ZAMMA-Festival

Holzkirchen wächst zusammen

Bürgermeister Christoph Schmid, ZAMMA-Leiter Matthias Riedel-Rüppel und Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger. Foto: MZ

Festival in Holzkirchen

Nach fünf Tagen ZAMMA-Festival in der Marktgemeinde ist das Fazit: Der schlafende Riese Holzkirchen ist erwacht, wie Bürgermeister Christoph Schmid resümierte. Diese Dynamik wolle man erhalten.

Das Zusammenwirken der verschiedenen Projekte in all der kulturellen Vielfalt wurde am letzten Tag noch einmal deutlich, bevor ein Gewitter dem bunten Treiben ein jähes Ende setzte. Nachdem sich vormittags beim Trachtenumzug bayerische mit einer Vielfalt von anderer Tracht aus aller Herren Länder mischte, gab es den ganzen Tag Musik unterschiedlichen Genres auf den Bühnen am Herdergarten und auf dem Marktplatz.

ZAMMA-Festival
Blasmusik. Foto: MZ

Die Blasmusik war ebenso zur Stelle wie Rock- und Popmusik. Am Ende spielte die Hoki Youth Band und Kinder- und Jugendchor sowie der Erwachsenenchor von cantica nova sangen, symbolhaft für das gesamte Festival.

ZAMMA-Festival
Hoki Youth Band. Foto: MZ

Beim Pressetermin im KULTUR im Oberbräu betonte Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger, es sei hervorragend gelungen, Menschen mit sozialen und kulturellen Projekten zusammenzubringen. Er danke seinem Team vom Bezirk Oberbayern und dem Markt Holzkirchen für die gute Zusammenarbeit. Damit sei der Ort zusammengeschweißt worden und es sei auch das Ziel erfüllt, „Themen, wie Demenz, die nicht so sexy sind“ den Menschen nahe zu bringen. Er freue sich, dass die „unbekannte Größe, der Bezirk Oberbayern“, die Chance gehabt habe, sich mit eigenen Themen zu präsentieren.


cantica nova Kinderchor. Foto: MZ

Den Dank gab Bürgermeister Christoph Schmid zurück. Er hob hervor, dass es für ihn kein Highlight bei den vielen Veranstaltungen gab, denn sowohl das Seifenkistenrennen mit 2000 Besuchern und die großartigen Theateraufführungen mit mehreren Hundert Gästen als auch die kleinen Formate mit nur zwanzig Interessierten seien für ihn wichtig und berührend. „Den Spirit müssen wir weitertragen“, sagt er.


cantica nova. Foto: MZ

Als Leiter des zweijährlich stattfindenden ZAMMA-Festivals des Bezirks Oberbayern stellte Matthias Riedel-Rüppel fest, dass etwa 15 000 Besucherinnen und Besucher gezählt wurden, das bedeute bei fast 17 000 Einwohnern Holzkirchens, dass fast jeder einmal dabei war. Der Bezirk Oberbayern habe das Festival mit 200 000 Euro bezuschusst und der Marktgemeinderat habe 80 000 Euro im Haushalt dafür eingestellt.


Cornelius Heuten und Christian Minwegen inszenierten „Samson Tate“. Foto: privat

Aber ihm gehe es weniger um Zahlen als um die sogenannten Soft Skills. Neben den großen Projekten seien es die kleinen, feinen, die den Gästen die Kultur nahegebracht hätten. Er sei besonders berührt vom gemeinsamen Singen in St. Josef bei „Samson Tate“ aber auch der Trachtenumzug mit den internationalen Trachten habe ihn bewegt.

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Nun sei die Frage, was bleibe. Auf jeden Fall blieben der Kunstautomat, die von Künstlern und Jugendlichen gestaltete Skulptur vor dem KULTUR im Oberbräu sowie die Blühinsel als nachhaltige Zeichen von ZAMMA bestehen, sagte der Bürgermeister. Inwiefern auch Projekte von Vereinen und Privatpersonen weitergeführt werden, würde sich zeigen. „Wir sind für alle Ideen offen.“


Lizzie Hladik und Sandor Antik Thomas gestalteten mit Miko Dela, der sie auch zum Bewegen brachte, die Skulptur am KULTUR im Oberbraäu. Foto: Miko Dela

Das auf fünf Tage komprimierte Programm habe sich bewährt, betonte Matthias Riedel-Rüppel, „Wir hatten an fünf Tagen so viele Veranstaltungen wie an acht Tagen, aber die Parallelveranstaltungen haben sich nicht gegenseitig kannibalisiert.“ Jetzt werde man sich beraten, was man gelernt habe und das nächste Mal besser machen könne. Das betreffe insbesondere den Unmut mancher Standbetreiber und einiger Bands, die über zu wenig Besucher klagen.

Was bleibt vom ZAMMA-Festival?

Was bleibt? Das Gefühl des Zusammenwirkens, die Anerkennung der Vielfalt in der Marktgemeinde, die Wertschätzung der unterschiedlichen Kulturen, das gegenseitige Kennenlernen. Miteinander feiern, singen, tanzen, essen aber auch miteinander reden, aufeinander hören und miteinander Freude an Kultur haben und erleben, was die Marktgemeinde alles zu bieten hat.

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