Sehenswerte Filme – zu schade für die Schublade

Kurzfilmabend in Holzkirchen

Um Clubs der Freizeitfilmer außerhalb der großen Wettbewerbe eine Chance zu geben, ihre Filme zu zeigen, habe er diesen Abend vor 20 Jahren unter dem Titel „Zu schade für die Schublade“ ins Leben gerufen, erklärt Horst Orlich sein Anliegen. Seit vier Jahren betreut der Tegernseer Heinz Frizberg die Veranstaltung, die sehr viel Anklang bei den Videofilmern findet. Längst kommen Filmemacher nicht nur aus dem Landkreis, sondern bis aus München heraus nach Holzkirchen. Und so sei es schwierig, eine Auswahl zu treffen, meint Frizberg.

Als Spiritus rector bezeichnete vhs-Leiter Thomas Mandl Horst Orlich und verwies bei seiner Begrüßung auf die „stehenden Bilder“ von Stefan Sporrer, die derezit im Foyer der vhs unter dem Titel „Natur-Schönheit“ zu sehen sind.

Bunte Grabstelen mit witzigen Texten

Bei den „bewegten Bildern“ dominierten Reisefilme aus Fernost und Afrika das Programm, die Schönheiten der Natur, Kultur und Menschen des Landes festhielten. Der bewegende Film „An der schönen blauen Donau“ von Rolf Rachor zeichnet die Begegnung von Radlfahrern mit dem KZ Mauthausen und derssen Geschichte nach.

„Aus dem Leben gegriffen“ nennt Ilke Ackstaller ihren Film, in dem sie die Tradition eines Dorfes in Nordrumänien zeigt. Bunte hölzerne Grabstelen mit Bildern und zum Teil sehr witzigen Texten, die aus der Sicht des Verstorbenen geschrieben sind, schmücken hier den Friedhof. Auch der poetische Film „Es gab einmal“ von Werner Zanzinger verfolgt das Leben in Einklang mit der Natur in einem Dorf des Ostblocks.

Geld manipuliert Menschen

Tomas Toth aus der Slovakei stellt in „Stadt versus Land“ den Kontrast zwischen dem stillen Leben des Landes zur Hektik der Großstadt dar, indem er bei letzterem mit Zeitraffer arbeitet. Ein ähnliches Thema hat Horst Orlich in seinem dreiminütigen Beitrag „Sehn-Süchtig“ bearbeitet. Seine Kamera zeigt ländliche Aquarelle, in die ganz kurz Großstädte, untermalt von klirrendem Geld, eingeblendet werden. Der Holzkirchner ist bekannt dafür, in seinen Filmen zeitkritische Themen in gekonnter Art, kurz und präzise, darzustellen

„Das Spiel der Spiele“ des Meisters, wie Frizberg Orlich titulierte, greift das Thema Geld noch einmal fokussiert auf. Die Zauberin „Geld“ manipuliert die Menschen auf dem Spielfeld nach ihrem Willen. Rudi Tiplot hat das Thema Altersarmut und Einsamkeit in seinem Beitrag „Singender Wallberg“ aufgegriffen, in dem er die Arbeit der Seniorenbetreuung Lichtblick würdigt.

Museum in Miesbach

Sein Film solle das Bestreben unterstützen, ein Museum in Miesbach zu gründen, sagte Heinrich Brunner. „Der Vergangenheit eine Zukunft geben“ zeigt Bilder der sehenswerten Kleinstadt und der überregional bedeutenden Exponate, die auf Ausstellung warten.

Poetisch der Film „Tanzende Hände“ von Elisabeth Amandi, aufgenommen bei einem Konzert von Piano und Cajon und witzig der Film „Bayern“ von Klaus Dandl, in dem ein Jugendlicher Bekannte und Unbekannte fragt, was ihnen an Bayern taugt.

Außer den genannten Filmen gab es sehenswerte Kurzfilme von Peter Denk, Heinz Frizberg, Heinz Neun und Robert Kristen zu sehen.

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