Einen WELTGEReCHTSHOF der Kinder gründen
Vorfahrt für die Gerechtigkeit gewähren. Foto: Johannes Volkmann
Ausstellungstipp von KulturVision
Noch bis zum 18. Dezember ist die Ausstellung „Ausbrüten“ von Johannes Volkmann zu sehen. Thema: Lasst uns einen WELTGEReCHTSHOF DER KINDER bauen! Mit Verkehrsschildern der Gerechtigkeit sollen weltweit Kindern und Jugendliche zu Wort kommen.
Johannes Volkmann und sein Papiertheater sind in der Region keine Unbekannten. Schon 2017 luden wir ihn mit seiner Installation „Unbezahlbar“ im Rahmen von „anders wachsen“ nach Holzkirchen ein.
Konferenz der Kinder in Holzkirchen. Foto: Petra Kurbjuhn
Ein Jahr später beteiligten wir uns gemeinsam mit der Oberlandrealschule Holzkirchen an seinem weltweiten Projekt „Konferenz der Kinder“. Damals haben Kinder und Jugendliche ihre Meinungen in Büchern niedergelegt. Bei der ersten Gipfelkonferenz der Kinder im selben Jahr wurde erstmals die Idee des WELTGEReCHTSHOFs der Kinder formuliert, denn Gerechtigkeit war das Hauptthema. Kinder und Jugendliche forderten mehr Gerechtigkeit.
Ausstellung „ausbrüten“. Foto: Johannes Volkmann
Jetzt ist die gedankliche Grundsteinlegung für den WELTGEREeCHTSHOF der Kinder in der Ausstellung „ausbrüten“ im CUBE 600 vor dem Memorium Nürnberger Prozesse zu sehen. Hier sind Modelle, Visionen und Gedanken von Kindern und Jugendlichen aus vier Ländern präsentiert, wie sie sich eine gerechte Welt vorstellen und wie ein WELTGEReCHTSHOF der Kinder aussehen könnte.
„Wir müssen die Gerechtigkeit neu denken, das Bekannte öffnen und umdrehen“, sagt Johannes Volkmann und klappt eine leere Keksschachtel nach außen um. „Malt eure Ideen und Gedanken auf die Rückseiten“, so forderte er Kinder und Jugendliche auf.
Johannes Volkmann. Foto: privat
„Wir müssen langfristig der neuen Generation mehr Verantwortung und Vertrauen schenken“, ist der Künstler überzeugt. Man müsse den neuen Visionen Vorfahrt gewähren, damit der WELTGEReCHTSHOF der Kinder tatsächlich zustande komme. Und deshalb habe er Kinder und Jugendliche zu Architekten gemacht, damit ihre Vorstellungen sichtbar werden.
Im Rahmen der Ausstellung „ausbrüten“ fand die 4. Gipfelkonferenz der Kinder als Onlineforum statt. Dabei arbeiteten die Kinder und Jugendlichen an Verkehrsschildern der Gerechtigkeit, die auf das Thema aufmerksam machen sollen.
Kinder und Jugendliche formulieren ihre Gedanken. Foto: Johannes Volkmann
Dabei, so erzählen Kinder in dem Video, gehe es um Respekt unterschiedlicher Religionen und Hautfarben ebenso wie um Mobbing und um Tierversuche.
Insgesamt sind 140 Entwürfe von Kindern und Jugendlichen aus neun Ländern eingegangen. Daraus, so informiert Johannes Volkmann, habe man die stärksten herausgesucht. Sieben Schilder sollen jetzt als echte Verkehrsschilder produziert werden. Diese sollen dann im öffentlichen Raum aufgestellt werden – und das in den unterschiedlichsten Städten. Die Motive werden in absehbarer Zeit auf der Webseite des Papiertheaters veröffentlicht.
Die Ausstellung heiße nicht umsonst „ausbrüten“, denn man wolle hier nicht etwas Fertiges präsentieren, sondern lade dazu ein, sich zu beteiligen. „Macht bitte alle mit“, sagt ein Kind im Film.
Ausstellung „ausbrüten“ in CUBE 600. Foto: Johannes Volkmann
Die Organisatoren des Menschenrechtsfestivals, das im Rahmen von „anders wachsen“ vom 20. bis 22. Mai 2022 stattfinden soll, planen, Verkehrsschilder der Gerechtigkeit in das Projekt einzubeziehen.