Was macht der Krieg in der Ukraine mit uns?
Die ukrainische Fahne. Foto: Pixabay
Sonntagskolumne
Ein Thema, welches aktuell überall präsent ist. Der Krieg in der Ukraine. Dieses Thema beschäftigt wohl viele von uns. Täglich sehe ich Beiträge und Aufnahmen in der Tagesschau und täglich haben sie den gleichen Effekt. Ich fühle mich wie vor den Kopf gestoßen. Mir war zwar selbstverständlich bewusst, dass unsere Welt auch viele dunkle Seiten in sich birgt. Jedoch ist das grausame Gefühl, welches durch die Berichte vermittelt wird, einschneidender als die alleinige, allgemeine Gewissheit. Man beginnt sich Fragen zu stellen, wie: Wie weit kommt es noch? Gibt es einen Ausweg? Wer wird noch alles betroffen sein? Die Konsequenzen, welche wir alle tragen müssen, werden immer deutlicher. Der Gaspreis oder die Unterkünfte für Geflohenen, hauptsächlich Erwachsenenthemen. Doch hat der Krieg auch Auswirkungen auf uns Jugendliche?
Krieg in der Ukraine – Wie fühlen wir uns?
Unsere Generation bekam nicht viel von den vergangenen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine mit. Deshalb waren wir umso schockierter, als der Konflikt Ende Februar derart rasant eskalierte. Uns wurde deutlich vor Augen geführt, wie schnell unsere vermeintliche Sicherheit vorbei sein könnte. Wir erfuhren in der Schule, dass Putins Soldaten kurz vor Unterrichtsbeginn bereits in die Ukraine einmarschiert waren. Kurz herrschte Stille und Unglauben. Darauf folgte Entrüstung und Panik.
Mit einer Pandemie können wir bereits umgehen, wir haben uns daran gewöhnt. Aber ein Krieg? Das war etwas Neues. Besonders jetzt, da es genügend hochentwickelte Waffen gibt, dazu fähig, alles Leben auf der Welt mit einem Schlag zunichtezumachen. Stichwort Atombombe. Hier wären wir machtlos. Wir erleben mit, wie andere Menschen leiden müssen und fühlen uns wie gelähmt. Was können wir schon ausrichten? Weder können wir Waffen liefern noch in der Regierung mitmischen.
Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine. Foto: Pixabay
Was macht der Krieg mit unseren Zukunftsplänen?
Können wir uns darauf verlassen, dass wir von dem Krieg unberührt bleiben oder müssen wir nun besser darauf achten, was wir mit unserer Zeit machen, denn wer weiß schon, wie lange wir unser Schicksal selbst in der Hand haben? Genau solche in uns ausgelöste Fragen sorgen für wiederum neue Fragen und Diskussionen. Viele in meinem Freundeskreis reden beispielsweise darüber, ob sie sich selbst irgendwann in der Bundeswehr engagieren. Denn falls wieder ein solcher Krieg in unserer Nähe ausbräche, wäre man direkt zur Stelle, um zu helfen. Andere machen sich Gedanken darüber, ob nicht doch unsere Regierung auf die Idee käme, die Wehrpflicht wieder einzuführen.
Was ist die eigene Zukunft noch wert, wenn man sie früher oder später aufs Spiel setzt? Die Sorge um die Liebsten steigt. In der Ukraine sehen wir Frauen und Kinder, welche ihre Väter, Partner, Brüder usw. verlieren. Wird es uns auch irgendwann so ergehen? Müssen wir uns auch eines Tages ununterbrochen mit dem Gedanken quälen, ob wir unsere Lieblingsmenschen wiedersehen? Auch bekommt man des Öfteren mit, dass Menschen über einen Wohnortwechsel nachdenken. Sie stellen sich die Frage, ob sie an einem anderen Ort, in einem anderen Land sicher wären. Ob wir dort keiner drohenden Gefahr von einer Militärmacht ausgesetzt wären.
Als würden diese Sorgen nicht schon ausreichen, existiert in vielen Köpfen auch noch die Angst vor einem dritten Weltkrieg. Beispielsweise fragt man sich, was geschieht, wenn China nun doch mitmischen will. Wären dann Russland, die Ukraine und China im Krieg? Würde sich dann doch die Armee der USA einmischen? Und wer wäre dann noch dazu verpflichtet, einzugreifen?
Droht uns ein Armageddon? Wohl eher nicht. Foto: Pixabay
Was hoffen wir?
Nun wollen wir selbstverständlich darauf hoffen, dass es niemals zu einer solch enormen Eskalation und Störung des Friedens kommt. Allerdings sollten wir uns von allen Spekulationen lösen und uns wieder auf die aktuelle Sachlage besinnen. Denn ausgiebige Sorgen um uns selbst brauchen wir uns glücklicherweise noch nicht zu machen. Deshalb blicken wir auf die Ukraine mit ihren tapferen Leuten und wünschen ihnen, dass sich der mutige Widerstand bald auszahlt.