Soul Fever in der WeyHalla
WeyHalla Soulchor. Foto: privat
Konzert in Weyarn
„Soul Fever“ nennt der WeyHalla Soulchor sein Konzert am 23. November in der WeyHalla. Erstmals kooperiert der Chor mit der Miesbacher Big Band „Just Blues Orchestra“. Chorleiterin Any Kohlmorgen erzählt im Interview, was das Besondere am Chor und an diesem Konzert ist.
KV: Im vorigen Jahr habt ihr euer zehnjähriges Bestehen gefeiert. Warum hast du 2013 diesen Chor gegründet?
AK: Weil ich gern einen Chor haben wollte, der moderne Musik mit Bandbegleitung macht. So etwas gab es hier nicht, es gab den Miesbacher Jazzchor, der a capella singt, und es gab Gospelchöre. Ich aber wollte weltliche Musik, Soul mit Jazzeinflüssen und große bunte Shows machen.
KV: Wie ist dein Werdegang?
AK: Ich bin 2010 nach Weyarn gezogen und arbeite hier in einem großen Pharmaunternehmen in der Entwicklung. Ich komme aus Hessen und habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Zudem bin ich ausgebildete Jugendchorleiterin und habe seit ich 14 bin Gesangsunterricht. In Berlin habe ich jahrelang in semiprofessionellen Chören bei den Berliner Philharmonikern und im Theater des Westens gesungen.
Any Kohlmorgen. Foto: Thomas Fischer
KV: Und wie hast du als Zugezogene einen Chor gründen können?
AK: Im Internet habe ich den MuKK gefunden, den Verein zu Erhalt und Ausbau der WeyHalla, und bin zum Stammtisch gegangen. WeyHalla-Wirt Girgl fand die Choridee super und dann habe ich einen Flyer gemacht.
KV: Wie schaut der Chor heute aus?
AK: Wir haben 45 bis 50 Mitglieder zwischen 14 und 70, davon 15 Männer. Es könnten mehr sein, es kommen ständig Anfragen, aber unser Probenraum fasst nicht mehr, deshalb nehmen wir, da wir die Jugend fördern, nur noch Jugendliche auf.
Mehrgenerationenchor. Foto: privat
KV: Ihr habt also Nachwuchs?
AK: Wir sind ein Mehrgenerationenchor. 2018 hatten wir ein Weihnachtskonzert mit Musik aus der „Eiskönigin“. Wir haben unsere Kinder eingeladen, das zu singen und es wurde ein Riesenerfolg, auch im Folgejahr. Und dann haben wir die Kinder als Chormitglieder aufgenommen, extra die Probezeiten vorverlegt. Sie sind ein Hammer, diese sechs Mädchen und ein Junge, der allerdings jetzt mit 14 in den Stimmbruch kommt.
KV: Reden wir über das Konzert am 23. November. Ihr kooperiert erstmals mit der Miesbacher Big Band „Just Blues Orchestra“.
AK: Ja, das ist die Big Band des Gymnasium Miesbach und wird von Hennes Hering geleitet, die Organisation hat Marinus Kohlhauf inne. Die Big Band gibt es schon seit 1989, Mitglieder sind Schüler und Ehemalige des Gymnasiums.
Miesbacher Big Band „Just Blues Orchestra“. Foto: privat
MZ: Zum Zehnjährigen im vorigen Jahr gab es Musik und Tanz in der Show.
AK: Wir haben mehrfach mit der Ballettschule Holzkirchen und den Dancing Souls Warngau zusammengearbeitet, das war sehr gut. Jetzt hat sich das Publikum ein Konzert nur mit Musik gewünscht.
MZ: Was erwartet das Publikum im Konzert?
AK: Mitreißende Songs in verschiedener Besetzung, teils a capella, teils mit Akustikgitarre, mit Untergruppen der Big Band und alle zusammen. Auch der Chor wird in unterschiedlichen Gruppen singen, kombiniert mit solistischen Einlagen. Erstmals werden auch die Stimmgruppen einzeln auftreten und bekommen damit die Möglichkeit im Spotlight zu scheinen.
WeyHalla Soulchor. Foto: privat
MZ: Ist es das erste Mal, dass ihr mit einer Liveband auftretet?
AK: Wir haben vor Jahren schon einmal ein Konzert mit Le Beignets gemacht, das war cool, aber wenn man mit Tanz arbeitet, empfiehlt es sich, Musik vom Band zu spielen. Jetzt aber ist es eine Premiere mit der Big Band.
Girgl Ertl. Foto: Petra Kurbjuhn
MZ: Kannst du ein paar Beispiele nennen?
AK: Ein Highlight ist sicher wieder der Girgl als Satchmo mit „What a wonderful world“. Oder die Soul Kids mit „Can you feel the love tonight” aus dem Musical “König der Löwen”. Die Soul Sisters singen „What a feeling“ aus dem Musical „Flash dance”, Katrin Wedekind und Georg Oechsler, die auch moderieren, singen im Duett den Jazzklassiker „How high the moon“ und Constanze Glemnitz singt „Fever“.
Zum Weiterlesen: Girgl statt Satchmo