschiedene Medien zu nähern.“

Plakat „Sisi und Ich“. Foto: Artwork Digital

Zunächst seien vier Veranstaltungen geplant, informiert Mechtild Manus. Den Auftakt macht am 10. Juni um 19 Uhr der Film „Sisi & Ich“ von 2023, Regie: Frauke Finsterwalder mit Sandra Hüller, Susanne Wolff, und anderen, der den Bayerischer Filmpreis 2023 für die Regie und den Deutschen Filmpreis 2023 für das Kostümbild erhielt.

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Anschließend wird Sandra Freudenberg, Leiterin des Alpen Film Festivals, das Publikumsgespräch führen. Die Valleyerin hat 2023 das Buch „Sisi: Es lebe die Freiheit“ herausgebracht und wird ihre persönliche Sicht auf Sisi als Bergwandererin und Naturliebhaberin erläutern. Mit ihrem Buch „Sisi: Es lebe die Freiheit“ kann man Sisi anhand von Fotografien und Routen auf ihren Wanderungen begleiten.

Sandra Freudenberg. Foto: Moritz Attenberger

Am 7. Oktober 2024 um 19 Uhr folgt der Oscar prämierte Film „The Zone of Interest“ von 2023 nach dem Roman „Interessengebiet“ von Martin Amis, in dem es um die Familie von Rudolf Höß, Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, geht. Das Publikumsgespräch wird die Historikerin Anna-Raphaela Schmitz führen, die ihre Dissertation über Rudolf Höß fertigte.

Am 27. Januar 2025 um 17 Uhr gibt es für jugendliches Publikum den Film „White Bird“ von Marc Forster, der auf dem Jugendbuch „White Bird – Wie ein Vogel“ von Raquel J. Palacio basiert. Es geht um ein jüdisches Mädchen, das in der NS-Zeit von der Familie eines Klassenkameraden versteckt wird. Zu Gast ist Thomas Rink vom NS-Dokumentationszentrum München und Spezialist in der Arbeit mit Jugendlichen.

„The Outrun“ von Nora Fingscheidt wird am 10. März um 19 Uhr gespielt. Dem Film liegt das Buch „The Outrun / Nachtlichter“ von Amy Liptrot zugrunde, in dem es um Alkoholabhängigkeit geht. Franziska Huber von der Fachambulanz für Suchterkrankungen der Caritas wird das Publikumsgespräch führen.